Autor: Nora

Daniel Woodrell | In Almas Augen

Daniel Woodrell | In Almas Augen

Vor dem nahen Himmel türmte sich eine orange strahlende Helligkeit auf, Hitze brüllte, während die Feuerzungen in der Nachtbrise aufflammten und größer wurden. Der orangefarbene Turm neigte sich, warf sich von einer Seite zur anderen; die Laute, die die Tanzenden von sich gaben, drangen als anonyme Schreie an weit entfernte Ohren und folterten jene Menschen, die näher dran waren, mit ihren klar vernehmlichen Klagen. Manche behaupteten, Abschiedsrufe der Opfer gehört zu haben, die durch die Luft flogen oder im Schutt steckten, und einiges davon dürfte wohl stimmen. Viele helfende Mitbürger krochen durch die Flammen und zerrten an den Blasen werfenden, qualmenden Körpern, die sich später als die Leichen von Bekannten herausstellten, von Schwestern, Onkeln, Söhnen und Freunden. (Auszug Seite 20-21)

Alma DeGeer Dunahew ist eine alte, wortkarge Frau, die ihr ganzes Leben in äußerst bescheidenen Verhältnissen gelebt hat. Im Sommer 1965 hat sie ihren Enkel Alek zu Gast und sie erzählt ihm von dem einschneidenden Ereignis ihres Lebens und der Kleinstadt West Table in Missouri: Der Brand der Arbor Dance Hall im Jahre 1929. Ein Verbrechen, das immer noch ungesühnt ist.

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Bernhard Aichner | Totenhaus Bd. 2

Bernhard Aichner | Totenhaus Bd. 2

„Das hier wäre die Alternative gewesen. Björk war hier aufgewachsen, sie hatte in einem Park mit einem künstlich angelegten Teich gespielt und nicht in einem Kühlraum mit Leichen. (…) Keine Außenpools, keine Minigolfanlage, keine Hundertschaft an Mitarbeitern, mit denen sie hätte reden können. Blum hatte nur ihre Leichen gehabt.“ (Auszug Seite 63)

Zwei Jahre sind vergangen. Zwei Jahre, seitdem Mark, Blums Mann, überfahren wurde. Blum ist mit ihren Kindern in Griechenland am Strand im Urlaub. Die Kinder spielen, Blum liegt im Liegestuhl, trinkt Wein und blättert in Zeitschriften. Dann entdeckt sie einen Artikel über tote Menschen, die ausgestopft und ausgestellt wurden, in einem Museum in Innsbruck. Und weil das noch nicht skurril genug ist, sieht eine der ausgestellten Leichen aus wie Blum, wie aus dem Gesicht geschnitten. Daraufhin bricht Blum den Urlaub ab und fährt zu der Ausstellung. Sie will wissen wer das ist.

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Gioacchini Criaco | Schwarze Seelen

Gioacchini Criaco | Schwarze Seelen

Wir hielten uns für tüchtig, für die Fähigsten von allen, wir dachten, wir hätten in Eigenregie zuerst Heroin, dann Koks gedealt. Stattdessen waren wir freiwiliig auf einen Zug aufgesprungen, den andere steuerten. Wir verkauften den Tod, weil jemand ein Interesse daran hatte, dass wir es taten, doch wir wussten, was wir taten. Seit unserer Kindheit trugen wir Waffen, um frei zu sein. Wir waren noch immer bewaffnet, doch wir ähnelten in allem jenen, die wir eigentlich bekämpfen wollten.
Nicht wir fanden das Rauschgift der Türken, es kam zu uns. Den Grund dafür erkannte ich erst später, Luciano hatte es geahnt, er hatte mich gewarnt, doch ich hatte ihm nicht geglaubt, und wie immer riss ich ihn mit.
Wir glaubten zu strahlen, brachten jedoch Dunkelheit (Auszug Seiten 104-105)

Drei Jungen aus einem Dorf im tiefen Süden des italienischen Stiefels wachsen als Söhne von Ziegenhirten auf. Die ärmlichen Dörfer ringsum werden von den „Ehrenmännern“ kontrolliert. Doch die Jungs wollen sich nicht damit abfinden, von der Mafia rekrutiert zu werden. Sie ziehen lieber ihr eigenes Ding durch. Schon als Schüler drehen sie die ersten Dinger: Einbrüche, Diebstähle, schließlich Überfälle. Schließlich gehen sie nach Mailand und steigen dort erfolgreich in den Drogenhandel ein. Das Geschäft wächst und wächst, aber sie gehen auch Verbindungen ein, die sich nicht so einfach aufkündigen lassen.

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Inger Madsen | Mord auf Antrag

Inger Madsen | Mord auf Antrag

„Erpressung, gewaltsame Morde, die nach Rache aussahen. Es war etwas in diesem Haus vorgegangen, das fünfundzwanzig Jahre danach noch Nachwirkungen hatte. Aber was? Konnte das ganze Zufall sein? Zwei Fälle, die sich vermischten. Drei vielleicht? Oder gehörten sie überhaupt nicht zusammen?“

Roland (im Privatleben Rolando) Benito, Kriminalkommissar in Aarhus, wohin es den Italiener der Liebe zu seiner dänischen Frau Irene wegen verschlug, grübelt über einen verzwickten Fall nach, auch wenn sein Chef Kurt Olsen ihn für abgeschlossen erklärt hat. Der nämlich hat sein Geständnis, für ihn gibt es nichts mehr zu besprechen, er will den Fall unbedingt zu den Akten legen. Aber Roland spürt, dass etwas faul ist, er weiß, dass längst nicht alles so klar ist, wie es scheint, und ihm dämmert, dass es tatsächlich drei Fälle sind, die allerdings einen gemeinsamen Hintergrund haben, vor dem mehrere Personen miteinander und gegeneinander tief verstrickt sind in Vorfälle, welche sich schließlich als eine einzige, schon lange dauernde und stark verästelte, tragische Geschichte herausstellen.

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Isabella Bach | Die stille Wut der Tante

Isabella Bach | Die stille Wut der Tante

Im Internet hatte sie gelesen, dass bei zwanzig Prozent der Infizierten die Phase der rasenden Wut fehlte und die Erkrankung gleich mit Lähmungserscheinungen begann. Diesen Verlauf nannte die Medizin stille Wut. (Auszug Seite 182)

Valentina Bergh ist 35 Jahre alt und arbeitet als Chefsekretärin bei einer Bank in Frankfurt am Main. Wegen ihrer Krankheit Fibromyalgie fehlt sie jedoch oft und wird gekündigt. Valentina ist es leid, sich wieder eine neue Stelle zu suchen und nach dem Rat ihrer Tante Konstanze Schilling bricht sie in Frankfurt alle Zelte ab und zieht zu der Krimiautorin nach Berlin-Hermsdorf. Dort möchte sie ebenfalls ihrer Leidenschaft zum Schreiben nachgehen. Als sie endlich in Berlin ankommt, ist die Tante allerdings spurlos verschwunden. Ebenso ihr Hund Liebling.

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