Jakob Melander | Roter Nebel
Mitten in der heißen Wahlkampfphase wird Kopenhagens Oberbürgermeister Mogens Winther-Sørensen tot in seiner Wohnung aufgefunden. Einzige Zeugin ist die junge Prostituierte Serafine. Sie leugnet, etwas mit dem Mord zu tun zu haben, und streitet zudem jeden sexuellen Kontakt mit dem Opfer ab. Und auch bei den Ermittlungen im Umfeld des Politikers stößt Kommissar Lars Winkler auf eine Mauer des Schweigens. Insbesondere die Mutter des Toten versucht, jegliche Nachforschungen in der Vergangenheit ihres Sohnes zu unterbinden. Doch nach und nach kommt Lars Winkler den schrecklichen Ereignissen von damals auf die Spur …
Ein neuer Fall für Kommissar Lars Winkler, der diesmal den Mörder des Kopenhagener Oberbürgermeisters Mogens Winther-Sørensen, Sohn der Wirtschaftsministerin, ermitteln soll. In der Wohnung des Toten befindet sich noch eine junge Prostituierte, die aber jeglichen sexuellen Kontakt mit dem Opfer bestreitet, obwohl der Zustand der Leiche auf ein Sexualdelikt schließen lässt.
Es stellt sich schnell heraus, dass ihre Angaben stimmen müssen, der Mörder ist anscheinend auch hinter ihr her. Im Verlauf der Geschichte wird immer klarer, dass die Tat auf einer Begebenheit in der Vergangenheit beruht, an der sowohl der Tote als auch die Prostituierte – die sich als Transgender herausstellt – beteiligt waren.
Je weiter die Ermittlungsarbeiten kommen, desto mehr stellt sich heraus, wie während einer Wahlkampfphase Machtbesessenheit zu einem Lügenkonstrukt führt, in dem Menschlichkeit und Wahrheit keine Rolle mehr spielen – alles scheint erlaubt zu sein.
In einem regelrechten Showdown, bei dem auch Sanne und Kim A. (bereits aus dem ersten Buch Blutwind bekannte Kollegen von Lars Winkler) eine wichtige Rolle spielen, wird nicht nur der Mörder gefasst, es entscheidet sich auch, wie es mit der Karriere der Wirtschaftsministerin weitergeht.
Jakob Melander lässt seinen Kommissar Lars Winkler in diesem Plot ein Wechselbad der Gefühle durchleben, auch der Leser wird immer wieder mit Begebenheiten konfrontiert, die ihn erschrecken lassen bei dem Gedanken daran, dass es so etwas auch in der Realität geben könnte.
Fazit: Ein starkes Buch mit guter Spannungsentwicklung; es bleibt zu hoffen, dass Lars Winkler nicht zum letzten Mal tätig war.
Rezension von Monika Röhrig.
Blutiger Nebel | Erschienen am 20. Juli 2015 bei Goldmann
ISBN 978-3-44247-958-0
416 Seiten | 9,99 Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe