Kategorie: Regionalkrimi

Rieke Husmann | Inselerbe Bd. 4

Rieke Husmann | Inselerbe Bd. 4

Hella rollte mit den Augen. „Mach es nicht so spannend!“
„Fünf Personen sollen erben. Vier von ihnen leben auf Wangerooge. Ich vermute, es sind Freunde oder etwas Ähnliches. Eine Person wohnt in Wittmund. Ich habe sie noch auf einer anderen Liste gefunden.“
„Mitarbeiterin des Pflegeheims?“
„Richtig! Annette Petersen. Sie erbt zwanzigtausend Euro. (…)“ (Auszug Seite 28)

Im Wittmunder Pflegeheim wird die Bewohnerin Edda Detlefsen tot aufgefunden. Die Ärztin, die den Totenschein ausstellen soll, stellt bei der Untersuchung allerdings fest, dass es sich um keinen natürlichen Tod handelt, Frau Detlefsen wurde erstickt. Die Ermittlungen übernimmt Hella Brandt, die Leiterin der Kriminalpolizei in Wittmund, und ihr Kollege Lars Mattes. Nach den ersten Recherchen stellt sich heraus, dass die Seniorin noch bis vor kurzem mit einigen Künstlerfreunden auf Wangerooge gelebt hat. Ist das Motiv des Mordes das Erbe?

Ermittlungen an erster Stelle

Inselerbe von Rieke Husmann ist bereits der vierte Fall um die Kommissarin Hella Brandt. Es handelt sich hier um einen klassischen Kriminalroman in dem die Ermittlung absolut im Vordergrund steht. Ich bekam einen guten Einblick in die Polizeiarbeit, vor allem wie viel Arbeit einzelne Recherchen bedeuten und dieser Aufwand oft nicht mit Erfolg gekrönt wird. Etwas auffällig fand ich, dass bei ganz vielen Informationen, die benötigt wurden, irgendeiner noch einen alten Schulfreund hat, der schnell weiterhelfen kann oder einen ehemaligen Kollegen, der unter der Hand eben mal Auskunft gibt.

Eine schwangere Kommissarin

Das Privatleben der Protagonistin wird ab und zu gestreift. Sie wohnt außerhalb von Wittmund direkt hinter dem Deich in einer alten Kate mit ihrem Freund zusammen und ist aktuell schwanger. In den gemeinsamen Gesprächen geht es oft um die zukünftigen Elternrollen, da Hella recht schnell nach der Geburt in den Job zurück möchte und ihre Arbeit nicht ganz ungefährlich ist. Grundsätzlich sind mir Hella und auch ihr engster Kollege Lars sehr sympathisch. Besonders gut finde ich, wie Hella mit ihrem Stellvertreter umgeht, der sich aufgrund der Schwangerschaft schon auf ihrem Posten sieht, nämlich sehr direkt und klar.

Guter Lesefluss

Die Geschichte liest sich sehr flüssig und leicht und die Autorin verliert keine Zeit mit unnötigen Landschaftsbeschreibungen oder schmückt Szenen besonders umfangreich aus. Das treibt die Handlung recht gut voran und es kommt zu keinen Längen beim Lesen, aber ab und zu ein paar Sätze oder gar Seiten mehr hätte ich auch nicht schade gefunden.

Fazit: Gut zu lesender Kriminalroman, in dem die Ermittlungen im Vordergrund stehen und sich nicht mit umständlichen Beschreibungen aufgehalten wird.

 

Rezension und Foto von Andrea Köster.

