Tag: 19. März 2019

Katharina Peters | Fischermord Bd. 8

Katharina Peters | Fischermord Bd. 8

„Kurz darauf ging Romy zu Max hinüber und stellte sich mit verschränkten Armen neben seinen Schreibtisch. „Ich brauche ein bisschen mehr zu Fischer.“
Er wandte den Kopf und sah sie an.
„Buhl hat eine Winzigkeit entdeckt, die nicht ins Bild passt“, fuhr sie fort. „Das reicht aber nie im Leben für weitergehende Ermittlungen, da kann ich dreimal mit Jan verheiratet sein und noch so viele Steine im Brett haben beim Staatsanwalt.“ (Auszug Seite 25)

Die Ehefrau findet ihren Mann Torsten Fischer erhängt im Stall. Alles deutet auf einen Suizid hin, auch wenn sich das keiner erklären kann, denn Fischer war einfach nicht der Typ dazu. Außerdem gibt es einen weiteren, allerdings sehr schwachen, Hinweis darauf, dass es vielleicht doch kein Selbstmord war. Dieser Hinweis lässt Romy Beccare keine Ruhe. Sie setzt sich bei ihrem Vorgesetzten und seit kurzem auch Ehemann Jan Riechter durch und beginnt zu ermitteln. Dabei bekommt sie Unterstützung von Ruth Kranold, mit der Romy schon in einem früheren Fall zusammenarbeitete, die sich dann aber aus dem Polizeidienst zurückgezogen hat und nun wieder einsteigt. Schon bald entdecken beide Spuren, die auf Geheimnisse in Fischers Leben hindeuten und nach und nach wird das Lügenkonstrukt immer größer, bis es eine zweite Leiche gibt.

Ermittlungen ohne viel Drumherum

Fischermord von Katharina Peters ist der achte Fall um die Polizistin Romy Beccare auf Rügen. Nichtsdestotrotz kann der Regionalkrimi grundsätzlich auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände gelesen werden. In der Geschichte geht es fast ausschließlich um den Fall und die Ermittlungen, nur ganz selten bekommt der Leser etwas von den handelnden Personen geschildert. Das finde ich einerseits sehr gut, denn dadurch wird sich auf das Wesentliche konzentriert und es gibt keine störende Nebenhandlung, andererseits bleiben die Protagonisten auch sehr flach. Am Ende des Buches gibt es ein Personenregister des Ermittlerteams mit kurzen Beschreibungen und in diesen stehen mehr Informationen, als in der Geschichte mitgeteilt werden. Mag daran liegen, dass es eben nicht der erste Fall ist, aber ich hätte mir ein paar private Einblicke gewünscht.

Ein sehr komplexer Fall

Am Anfang der Ermittlungen habe ich gedacht, dass die Hinweise, denen Romy und Ruth nachgehen, doch schon wirklich dünn sind und im wahren Leben wäre dem bestimmt keiner nachgegangen. Es lohnt sich aber, denn die beiden behalten Recht und es steckt mehr hinter dem vermeintlichen Suizid. Der Fall wird sehr komplex mit vielen Querverbindungen und Personen, die alle irgendwie miteinander zu tun haben. Zwischenzeitlich bin ich mit den Namen nicht mehr mitgekommen und musste immer wieder überlegen, wer das denn jetzt noch war und in welcher Beziehung er steht. Die Geschichte ist meiner Meinung nach also nicht ganz einfach zu lesen und man sollte schon konzentriert bei der Sache sein. Ansonsten liest sie sich aber flüssig und spannend.

Ende & Fazit

Das Ende mit der Auflösung ist dann wenig aufregend, was mir gefällt. Ganz sachlich wird zu Ende ermittelt und alles aufgelöst, ohne dass jemand spektakulär in Gefahr gerät, wie es oft bei anderen Krimis der Fall ist. Also insgesamt ein Kriminalroman, der sich auf die Ermittlungen konzentriert, ohne viel Schnickschnack.

Katharina Peters ist das Pseudonym für die Autorin Manuela Kuck. Sie wurde 1960 in Wolfsburg geboren und hat Germanistik und Kunstgeschichte studiert. Heute lebt Manuela Kuck mit ihrer Partnerin, zwei Hunden und vier Katzen als freie Autorin im südöstlichen Berliner Umland und veröffentlicht Regionalkrimis, Romane, Frauenliteratur und Kurzgeschichten. Außerdem ist sie zehnfache Berlin-Marathon-Finisherin und begeistert sich für Aikido, eine japanische Kriegskunst.

 

Rezension und Foto von Andrea Köster.

Fischermord | Erschienen am 15. Februar 2019 im Aufbau Verlag
ISBN 978-3-7466-3446-3
336 Seiten | 9.99 Euro
Bibliografische Angaben & Leseprobe

Auch bei uns: Rezensionen zu den Krimis HerztodTodesstrandTodeswoge und Leuchtturmmord (Bd. 5) aus der selben Reihe wie obige Rezension.