The Missing | Staffel 1 ►

The Missing | Staffel 1 ►

Der Familienurlaub von Tony und Emily Hughes (James Nesbitt, Frances O’Connor) endet in einem furchtbaren Albtraum. Im kleinen französischen Städtchen Chalons Du Bois verschwindet ihr fünfjähriger Sohn Oliver (Oliver Hunt) plötzlich in einer Menschenmenge. Die Polizei startet umgehend eine Suchaktion und beordert Julien Baptiste (Tcheky Karyo), einen der renommiertesten Ermittler Frankreichs, in den kleinen Ort. Ohne Erfolg: Der Junge bleibt spurlos verschwunden. Während die Verzweiflung der Eltern wächst, stürzen sich die Medien auf den spektakulären Fall.

Olivers Eltern Emily und Tony (Frances O’Connor und James Nesbitt), hier in einer Szene im letzten Drittel der Serie, etwa acht Jahre nach dem Verschwinden ihres kleinen Sohnes Oliver (Oliver Hunt).

Mit The Missing ist Produzent Chris Clough, Regisseut Tom Shankland und den Drehbuchautoren Harry und Jack Williams eine ausgesprochen spannende Miniserie gelungen, die sowohl Thriller- als auch Mystery- und Dramenelemente vereint. In acht Episoden à 60 Minuten wird der Zuschauer in einen Sog der Spannung gezogen, dem man am besten nachgibt und sich die komplette Staffel in einem Rutsch ansieht!

Die Serie beginnt mit dem Verschwinden des fünfjährigen Oliver im französischen Ferienort Chalons Du Bois, als sein Vater für einen Moment von einem Fussballspiel in einer Kneipe abgelenkt ist. Eine sofort eingeleitete Suche verläuft ergebnislos, ebenso wie alle nachfolgenden; Oliver bleibt spurlos verschwunden.

Parallelen zum Fall Madeleine McCann?

Mir kam bei dem Plot sofort das Verschwinden der knapp vierjährigen Maddie aus Großbritannien in den Sinn, deren Eltern 1997 in einem portugiesischem Ferienort die Kinder abends unbeaufsichtigt im Ferienappartement ließen, während diese schliefen. Der Fall erregte internationales Interesse und ist bis heute im Gedächtnis der Menschen, da die Eltern umgehend die Medien mit eingebunden hatten und das Medienecho bis heute anhält.

In beiden Fällen handelt es sich um das spurlose Verschwinden eines britischen Kleinkindes in einem Ferienort, wobei man auch in beiden Fällen von einer Verletzung der Aufsichtspflicht durch die Eltern sprechen kann. Im Fall Maddie wohl etwas eher als im fiktiven Fall Oliver. Doch sowohl in der Realität als auch in der Serienadaption von 2014 wird mit der Schuld der Eltern in Form eines aktiven Parts gespielt.

Acht Jahre später.

Während Olivers Mutter Emily versucht hat, nicht total den Boden unter den Füßen zu verlieren und sich nach der Scheidung von Olivers Vater in einer neuen Beziehung versucht, kann Tony an nichts anderes als die Suche nach seinem Sohn denken. Dabei folgt er als Verzweifelter jedem Anhaltspunkt und trifft auch falsche Entscheidungen, wie sich auf einen fragwürdigen Lokaljournalisten einzulassen, der den Fall lediglich als Sprungbrett benutzt, um zu einer größeren Zeitung wechseln zu können.

Als Tony acht Jahre nach dem Verschwinden Olivers an den Ort des Geschehens zurückkehrt und neue Indizien auftauchen, schöpft er wieder Hoffnung und kann den einst für den Fall hinzugezogenen französischen Ermittler Julien Baptiste erneut gewinnen. Tony quartiert sich im selben Hotel wie acht Jahre zuvor ein. Emily, die sich für stark genug hält, ihn vor Ort zu begleiten, muss schnell einsehen, dass sie sich verschätzt hat, so dass sie die örtliche Distanz in einem anderen Hotel sucht. Sie betont in der Serie wiederholt, dass sie sich für zu fragil hält, um sich erneut in einer Form der Selbstaufgabe in die erneute Suche nach Oliver zu stürzen. Sie versucht mit aller Kraft Schutz in ihrem neuen Leben zu finden.

Ermittler Baptiste (Tcheky Karyo) mit Olivers Vater Tony (James Nesbitt)

The Missing hat mich als Fan spannender Krimiserien mit dem direkten Einstieg ins Geschehen umgehend erreicht und bis zum Schluss gefesselt. Da ich die Serie an einem Wochenende gesehen habe, waren die Cliffhanger am Ende mancher Folgen nicht so nervenaufreibend, wie sie sicher gewesen wären, hätte ich Tage bis zur nächsten Folge warten müssen.

Das Ende der Staffel.

Besonders gefallen hat mir das Ende der ersten Staffel, nach dem ich unsicher war, ob es sich um ein offenes Ende handelt oder um einen tatsächlichen Abschluss der Serie. Um es vorweg zu nehmen – deswegen sprach ich eingangs auch von The Missing als einer Miniserie: In der zweiten Staffel der Serie geht es um einen anderen Fall, was für mich das Ende von Olivers Fall in einem besonderen Licht erscheinen lässt. Es bleibt dem Zuschauer überlassen, was er im Ende sieht. Das ist wirklich raffiniert erdacht!

Der britische Krimihit The Missing fesselte in seiner Heimat mehr als acht Millionen Zuschauern vor den Fernsehern. Der von den Kritikern hochgelobte Thriller gewann mehrere Preise und wurde unter anderem für 6 BAFTAs, zwei Golden Globes® und zwei Primetime Emmy® Awards nominiert (Quelle: Pandastorm).

 

Rezension von Nora, Fotos mit freundlicher Genehmigung der Produktionsfirma Pendastorm.


The Missing | Staffel 1 wurde am 21. April 2017 zum Kauf veröffentlicht
3 DVDs | circa 22.- Euro
2 Blu-ray Disks | circa 25.- Euro
Laufzeit: 480 Minuten
FSK 16
Trailer

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