Inselerbe | Erschienen am 20. Februar 2020 im Emons Verlag
ISBN 978-3-7408-0867-9
240 Seiten | 12.- Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Tim Herden | Süderende Bd. 6

Tim Herden | Süderende Bd. 6

Wieder Kopfschütteln. Auch von Möselbeck. „Die Eltern von Isabel Ganzow wohnen in Vitte, in Süderende“, klärte er sie auf. „Sie kommt eigentlich von der Insel, war früher auch meine Patientin. Und da war sie gesund. Vielleicht eine leichte Neigung zur Hypertonie, aber nicht schlimm. Aber sie wohnt schon lange nicht mehr auf der Insel, sondern auf Rügen.“ (Auszug Seite 16)

Im Hotel Wiesenweg in Vitte auf der Insel Hiddensee wird Isabel Ganzow tot in ihrem Zimmer gefunden. Sofort beginnt Nelly Blohm, die Inselpolizistin, mit den ersten Befragungen und bekommt schnell Unterstützung von der SoKo Ostseeküste aus Stralsund. Der Begleiter der Toten, Harry Teichmüller, ist Tourismuschef auf der Nachbarinsel Rügen und verschwindet am folgenden Tag beim Insellauf spurlos. Er ist bis dahin der Hauptverdächtige. Neben den üblichen Ermittlungen läuft die Fahndung nach Teichmüller auf Hochtouren, trotzdem können weitere Opfer nicht verhindert werden. Was sind die Motive der Morde?

Polizeiliche Umstrukturierungen

Süderende von Tim Herden ist der sechste Inselkrimi um Stefan Rieder, der in den ersten Büchern Polizist auf Hiddensee war und nun der Chef der Soko Ostseeküste ist. Die Soko hat sich Rieder unter anderem aus Kollegen zusammengestellt, mit denen er in früheren Fällen auf der Insel bereits gute Erfahrungen gemacht hat und die sich nun um Fälle vom Fischland bis nach Usedom beschäftigen. Nelly Blohm hat in einem früheren Fall bereits mit Rieder zusammengearbeitet, als sie noch im Revier in Bergen auf der Insel Rügen arbeitete. Nach dem letzten Fall war nicht ganz klar, ob es überhaupt einen weiteren Krimi geben wird und so freue ich mich nun umso mehr über diesen Roman.

Besuchbare Schauplätze

Die Geschichte liest sich wie gewohnt sehr flüssig und es geht hauptsächlich um die Ermittlungsarbeit. Private Szenen kommen ebenfalls vor, aber wohl dosiert und auch eher von den Protagonisten. Der Fall ist ziemlich verstrickt, immer wieder ergeben sich Indizien, aber keine handfesten Beweise und immer wieder rücken andere Personen in den Fokus als Tatverdächtige. Rieder ist sich auch nicht zu schade, auf „freie Mitarbeiter“ zu setzen, beispielsweise seinen Nachbarn oder den Parkplatzwächter, um sich umzuhören. Besonders haben mir wieder die sehr detaillierten Beschreibungen einzelner Schauplätze auf Hiddensee gefallen. Ich konnte mir jeweils genau vorstellen, wo sich die Kommissare aufhielten und Ecken, die mir bisher unbekannt waren, werden im nächsten Urlaub besucht.

Spannung bis zum Schluss

Die Spannung hält sich konstant und wirklich bis zur letzten Seite. Die letzte Seite lässt außerdem auf einen weiteren Krimi hoffen. Einziger Wermutstropfen für mich ist, dass die Handlung nicht ausschließlich auf Hiddensee spielt, sondern leider mindestens zur Hälfte auf Rügen. Außerdem hätte ich die italienische Mafia auch nicht unbedingt in der Geschichte gebraucht.

Fazit: Gewohnt spannende Ermittlung, die leider etwas viel auf der Insel Rügen spielt.

 

Rezension und Foto von Andrea Köster.

Süderende | Erschienen am 26. Februar 2020 im Mitteldeutschen Verlag
ISBN 978-3-963-11307-3
336 Seiten | 14.- Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Extra: 14-minütige Lesung von Tim Herden auf YouTube

Auch bei uns: Andreas Rezensionen zu den Romanen Harter Ort und Schwarzer Peter des Autors Tim Herden.

Peter Scheer | Ostsee-Intrige

Peter Scheer | Ostsee-Intrige

„Jetzt waren es schon fast zwei Monate, dass Ignaz Blumenfeld entlang der Lagunen fuhr. Morgens von Glowe nach Breege auf der Schaabe und nachmittags zurück. Manchmal wollte er ein Lied pfeifen, aber da er nicht pfeifen konnte und wenn er pfiff, dann falsch, hörte er die Musik lieber im inneren Ohr. Der Weg war nicht lang. 9,7 Kilometer, flach, manchmal Gegenwind.“ (Auszug Seite 7)

Kommissar Horst Lüdewitz aus Stralsund bekommt den Auftrag in einer Kinderklinik auf Rügen den dortigen Chefarzt Professor Ignaz Blumenfeld zu befragen, da er sich bei einem Kindstod mitschuldig gemacht hat, weil er diesem Kind die Behandlung verweigert hat. Schon nach dem ersten Gespräch wird Lüdewitz dieser Auftrag wieder entzogen, stattdessen wird Blumenfeld zufällig Zeuge einer Autodiebesbande, in der Lüdewitz nun ermittelt und die ihn nach Österreich führt.

Schachtelsätze vom Feinsten

Ostsee-Intrige von Peter Scheer habe ich aufgrund des Schauplatzes Rügen ausgewählt, aber ich fand bereits den Einstieg in die Geschichte schwierig, weil ich mich sehr konzentrieren musste, um alles zu erfassen. Der Autor arbeitet mit einer Mischung aus Schachtelsätzen und kurzen Sätzen und diesen Schreibstil konnte ich zu Beginn nicht so eben weglesen. Im Laufe der Seiten habe ich mich aber „eingelesen“ und konnte den Text einfacher erfassen.

Abgebrochen!

Trotzdem habe ich das Buch nach etwa 130 Seiten abgebrochen, da mir weder der Protagonist sympathisch war noch Spannung aufkam. Leider geht es bereits nach der ersten Befragung schon nicht mehr um den Kindstod und die Verfolgung einer Autoschieberbande ist nicht das Thema, das ich persönlich in einem Krimi lesen möchte. In einer anderen Rezension habe ich gelesen, dass der Schauplatz nach der Hälfte des Buches auch ausschließlich in Österreich stattfindet und da hat mich dann die Motivation gänzlich verlassen.

… but first coffee!

Kommissar Horst Lüdewitz steht kurz vor der Pension und genau so ist auch sein Arbeitsstil. Wenn er die Wahl hat, sich zwischen der Verfolgung eines flüchtigen Zeugen und einer Tasse Kaffee zu entscheiden, gewinnt der Kaffee. Zwischendurch werden Beobachtungen und Ansichten des Protagonisten ausgeschlachtet, die den Fall in keiner Weise weiterbringen, sondern eher aufhalten. Es geht dabei unter anderem um Zitate aus Büchern oder Gedichte und Meinungen zu Politik. Aus dem Grund kommt für mich auch leider gar keine Spannung auf. Schade!

Fazit: Sehr behäbiger Kommissar, keine Spannung und schwieriger Schreibstil.

Der in Tel-Aviv geborene Peter Scheer ist im Alter von drei Jahren nach Österreich gekommen. In Wien studierte er Medizin und Philosophie. Der Kinder- und Jugendarzt, der auch als Managementtrainer tätig ist, lebte viele Jahre in Wien, bevor er nach Graz gerufen wurde. Dort baute er die Abteilungen Psychosomatik und Psychotherapie an der Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche auf. Wissenschaftliche Papers waren seine tägliche Arbeit, persönlich gehaltene Sachbücher das Zubrot. Ostsee-Intrige ist Scheers Krimi-Debüt.

 

Rezension und Foto von Andrea Köster.

Ostsee-Intrige | Erschienen am 17. April 2019 im Gmeiner Verlag
ISBN 978-3-83922-415-1
345 Seiten | 13.- Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Klaus-Peter Wolf | Ostfriesenhölle Bd. 14

Klaus-Peter Wolf | Ostfriesenhölle Bd. 14

„Ann Kathrin lief ein Schauer den Rücken runter. Die aufgescheuchten Vögel kamen ihr vor wie Vorboten einer Katastrophe. Eine Ahnung breitete sich in ihr aus wie eine Sickerblutung: Das hier war der Anfang von etwas Bedrohlichem. Sie kam in Kontakt mit einer dunklen Kraft. Mit etwas Bösem. Es ging nicht nur darum, den Jungen und die Frau zu finden. Sie musste verstehen, was hier wirklich los war.“ (Auszug Seite 47)

