James Oswald | Die Gräber der Vergessenen

James Oswald | Die Gräber der Vergessenen

In einem verfallenen Anwesen nahe Edinburgh kommt ein Grauen ans Licht, das besser verborgen geblieben wäre!

Winter in Schottland: bei eisigen Temperaturen und ständigem Schneefall finden Inspector Tony McLean und seine Mitarbeiter aus Edingburgh im Flussbett des North Esk einen nackten Toten, der von Kopf bis Fuß mit merkwürdigen Zeichen tätowiert ist. Er muss von einer Klippe in der Nähe des ehemaligen Rosskettle Hospitals, einer psychiatrischen Anstalt, gestürzt sein.

Geführt wurde die Firma, die dieses Hospital betrieb, in den letzten zwanzig Jahren von dem Abgeordneten Andrew Weatherly. Kurz darauf wird Mc Lean von seinem Vorgesetzten Duguid zu einem Mordfall beordert, für den eigentlich die Kollegen von Fife zuständig wären: der Abgeordnete Andrew Weatherly hat seine ganze Familie ausgelöscht und sich dann selbst erschossen. Da der Abgeordnete allerdings auch ein Haus sowie eine Firma in Edingburgh hatte, will Duguid, der seinen Inspector als jemanden kennt, der so schnell nicht aufgibt, ihn in das Ermittlerteam einschleusen, damit es nicht zu einer Einstellung des Verfahrens kommt, bevor die Gründe für diese Tat bekannt sind.

Im weiteren Verlauf stellt sich heraus, dass Weatherly die ersten Jahre seiner Kindheit im Rosskettle Hospital verbracht hat, weil seine Mutter – schwanger, aber nicht verheiratet – von ihrem einflussreichen Vater dort untergebracht wurde, um der Familie Schande zu ersparen.
Für McLean stellt sich die Frage, welche Verbindungen zwischen Weatherly und dem tätowierten Toten bestehen könnten.

James Oswald treibt die Handlung wieder spannungsreich voran, bringt aber auch Elemente ein, die aus dem als Thriller deklarierten Buch im Prinzip einen Mysterythriller machen, als da wären: eine geheimnisvolle Frau, zwar allgemein bekannt als schwerreiche Industrielle, die aber anscheinend mysteriöse Einflüsse ausübt, Hinweise auf rätselhafte Krankheits- und sogar Todesfälle bei den Polizeikräften, die im Fall des Abgeordneten die Ermittlungen führen und teilweise auch mit der vorgenannten Frau in Verbindung kamen, auf dem Gelände des ehemaligen Hospitals aufgefundene Leichen mit den gleichen Tätowierungen wie bei dem im Fluss gefundenen Toten, von denen einige mehrere Jahrzehnte dort gelegen haben müssen und der somit aufkommende Verdacht, dass es sich bei den Leichen um Opfer eines Kultes zur Besänftigung eines Dämons handeln könnte.

Der Autor setzt auch in Band 4 der Reihe wie bisher auf eine geheimnisvolle Atmosphäre in seiner Handlung.

Fazit: Insgesamt gefällt mir Die Gräber der Vergessenen besser als sein Vorgänger (Der dunkle Ort der Seele), allerdings wäre es noch mehr mein Fall, wenn die Mystery-Bezüge fehlen würden (zumal das Buch als Thriller ausgewiesen ist), die der Plot meiner Meinung nach auch nicht braucht, um die gleiche Spannung zu erreichen.
Rezension von Monika Röhrig.

 

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Die Gräber der Vergessenen | Erschienen am 21. Dezember 2015 bei Goldmann
ISBN 978-3-44248-388-4
480 Seiten | 9,99 Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Weiterlesen: Monikas Rezension zu Band 3 der Reihe Der dunkle Ort der Seele.

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