Arno Strobel | Kalte Angst
Der Zettel stammte nicht von Kirsten, und was Max dort las, ließ schlagartig jedes Gefühl in ihm sterben – außer einem: kalte Angst. (Auszug Seite 364)
Eine Mordserie in Düsseldorf: Der Mörder dringt in Häuser ein, trägt eine Fliegenmaske und hinterlässt jedes Mal nur einen Überlebenden. Max Bischoff ermittelt als Fallanalytiker in diesem Fall. Bald erfährt er, dass ein Patient aus der Psychiatrie, ein verurteilter Mörder, die Taten vorhersagt. Dieser will der Polizei aber nur helfen, wenn er im Gegenzug die Freilassung erhält. Kann Max den Mörder stoppen?
Max Bischoff ist Anfang dreißig, groß, schlank und sportlich. Er hat gerade eine berufliche Auszeit hinter sich, da ihm sein letzter Fall doch sehr zugesetzt hat. Auch der aktuelle Fall lässt die Erinnerungen daran immer wieder aufleben. Außerdem wird Max Schwester Kirsten seit einem halben Jahr von einem Stalker auf Facebook bedroht und Max macht sich Sorgen um sie.
Blutige Beschreibungen
Kalte Angst von Arno Strobel hat mir sehr gut gefallen. Von Anfang an wird der Fall spannend erzählt. Hauptsächlich geht es um die Ermittlungsarbeit, ab und zu durchsetzt von einem Kapitel des Mordes aus Sicht der Opfer. Dabei wird die Tötungsakt recht detailliert und blutig beschrieben, ist also eher nichts für schwache Nerven. Immer wieder wird Bezug auf den ersten Fall von Max Bischoff genommen, dem Leser werden hier aber nur Bruchstücke verraten. Da ich das erste Buch nicht gelesen habe, fand ich es etwas anstrengend, dass nicht kurz detaillierter darauf eingegangen wurde, um es nachvollziehen zu können. Man braucht dieses Wissen nicht für den Roman, aber es hätte mich interessiert.
Zusätzlich ein Stalker
Max kümmert sich neben der Suche nach dem Mörder noch um seine Schwester Kirsten, die im Rollstuhl sitzt, da sie auf Facebook bedroht wird. Dieser Handlungsstrang ist nur ein Faden, der eingesponnen wird. Es kommt zu keinem abschließenden Ende, dafür wird auf den letzten Seiten verraten, dass im Februar 2019 ein neuer Thriller des Autors erscheint und es darin dann um Kirstens Stalker geht.
Ein kurzes Ende
Das gesamte Buch ist packend gestaltet, denn die Ermittlungsarbeit geht nicht voran. Das Team um Max ermittelt, befragt und recherchiert unter Hochdruck, doch es kommt zu keiner wirklichen Spur. Und auch der Psychiatriepatient spricht nur in Rätseln. Und immer wieder kommen neue Opfer dazu. Das Ende und die Auflösung sind dann kurz gehalten und für mich gab es nur eine kurze Stelle, an der ich buchstäblich die Luft angehalten habe. Für meinen Geschmack klingt der Hintergrund der Tat dann auch etwas weit hergeholt. Trotzdem lohnt es sich, das Buch zu lesen.
Arno Strobel wurde 1962 in Saarlouis geboren. Bevor er sich ganz dem Schreiben widmete, arbeitete er lange bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg. Als Ausgleich zum Schreiben versucht Arno Strobel drei bis vier Mal in der Woche zehn Kilometer durch den Wald zu laufen. Der Autor lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier.
Rezension und Foto von Andrea Köster.
Kalte Angst | Erschienen am 11. Januar 2018 im Fischer Verlag
ISBN 978-3-596-29617-0
368 Seiten | 9.99 Euro
Bibliografische Angaben & Leseprobe
Weiterlesen: Kurts Rezension zu Arno Strobels Thriller Die Flut sowie Monikas Rezension zu Das Dorf.
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