Auf Langeoog wird ein Jugendlicher vergiftet und stirbt vor den Augen seiner Mutter. Diese vermutet, dass sein Kumpel Marvin daran Schuld ist und versucht ihn zu entführen. Nun ist Marvin auf der Flucht und Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen, die den Fall übernimmt, ist sich nicht sicher, ob sie einen Mörder oder ein Opfer sucht. Das alles ist aber nur der Anfang eines viel größeren und sehr verstrickten Falles, dessen Ausmaße an dieser Stelle gar nicht erahnt werden können und bei dem die Lösung noch einige Opfer bringen wird.

Ungewöhnliche Vorgehensweise

Ostfriesenhölle von Klaus-Peter Wolf ist bereits der vierzehnte Fall um die Kommissarin Ann Kathrin Klaasen, die sich mit ihrer unkonventionellen Ermittlungsweise, mit der sie sich nicht selten über alle Regeln und Vorschriften hinwegsetzt, mittlerweile einen Namen im ganzen Bundesgebiet gemacht hat. Auch in diesem Fall kann sie nicht nach „Schema F“ aus dem Polizeihandbuch vorgehen, um Marvin zu finden, sondern geht ihren ganz eigenen Weg und bezieht darin nur ihre engsten Vertrauten ein, was nicht ausschließlich ihre Kollegen sind, sondern auch Freunde und Nachbarn.

Konstante Spannung

Die Geschichte beginnt bereits mit einer ziemlich wilden Verfolgungsjagd, der Leser wird also gleich in das Geschehen hinein katapultiert, nichts entwickelt sich auf den ersten Seiten gemächlich. Mit gut fünfhundert Seiten ist dieser Krimi ein richtiger Schinken, aber ich empfand keinerlei Längen, die Spannung hält sich sehr konstant. Die gesamte Handlung entwickelt sich zudem recht schnell und in eine politische Richtung. Letzteres ist nicht unbedingt mein literarisches Lieblingsthema, ist hier aber interessant geschildert. Der Autor beschreibt Situationen und handelnde Personen sehr ausführlich, aber auch das brachte mir als Leser die Stimmung nur noch besser rüber. Auch eine gewisse Portion Humor fehlt nicht, das aber wohl dosiert.

Umfangreicher Fall

Der Fall insgesamt ist wirklich sehr komplex, aber doch so strukturiert und detailreich beschrieben, dass ich gut mitgekommen bin und nicht den Überblick oder die Zusammenhänge verloren habe. Die Ermittlungen stehen absolut im Vordergrund, private Baustellen der Kommissare gibt es so gut wie gar nicht, wenn man von kleineren alltäglichen Problemen absieht, was ich sehr angenehm finde. Der Schauplatz bekommt in allen Beschreibungen meiner Meinung nach genügend Raum, sodass man sich die Umgebung gut vorstellen kann.

Fazit: Spannung von der ersten bis zur letzten Seite und sehr detaillierte Beschreibungen, so dass man den Wind der Nordsee förmlich selbst spüren kann.

Klaus-Peter Wolf, 1954 in Gelsenkirchen geboren, lebt als freier Schriftsteller in der ostfriesischen Stadt Norden, im selben Viertel wie seine Kommissarin Ann Kathrin Klaasen. Wie sie ist er nach langen Jahren im Ruhrgebiet, im Westerwald und in Köln an die Küste gezogen und Wahl-Ostfriese geworden.

 

Rezension und Foto Andrea Köster.

Ostfriesenhölle | Erschienen am 20. Februar 2020 bei Fischer
ISBN 978-3-596-29928-7
528 Seiten | 12.- Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Auch bei uns: Weitere besprochene Titel von Klaus-Peter Wolf.

