Autor: Nora

Tom Franklin | Die Gefürchteten

Tom Franklin | Die Gefürchteten

„Und wenn sie mich fragen?“
„Dann sagst du einfach, du weißt nichts über die Sache.“
„Ich kann nicht so gut lügen wie du.“
„Jetzt pass mal auf“, sagte William. „Der, auf den’s ankommt, muss dem Lügner die Lüge glauben. Dann ist es keine Lüge mehr. Dann ist es die Wahrheit. Für dich und mich ist Gottes Wahrheit von jetzt an, dass wir absolut nichts über den Mord an Arch Bedsole wissen. (Auszug Seite 88)

In einer ländlichen Gegend namens Mitcham Beat in Alabama im Jahre 1897 wird der aufstrebende und beliebte Ladenbesitzer und Lokalpolitiker Arch Bedsole mehr oder weniger zufällig bei einem Überfall erschossen. Sein Cousin Tooch schart einige Bekannte und Unzufriedene um sich, um dessen Tod zu rächen und um es den „Städtern“ der nächstgrößeren Kleinstadt Grove Hill mal so richtig zu zeigen. Und vielleicht auch, um ein paar Dollars einzusacken. So wird dann auch der Geheimbund „Hell-at-the-Breech“ gegründet, der fortan sein Unwesen treibt.

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Jon Bassoff | Zerrüttung

Jon Bassoff | Zerrüttung

Etwas Zeit verstrich. Ich stieg aus dem Pick-up. Der Schnee knirschte unter meinen blutbefleckten Stiefeln. Im Schlafzimmer ging Licht an, und ich sah Lilith am Fenster stehen. Sie trug ein langes weißes Nachthemd, ihr Gesicht wie aus einer anderen Welt. Ich stand vor meinem Leichenwagen und ließ das Gewehr runterbaumeln, als wäre es ein Stahlfortsatz meiner Hand. Irgendwo in der Ferne pfiff ein einsamer Zug. Ich strich mir das Haar zurück und ging langsam auf die Tür zu. Und jetzt wusste ich, was ich tun würde, was ich tun musste. Man hat keine Wahl. Es gibt keinen freien Willen. (Auszug Seite 97)

Der Irak-Veteran Joseph Downs ist mit seinem Wagen irgendwo in Colorado unterwegs, als sein Auto kurz vor der Stadt Stratton liegenbleibt. Er lässt den Wagen stehen, läuft in die Stadt und begibt sich erst einmal in eine heruntergekommene Bar. Dort wird er Zeuge, als ein Mann seine Frau mit Gewalt aus der Bar holen will. Er zieht dem Mann eine Bierflasche über den Schädel. Während sein Wagen repariert wird, bleibt Downs die nächsten Tage in der Stadt und beginnt eine Affäre mit Lilith, der angegriffenen Frau aus der Bar. Schließlich versucht Lilith Downs zu überreden, ihren Mann umzubringen und sich mit ihr die Lebensversicherung zu teilen.

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Rita Falk | Weißwurstconnection

Rita Falk | Weißwurstconnection

Ein Luxus-Spa-Hotel öffnet seine Pforten, und die Hälfte der Dorfbevölkerung tobt. Als kurz darauf auch noch eine Leiche ausgerechnet in einer Marmorbadewanne dort liegt, muss der Eberhofer freilich wieder ran. Ganz egal, wie geschmeidig es mit der Susi grad läuft. Leider ist der Birkenberger Rudi momentan ein wenig verpeilt – was den Franz vor eine schwere Entscheidung stellt. Bleibt zu hoffen, dass zumindest er den Überblick behält. Oder verrennt er sich dieses Mal tatsächlich ein bisschen?

In Weißwurstconnection zeigt sich der Eberhofer Franz in seiner altbekannten Form, die im Vorgänger-Fall vorhandenen gesundheitlichen Probleme hat er anscheinend (glücklicherweise) überwunden und haut wieder so richtig auf die Pauke. Auch mit seiner Susi kommt er wieder so richtig gut aus – obwohl vorerst von einer gemeinsamen Wohnung noch nicht die Rede ist.

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Viktor Remizov | Asche und Staub

Viktor Remizov | Asche und Staub

Wie ein Wildtier instinktiv Widrigkeiten meidet, so ging er den Menschen aus dem Weg, auch wenn sie vielleicht keinerlei Gefahr für ihn bedeuten würden, entfernte sich immer weiter und behauptete sein Recht auf Freiheit. […]
Was den Staat betraf, so war Stepans Gewissen vollkommen rein. Der Staat handelte ungestraft und erinnerte sich nie an seine Vergehen. Stepan wusste von so vielen alten und neuen Verbrechen, hinter denen der Staat stand und die dieser seinem Volk gegenüber nie bereut hatte, dass er ihm jedes Recht auf seine Person und auf die Natur aberkannte, um die sich dieser Staat angeblich kümmerte. (Auszug Seiten 76-77)

In der Abgeschiedenheit des russischen Fernen Ostens leben die wenigen Bewohner oftmals von den reichen Naturschätzen, vor allem vom Kaviar und Zobel, obwohl sie dafür eigentlich keine Genehmigung haben. Doch die örtliche Miliz kassiert üppiges Schutzgeld und schaut dafür nicht so genau hin. Stepan Kobjakow trifft jedoch einen ungünstigen Moment für die Begegnung mit dem Milizchef und dessen Stellvertreter: Er hat seinen Wagen voll mit Kaviar und plötzlich soll er kontrolliert werden. Stepan verliert die Nerven, entwaffnet die Polizisten und demoliert ihren Wagen. Der Milizchef Tichi will den Vorgang zwar noch herunterspielen, doch sein zweiter Mann Gnidjuk hegt Ambitionen und will Stepan und den mit ihm sympathisierenden Bewohnern eine Lektion erteilen. Derweil flieht Stepan in die Weiten der Taiga.

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Simon Beckett | Voyeur

Simon Beckett | Voyeur

„Ich verlor mich zwischen den Bildern, verweilte manchmal vor einem besonderen Werk, hielt manchmal nur kurz inne, bevor ich mich dem nächsten widmete. Eines zog mich jedoch immer wieder zurück, sodass ich nach einer Weile einen Stuhl davorstellte und mich hinsetzte, um es bequemer betrachten zu können. Es zeigt ein Paar, das sich vor einem Feuer liebt, während hinter einer Leinwand ein Mann versteckt ist und ihnen zuschaut. Allmählich vergaß ich die anderen Bilder.“ (Auszug Seite 129)

Donald Ramsey ist Kunsthändler mit einer eigenen Galerie in London. In der Galerie beschäftigt er Anna als seine Assistentin. Anna nimmt er erst richtig wahr, als er sie eines Abends aus Versehen beobachtet, wie sie sich in seinem Büro umzieht. Seitdem ist er fasziniert von ihr und kann es gar nicht verstehen, warum eine so bezaubernde Frau einen so gnomenhaften Freund hat. Aus dem anfänglichen Gedanken, dass sie einfach etwas Besseres verdient hat, entwickelt sich mehr… und da Donald sich selbst realistisch einschätzen kann, engagiert er Zeppo, damit er ihm hilft, Annas Freund loszuwerden.

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