Andrea Maria Schenkel | Finsterau
Ein Dorf im Bayerischen Wald, 1944: Schwanger kehrt Afra in die ärmliche Enge ihres Elternhauses zurück, das sie Jahre zuvor verlassen hat. Für ihren streng katholischen Vater ist das ein ständiger Stein des Anstoßes und die Auseinandersetzungen nehmen noch zu, nachdem das »Kind der Sünde« geboren ist. Eines Tages liegt Afra erschlagen in der Stube neben ihrem blutüberströmten Sohn …
Lesern von Andrea Maria Schenkels Kriminalromanen wird die Form nicht überraschen: Wie gewohnt bereitet sie ein tatsächliches Ereignis aus der Sicht mehrerer Beteiligter in komprimierter Reportform auf.
Im Jahr 1947 kommt es auf einem ärmlichen Anwesen in Finsterau zu einem tragischen Verbrechen. Die junge Afra und ihr Sohn kommen unter ungeklärten Umständen ums Leben. Der ermittelnde Kommissar hat seinen Schuldigen bald gefunden. Der verhärmte Vater der Ermordeten Afra soll es gewesen sein. Nie konnte er sich damit arrangieren, dass sie einst die Familie verließ und drei Jahre später als ledig Schwangere zurückkehrte.
Doch allzu viel Aufwand wird bei der Aufklärungsarbeit nicht betrieben, so dass es in der 18 Jahre später stattfinden Rückschau zu tatsächlichen Wendungen kommt.
Andrea Maria Schenkel schreibt flüssig und mit einer ordentlichen Portion Mundart, was die Geschichte in ihrer Glaubwürdigkeit noch unterstreicht. Der Zeit Rechnung tragend sind nicht nur die Ereignisse sondern auch die bayerischen Sichtweisen eher herb. Wen die Thematik und die Mundart nicht abschreckt findet in Finsterau eine kurzweilige Lektüre, die mit 128 Seiten auch rasch ausgelesen ist.
Andrea Maria Schenkel list aus Finsterau: Video
Finsterau | Erschienen am 5. März 2014 bei DTV
128 Seiten | 7,95 Euro
Leseprobe
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