Katharina Peters | Todesstrand Bd. 2
„Spaziergänger entdeckten ihre Leiche gegen zehn Uhr in einem Gebüsch am Wendorfer Strand in der Nähe eines Hotels. Die Ermittler gingen sofort von Suizid aus, die späteren Ergebnisse der Kriminaltechnik und der Rechtsmedizin bestätigten den ersten Eindruck vom Auffindeort. Marie hatte sich die Pulsadern beider Unterarme der Länge nach mit einer Rasierklinge aufgeschnitten, die neben ihr lag und ausschließlich ihre Fingerabdrücke aufwies.“ (Auszug Seite 34)
Emma Klar übernimmt in der Hansestadt Wismar eine Detektei. Das ist die Tarnung ihrer verdeckten Ermittlungen gegen Teith und seine Leute, die Frauen verschleppen und ermorden. Genau wie vor zwei Jahren Emma, die damals noch Josy hieß und in Dresden beim LKA gearbeitet hat. Emma konnte fliehen, doch seitdem findet sie keine Ruhe und will Teith unbedingt überführen. Emmas erster offizieller Fall als Detektivin ist ein Mädchen, dass augenscheinlich aus Liebeskummer Suizid begangen hat. Davon ist ihr Vater aber nicht überzeugt und er bittet Emma um Überprüfung.
Emma arbeitet bei den verdeckten Ermittlungen mit Johanna Krass zusammen, eine Sonderermittlerin des BKA. Johanna hat die fünfzig überschritten, macht sich über ihr Aussehen keine Gedanken, ist insgesamt sehr unangepasst und liegt im ständigen Clinch mit ihren Vorgesetzten.
Todesstrand von Katharina Peters hat mir mittelmäßig gefallen. Die Protagonisten sind mir sehr sympathisch. Ich kann mich gut in Emma und Johanna hineinversetzen und die beiden handeln plausibel. Die beschriebene Ermittlungsarbeit liest sich interessant und keineswegs langwierig. Mir persönlich war es aber zu viel Zufall, dass ausgerechnet der erste Fall von Emma auch gleich eine Spur zu Teith ist. Das finde ich einfach unglaubwürdig. Im Laufe der Zusammenarbeit der beiden Frauen verguckt sich Emma in Florian, den Kollegen von Johanna. Auch das geht meiner Meinung nach zu schnell: Kaum sind die beiden das erste Mal allein, gibt es intime Berührungen. Bei den Szenen hätten gern noch ein paar Seiten investiert werden können. Auch die Gedanken von Emma, dass sie erst ihr Trauma von der Entführung überwinden muss, bis sie sich auf eine neue Liebe einlassen kann und dass sie dafür Zeit braucht, finde ich sehr klischeehaft. Das Ende kann dann mit etwas Spannung punkten.
Katharina Peters ist das Pseudonym für die Autorin Manuela Kuck. Sie wurde 1960 in Wolfsburg geboren und hat Germanistik und Kunstgeschichte studiert. Heute lebt Manuela Kuck mit ihrer Partnerin, zwei Hunden und vier Katzen als freie Autorin im südöstlichen Berliner Umland und veröffentlicht Regionalkrimis, Romane, Frauenliteratur und Kurzgeschichten. Außerdem ist sie zehnfache Berlin-Marathon-Finisherin und begeistert sich für Aikido, eine japanische Kriegskunst.
Rezension und Foto von Andrea Köster.
Todesstrand | Erschienen am 19. Januar 2017 im Aufbau Taschenbuch Verlag
ISBN 978-3-74663-273-5
256 Seiten | 9,99 Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe
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