Tom Callaghan | Tödlicher Frühling
Akyl Borubaew, eigenwilliger Inspektor der kirgisischen Mordkommission und frisch strafversetzt, wird auf ein abgelegenes Feld gerufen. Dort wurden Kinderleichen gefunden, verpackt in Plastiktüten, verscharrt in flachen Gräbern. Borubaews Ermittlungen führen ihn schon bald zu Waisenhäusern – und damit in seine eigene Vergangenheit. Als man ihm einen Mord und Geschäfte mit Kinderpornographie anhängt, gerät er selbst in Gefahr und muss fliehen.
Tom Callaghan hat mit Tödlicher Frühling sein viel beachtetes Debüt Blutiger Winter um den kirgisischen Ermittler Akyl Borubaew fortgesetzt. Auch dieser spielt in der schon in Band 1 gewählten Region des zentralasiatischen Binnenstaates, womit allein schon ein gewisser Spannungsgrad einhergeht. Doch war Band 1 bereits angereichert mit Elend und Perversitäten, so übertrifft er dies in seinem aktuellen Thriller, denn die Opfer finden sich diesmal im Kreis der Allerschwächsten: es sind Kinder, die in Waisenhäuser verbracht oder abgeschoben wurden, und die dort schon eine erbarmungswürdige Existenz fristen. Doch das Waisenhaus entpuppt sich für all jene armen Geschöpfe, die in die Hände der Täter fallen, lediglich als das Tor zur Hölle. Das, was dann folgt, sind im Grunde genommen unvorstellbare Grausamkeiten, die der Autor – wenn auch nicht bis in letzte Details – schildert. Zentrale Themen sind Kindesmisshandlung, Folter, Kinderpornographie bis hin zu Snuff sowie natürlich Korruption.