Monat: Februar 2021

Ein kleines Jubiläum oder: Heute vor zehn Jahren

Ein kleines Jubiläum oder: Heute vor zehn Jahren

Am 8. Februar 2011 hatte ich meine erste Rezension – damals noch auf einem Fremdblog, der heute so nicht mehr existiert – veröffentlicht. Zu dieser Zeit las ich noch regelmäßig Kriminalromane und das Schreiben von Texten aller Art machte mir schon immer Freude. Umso schöner war es damals, dass sich jemand für meine Meinung über das Gelesene interessieren könnte.

Mit Das Schweigen der Toten von Todd Ritter begann also mein Hobby als Rezensentin.

Für etwa drei Jahre habe ich viele weitere Titel für den Blog besprochen. Da mir aber das Konzept irgendwann nicht mehr zusagte, beschloss ich, selbst einen eigenen Rezensionsblog zu beginnen. Um ehrlich zu sein, ich müsste nun lange überlegen, mit welchem Titel ich krimirezensionen.wordpress.com begann. Vielleicht reiche ich diese Information nach.

Der Start war aus meiner Sicht fulminant! Es war gar kein so großes Hexenwerk. Ich beschäftigte mich mit der Funktionsweise von Blogs, blogspot und wordpress, schrieb viel mit Verlagen und veröffentlichte regelmäßig meine Rezensionen online.

Doch schon bald wurde es für mich alleine zu umfänglich, so dass ich mich 2014 nach Mitrezensenten umsah. Diese fand ich sehr schnell in Gunnar, Andy und Andrea, die meinem Blog bis heute treu geblieben sind und weit mehr als ich selbst veröffentlicht haben. Ohne sie wäre mein Hobby wahrscheinlich schon früh wieder versandet. Später kamen Kurt und Monika mit ins Team, Monika schied leider 2020 aus. Auch gab es immer mal wieder unsere sogenannten Sonderermittler, durch welche Einzelrezensionen hinzukamen.

Nun wollte ich es aber noch besser machen, als zuvor. Als erstes wollte ich eine klare Domain; es folgte die Umtaufe in krimirezensionen.de

Durch die Freude an Spezialen zu Themengebieten, entwickelten wir Kooperationen mit anderen Krimiblogs. Es gab ein regelmäßiges Adventsspezial, sehr schöne Berichte von Lesungen, die wir besucht hatten, tolle Doppel-Rezensionen und vieles mehr. Überhaupt wurde das Blog durch die eigenen Lesevorlieben der einzelnen Rezensenten viel bunter, die Texte wurden vielfältiger!

Bedauerlicherweise stellte sich bei mir vor ungefähr zwei Jahren eine Leseblockade ein. Doch meine Mitrezensenten hatten weiterhin Freude an ihrem Hobby, so dass ich mich auf das Administrative verlegte, selten noch selbst eine Rezension beisteuerte, aber krimirezensionen.de bestand weiterhin. Bis heute.

Für das Blog und meine Mitrezensenten wünsche ich mir, dass wir nach nunmehr zehn Jahren im Rahmen unserer Möglichkeiten weitermachen. Nichts anderes ist geplant. Ich selbst wünsche mir sehr, irgendwann wieder aktiv einzusteigen und mitzumachen, wieder Freude an dem Projekt krimirezensionen.de zu haben.

Ich danke allen Lesern des Blogs! Danke für eure Aufmerksamkeit, fürs Kommentieren, Diskutieren und Verlinken auf euren eigenen Blogs. Danke!

Mein besonderer Dank gilt natürlich auch allen Rezensenten von krimirezensionen.de, insbesondere Gunnar, der mich immer wieder anschubst und weitere Aufgaben übernommen hat, damit das Blog nicht stirbt. Danke, Gunnar!

Nora

Bent Ohle | Inseldämmerung (Band 4)

Bent Ohle | Inseldämmerung (Band 4)

“Rechts tauchte der Leuchtturm über den im Wind wogenden nackten Bäumen und Büschen auf. Gleich würde die letzte Fähre für heute ankommen und wieder zurückfahren, danach waren sie vollkommen abgeschnitten vom Rest der Welt. Ein Gefühl, das Nils eigentlich mochte. Es war das Elementare einer Insel, die Abgeschiedenheit von allem anderen, völlig auf sich allein gestellt zu sein.” (Auszug Seite 44)

Drei Männer flüchten nach einem Raubüberfall vom Festland nach Amrum, das von einem heftigen Sturm heimgesucht wird. In der Hoffnung auf Unterschlupf klopfen sie am Heiligen Abend an die Tür einer jungen Familie, die auf der Insel ihre Weihnachtsferien verbringt. Als sie eingelassen werden, nimmt das Schicksal seinen blutigen Lauf… (Verlagsinfo)

Vier Handlungsstränge
“Inseldämmerung” von Bent Ohle ist der vierte Fall um den Amrumer Inselpolizist Nils Petersen. Es ist der erste Fall, den ich gelesen habe und bei dieser Geschichte hätte ich nicht sagen können, wer der Protagonist sein soll. Die Handlung ist in mehrere Stränge unterteilt. Es wird aus Sicht von den drei geflüchteten Männern berichtet, außerdem der Familie, die ihren Weihnachtsurlaub auf Amrum verbringt, der Polizei aus Hamburg, die aufgrund des Raubüberfalls ermitteln und Nils Petersen. Wobei letzterer nicht besonders oft und erst am Ende hin eine tragende Rolle spielt.

Anlaufschwierigkeiten
Zu Beginn fand ich die Geschichte etwas langatmig. Es beginnt mit dem 23. Dezember und in allen Strängen wird berichtet, wie der Tag vor Heiligabend verbracht wird. Bis es überhaupt einen Fall gibt und die eigentliche Handlung beginnt, vergehen über fünfzig Seiten. Danach wird es aber mit jeder Seite spannender und es fiel mir zum Ende hin zunehmend schwerer das Buch aus der Hand zu legen. Der Autor arbeitet viel mit Cliffhangern, was die Spannung zusätzlich steigen lässt. Der Sturm, der über die Insel fegt, sorgt zusätzlich für eine gefährliche Stimmung.

Aus Perspektive von Tätern und Opfern
Zu dem Protagonisten kann ich nicht so viel schildern, weil wirklich fast kaum etwas von ihm beschrieben wird. Ansonsten geht es bei den Polizisten noch etwas um das Familienleben, gerade an Feiertagen, mit einem so einnehmenden Job. Im Fokus bleibt allerdings der Fall, der hier im Buch aber auch mehr aus Sicht der Täter und Opfer beschrieben wird und nicht Hauptsächlich aus Sicht der ermittelnden Personen.

Fazit: Spannender Krimi, der etwas braucht um in Fahrt zu kommen, dann aber mit Spannung punktet. Dazu eine stürmische und überzeugende Inselkulisse, allerdings dafür einen Protagonisten, der in den Hintergrund gerückt wird.

Bent Ohle, 1973 in Wolfenbüttel geboren, wuchs in Braunschweig auf und studierte zunächst in Osnabrück, bis er an die Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg wechselte, wo er als Film- und Fernsehdramaturg seinen Abschluss machte. Heute lebt er mit seiner Familie wieder in Braunschweig. (Verlagsinfo)

 

Foto & Rezension von Andrea Köster.

Inseldämmerung | Erschienen am 15.10.2020 im Emons Verlag
ISBN: 978-3740809348
288 Seiten | 13,00 €
Bibliografische Angaben & Leseprobe