Julia Bruns | Eiskalte Ostsee Bd. 1

Julia Bruns | Eiskalte Ostsee Bd. 1

„Immer wieder gaben die Wellen seinen Kopf und den Oberkörper frei, um beides kurz darauf wieder zu überspülen. War sein Gesicht vollständig vom kalten Wasser der Ostsee bedeckt, glänzten seine offenen Augen wie große eisblaue Kristalle. Zog sich die See zurück, blieb nur der starre, ausdruckslose Blick eines alten toten Mannes, dessen bleiches Antlitz von einer Gänsehaut überzogen war und seltsam aufgequollen und runzelig wirkte.“ (Auszug Seite 26)

Am Neujahrsmorgen wird im Ostseebad Sellin auf der Insel Rügen eine Leiche am Strand nahe der Seebrücke von einem Pensionsbesitzer gefunden. Es handelt sich um den Ehrenbürger der Gemeinde, Peter Klart, der offensichtlich einen Schlag auf den Kopf bekommen hat und dem die Zunge abgeschnitten wurde. Hauptkommissarin Anne Berber nimmt die Ermittlungen auf und stößt schon bald auf die Vergangenheit des Opfers, nämlich seine Arbeit in einem ZK-Erholungsheim in der DDR (Anmerkung: Erholungsheim des Zentralkomitees der SED). Anne holt sich außerdem Rat bei dem Pensionsbesitzer Sören Hilgert, der bis vor zwei Jahren noch beim LKA gearbeitet hat. Gemeinsam finden sie heraus, dass die Lösung aber noch vor der Zeit der DDR liegt.

Zu schneller Abschied von Sellin

Eiskalte Ostsee von Julia Bruns ist der erste Küsten-Krimi der Autorin. Die Geschichte liest sich meiner Meinung nach leicht und flüssig und ist insgesamt kaum blutig, bis auf die abgetrennte Zunge des Opfers. Beim Lesen gab es für mich keine Längen, die Handlung wird in einem genau richtigen Tempo erzählt, trotzdem hätte ich mir einige Seiten mehr gewünscht, da mir die Protagonisten sehr sympathisch sind und der Schauplatz toll beschrieben ist.

Authentische Protagonisten

Anne Berber ist Anfang vierzig, hat sich aus persönlichen Gründen vor einigen Jahren von Stralsund in das beschauliche Bergen auf der Insel Rügen versetzen lassen und steht kurz vor der Scheidung. Sören Hilgert ist Anfang fünfzig und hat vor zwei Jahren die Pension „Seevilla“ in Sellin übernommen, da er nicht mehr beim LKA in Berlin arbeiten wollte. Mit der Leiche von Klart kommt aber das „Jagdfieber“ wieder in ihm durch und er kann es nicht lassen, selbst Nachforschungen zum Opfer anzustellen. Beide Protagonisten sind sehr authentisch, wie ich finde. Ich hoffe sehr, dass es von den beiden zukünftig noch weitere Fälle gibt.

Zweiter Weltkrieg und DDR

Auf dem Klappentext wird bereits angedeutet, dass es sich bei der Lösung des Falls um offene Wunden handelt, die der Zweite Weltkrieg hinterlassen hat. Die Ermittlungen decken aber in erster Linie auch Machenschaften der DDR auf. Diesen Teil der deutschen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg, der das Mordmotiv stellt, kannte ich tatsächlich gar nicht und so habe ich neben toller Unterhaltung auch noch etwas gelernt.

Fazit: Toller Schauplatz, tolle Ermittler, toller Krimi. Gern mehr davon!

Julia Bruns studierte Politikwissenschaft, Soziologie und Psychologie an der Universität Jena. Nach ihrer Promotion im Fach Politikwissenschaft arbeitete sie viele Jahre als Redenschreiberin und in der Öffentlichkeitsarbeit. Heute lebt sie als freie Autorin in Thüringen.

 

Rezension und Foto von Andrea Köster.

Einskalte Ostsee | Erschienen am 22. August 2019 im emons Verlag
ISBN 978-3740806125
272 Seiten | 10,90 Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Weiterlesen: Artikel vom 25. September 1989 auf spiegel.de zum Erholungsheim des Zentralkommitees der SED