Simon Kernick | Treibjagd

Simon Kernick | Treibjagd

15.45 Uhr: Schottland, ein sonniger Tag in den Highlands. Ein ruhiger Fluss schlängelt sich durch den Wald. Deine Familie hat Kanus gemietet und ihr rudert stromabwärts. 16.03 Uhr: Du hörst einen Schuss. Am Ufer taucht eine Frau auf und fleht um Hilfe. Drei Männer verfolgen sie. Sie schießen auf euch. Ihr könnt entkommen. 16.35 Uhr: Deine Eltern sind tot. Deine kleine Schwester steht unter Schock. Du musst dich entscheiden. Du folgst der fremden Frau in den Wald. 18.44 Uhr: Die Nacht hält Einzug. Du weißt: Die Jagd hat erst begonnen …

Simon Kernick enttäuscht uns in der Regel nicht. Seine Thriller sind schnell und schmutzig und auch »Treibjagd« macht hierin keine Ausnahme. Während wir noch mit Jess und Amanda durch den Wald hetzen, Leichen unseren Weg pflastern und die Wahrscheinlichkeit, dass alles gut ausgeht, immer geringer wird, denken wir doch schon darüber nach, ob das alles so seine Richtigkeit haben kann mit dem, was Amanda uns erzählt.

Allerdings ist mir das nach einigen Kernick-Thrillern dann doch ein wenig zu Schema F. Zudem übertreibt er es hier mit den Unwägbarkeiten und unsinnigen Begegnungen zwischendurch, auch verstopfen völlig überflüssige Nebenhandlungen der Kategorie „Seitenfüller“ den Plot. Die Wendung gegen Ende des Buches haben wir leider so schon seit ca. 100 Seiten geahnt. Nein, ein Meisterstück ist es nicht. Aber Tempo machen, ja, das kann der Herr Kernick und so ist dieser Thriller auch in einem Rutsch durchgelesen, weil er atemberaubend schnell ist und man trotz der eher lauen Grundstory doch in den Bann gezogen wird. Nur bleibt ein irgendwie leeres Gefühl zurück. Schade.

 

Rezension von Dani Nimz.

 

Treibjagd von Simon KernickTreibjagd | Erschienen am 8. September 2014 bei Heyne
480 Seiten | 9,99 Euro
Leseprobe

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