Kategoerien
abisz Testbeitrag
abisz Testbeitrag
„Vielleicht habt ihr es in der Absicht mitgebracht, einen Klassenkameraden zu verletzen, aber wenn ihr sagt, ihr wollt euch damit nur vor Angriffen auf dem Schulweg schützen, können wir nichts dagegen tun. (…) Nur wenn euer Messer einen Zwischenfall auslöst oder benutzt wird, um jemanden zu verletzen, haben wir endlich das Recht es euch wegzunehmen – aber dann ist es zu spät, und natürlich wird man uns vorwerfen, dass wir nicht früher eingriffen haben (…).“ (Auszug Seite 35)
Yuko Moriguchi ist Lehrerin und hat kürzlich ihre kleine Tochter bei einem tragischen Unfall auf dem Schulgelände verloren. Jetzt hat sie ihre Arbeit gekündigt und an ihrem letzten Tag steht sie vor ihrer Klasse und „lässt die Bombe platzen“: Zwei Mitschüler sind am Tod ihrer Tochter Schuld. Die Beschuldigten bleiben nicht lange unerkannt und in dem Buch wird beschrieben, wie sich alle in deren Umfeld daraufhin verhalten.
Der 13-jährige Kent kommt bei einem Unfall mit Fahrerflucht ums Leben. Jahre später stößt der Journalist Calle Collin auf den Fall. Er sitzt an einer Story über Menschen, die zu früh sterben mussten. Um ein wenig mehr über den Jungen und die Hintergründe des Unfalls zu erfahren, kontaktiert Collin Kents Mutter. Noch immer untröstlich, berichtet sie ihm unter Tränen von ihrem Sohn und seinem tragischen Tod.
Collin verfasst darauf in einen sehr emotionalen Artikel über Kent – den allseits beliebten Jungen, dem es verwehrt war, erwachsen zu werden. Als der Artikel erscheint, regt sich Protest. Anders Malmberg, ein bekannter und anerkannter Journalist, ist mit Kent zur Schule gegangen und weiß eine andere Geschichte zu berichten. Diese kommt in einem gepfefferten Gegenartikel zum Ausdruck. Kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse. Malmberg wird brutal zusammengeschlagen. Durch Zufall ist Collin Augenzeuge.
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich aus diesem Buch machen soll. Die im Klappentext angekündigte im Ansatz recht spannende Story bleibt flach, die Charaktere allenfalls reliefartig, das Tempo bescheiden. Die Polizei ist ein Witz, es sterben Unschuldige wie die Fliegen und der beabsichtigte Knalleffekt am (übrigens recht abrupten) Ende, entpuppt sich als Knallerbse, denn auch das haben wir schon längst geahnt. So bleibt uns ebenfalls verwehrt, nach einem mäßig spannenden Leseerlebnis ein vernünftig und pfiffig aufgelöstes Ende zu erhalten.
Die 27-jährige Nola ist Zeitungsreporterin in New Orleans und muss sich ihre Sporen in der Lokalredaktion mit Veranstaltungstipps und Klatschgeschichtchen verdienen. Doch schließlich bekommt sie ihre erste wirkliche Chance: Sie soll einen großen Artikel über freigelassene Sexualstraftäter schreiben.
Die Gespräche mit Tätern und Opfern, die sie führen muss, sind allerdings nicht leicht zu verkraften. Ihre Recherche führt Nola in die verschiedensten Gegenden des immer noch von Hurrikan Katrina schwer mitgenommenen New Orleans.
Als eine junge Touristin aus einem Restaurant entführt und etwas später ermordet aufgefunden wird, beschleicht Nola die Furcht, dass sie selbst im Laufe ihrer Recherche für den Artikel womöglich mit dem Täter gesprochen hat und er jetzt sie verfolgen könnte. Dann verschwindet eine zweite Frau …
Nola Soledad Céspedes, 27 Jahre, Latina mit kubanischen Wurzeln, arbeitet als Reporterin im eher unbedeutenden Ressort „Leben & Mehr“ bei der örtlichen Tageszeitung The Times-Picayune (nola.com). Ihren Alltag lebt sie mithilfe von zu viel Alkohol und den flüchtigen sexuellen Abenteuern abseits des Footballfeldes. Verpflichtungen und Festlegungen aller Art liegen ihr nicht sehr. Ausnahme: In ihrem Job. Doch auch dort eckt sie an.