Lisa-Marie Dickreiter & Winfried Oelsner | Max und die wilde 7 – Das schwarze Ass

Lisa-Marie Dickreiter & Winfried Oelsner | Max und die wilde 7 – Das schwarze Ass

„Da…da drüben!“, stammelt Max. „Der Einbrecher!“
Die wilde Sieben dreht sich zum Fenster um. Es herrscht atemlose Stille. Dann ist plötzlich der Teufel los. […]
„Angriff!“ Horst reißt die Tür wieder auf und rast los.
„Lauf hinterher!“ Vera wedelt mit den Armen, als wollte sie den Professor aus der Wohnung scheuchen. „Ich rufe die Polizei!“ […]
Und Max?
Der steht noch immer wie gelähmt da, während sich in seinem Kopf die Gedanken überschlagen: Horst ist wirklich mutig! Ganz allein will er den Einbrecher schnappen! Aber was, wenn er Hilfe braucht? Was, wenn zwei Opas nicht stark genug sind, um den Einbrecher festzuhalten?
Keine Frage: Max muss Horst und dem Professor helfen! […]
„Angriff!“, flüstert Max. Er ballt die Fäuste – und dann saust er los wie der Wind. (Auszug Seite 67-69)

Max ist 9 Jahre alt und lebt auf einer echten Ritterburg! Das wäre an sich eine großartige Sache, wenn Burg Geroldseck nicht gleichzeitig auch ein Seniorenheim wäre, in dem seine Mutter arbeitet. An seinem ersten Tag in der Schule kurz vor den Ferien sorgt sein Wohnsitz denn auch direkt für allgemeine Erheiterung und Max kommt sich sehr alleingelassen vor. Es drohen lange und langweilige Sommerferien zu werden. Doch weit gefehlt: Auf Burg Geroldseck passieren nacheinander mehrere Einbrüche. Natürlich sind nun Max‘ Fähigkeiten als Detektiv gefragt. Hilfe kommt von unerwarteter Seite.

Die beiden Autoren Lisa-Marie Dickreiter und Winfried Oelsner kommen ursprünglich aus dem Bereich des Films. Dickreiter begann ihre Karriere als Drehbuchautorin, Oelsner als Regisseur. Dabei kam es zu mehreren gemeinsamen Filmprojekten. Schließlich haben sich die beiden zusammengetan, um sich mit der Reihe „Max und die wilde 7“ in einem neuen Genre zu versuchen. Das schwarze Ass ist der erste Band der Reihe und war unter den Nominierten des Hansjörg-Martin-Preis für den besten Kinder- oder Jugendkrimi des Jahres 2015.

Der Kinder-Krimi punktet vor allem durch ein ungewöhnliches Ermittler-Quartett. Max ist unsicher, neu in der Stadt, einsam und traurig, dass sich seine Eltern vor kurzem getrennt haben. Hinzu kommt, dass nach den Einbrüchen bald der Verdacht auf seine Mutter fällt. Aber ausgerechnet „die wilde 7“ steht ihm zur Seite: Drei sehr unterschiedliche Senioren, die gemeinsam im Speisesaal an Tisch 7 sitzen und sich im sonst sehr beschaulichen Seniorenheim ziemlich unangepasst verhalten. Dies sind: Vera, eine Schauspielerin im Ruhestand, Drama-Queen, resolut, aber herzlich; Horst, ein ehemaliger Fußballtrainer, kumpelhaft, mit leichten Problemen, sich Max‘ Namen zu merken; Schließlich Kilian, ein Professur im Ruhestand, konservativ, mit harter Schale, aber letztendlich kommt sein weicher Kern auch zum Vorschein.

Sie alle treten in den Kampf mit der garstigen Oberschwester Cordula, dem unfähigen Kommissar Moser und natürlich mit dem „Schwarzen Ass“. Dabei geht es um Mut, Freundschaft, ums Älterwerden und um das Zusammenleben der Generationen. Die eigentliche Detektivgeschichte ist im Vergleich zu manch anderen Kinderkrimis erfreulicherweise relativ realistisch geraten.

Eine wirklich vergnügliche Geschichte mit einer guten Mischung aus Humor, Spannung und Ernsthaftigkeit. Mir und meinen Kindern hat die Lektüre gut gefallen.

 

Rezension und Foto von Gunnar Wolters, der das Buch gemeinsam mit seinen Kindern las.

 

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Max und die wilde 7 – Das schwarze Ass | Erschienen am 21. Juli 2014 im Verlag Friedrich Oetinger
ISBN 978-3-7891-3332-9
208 Seiten | 12,00 Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

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