Thomas Krüger | Erwin, Mord & Ente

Thomas Krüger | Erwin, Mord & Ente

Der Auftakt einer neuen fantastischen Krimiserie mit Erwin Düsedieker und seiner Laufente Lothar.

Erwin Düsedieker ist ein herzensguter Mensch, doch er gilt als beschränkt: Der Sohn des ehemaligen westfälischen Dorfpolizisten Friedhelm Düsedieker stapft gern mit Gummistiefeln an den Füßen und Papas alter Dienstmütze auf dem Kopf über Äcker und Wiesen. Begleitet von Lothar, seiner treuen Laufente. 

Ein Polizist könnte Erwin nie sein. Eines Tages aber strauchelt er in einen Kriminalfall mit geradezu höllischen Dimensionen und muss ihn lösen – zusammen mit Lothar, der sich im Zuge des Abenteuers als wahre Ermittlungsente entpuppt …

Erwin, der Sohn des ehemaligen Dorfpolizisten Friedhelm Düsedieker, lebt nach dem Tod seiner Eltern alleine in der ehemaligen Polizeiwache des kleinen westfälischen Dorfes Versloh-Bramschebeck. Zurückgezogen genießt er sein Leben, am liebsten in seinem der Außenwelt verborgenen Wintergarten, einer Bibliothek mit goldener Badewanne.

Allgemein traut man Erwin nichts zu, schon gar nicht, dass er lesen kann, geschweige denn logische Zusammenhänge zu erfassen. Aber Erwin ist clever, denn er weiß, dass seine Bibliothek ein Wissensschatz ist und mithilfe seines guten Gedächnisses findet er sich in diesen vielen fremden Welten gut zurecht, wenn er sie auch bisher eher als Gedankenreisen nutzte.

Erwin, oder Äwinn, wie ihn alle rufen, hat zudem die beste Tarnkappe, nämlich die des vermeintlichen Dorftölpels. Sprache ist nicht seine Stärke, so dass er im Umkehrschluss bei vielen als dumm gilt und entsprechend verspottet wird.

Von der Neugier getrieben, schaut sich auch Erwin am Fundort alter Knochen um. Wie immer im Schlepptau: Lothar, die weiße Laufente, Erwins bester Freund. Als Lothar Bodenproben nimmt, was in seiner Natur liegt, stößt Erwin auf erstaunliche Beweisstücke, die der überhebliche Kriminalkommissar Lars-Leberecht Heine übersehen hat.

Und damit beginnen Erwins Ermittlungen, die ihn schon früh glauben lassen, dass hier etwas vertuscht werden soll. Nur gut, dass sich auf dem Dachboden der alten Polizeiwache noch sämtliche Akten seines Vaters und dessen Vorgänger befinden und dazu weit zurückreichende Unterlagen der vormaligen Pfarrei Otto Blotevogels.

Das Ausmaß des Falls ist an dieser Stelle nicht zu erahnen, nicht für Erwin, nicht für Lothar und auch nicht für den Leser. Doch Erwin geht über Grenzen, denn er möchte diesen Fall lösen.

Thomas Krügers erster Kriminalroman »Erwin, Mord & Ente« ist ein kleines Meisterwerk! Sehr charmant, anrührend und witzig, zudem überaus eloquent erzählt, gespickt mit vielen westfälischen Dialekteinlagen.

Es ist eine große Freude, dieses Buch zu lesen, in dem es nur zum Ende hin ein bisschen grausam wird. Krügers Spannungsbogen kommt ohne Blut und Gewalt aus. Allein das vermeintliche Dorfidyll und die Geheimnisse, die Erwin aufdeckt, sind Spannung genug.

Für mich ist »Erwin, Mord & Ente« einer der schönsten Kriminalromane, den ich bisher gelesen habe!

 

bbfef-erwinmordundenteErwin, Mord & Ente | Erschienen am 14. Oktober 2013 im Heyne Verlag
304 Seiten | 9,99 Euro
Leseprobe | Landkarte

Autorenreaktion auf diese Rezension: krimikiosk.de

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