Kategorie: noir | hardboiled

Gioacchini Criaco | Schwarze Seelen

Gioacchini Criaco | Schwarze Seelen

Wir hielten uns für tüchtig, für die Fähigsten von allen, wir dachten, wir hätten in Eigenregie zuerst Heroin, dann Koks gedealt. Stattdessen waren wir freiwiliig auf einen Zug aufgesprungen, den andere steuerten. Wir verkauften den Tod, weil jemand ein Interesse daran hatte, dass wir es taten, doch wir wussten, was wir taten. Seit unserer Kindheit trugen wir Waffen, um frei zu sein. Wir waren noch immer bewaffnet, doch wir ähnelten in allem jenen, die wir eigentlich bekämpfen wollten.
Nicht wir fanden das Rauschgift der Türken, es kam zu uns. Den Grund dafür erkannte ich erst später, Luciano hatte es geahnt, er hatte mich gewarnt, doch ich hatte ihm nicht geglaubt, und wie immer riss ich ihn mit.
Wir glaubten zu strahlen, brachten jedoch Dunkelheit (Auszug Seiten 104-105)

Drei Jungen aus einem Dorf im tiefen Süden des italienischen Stiefels wachsen als Söhne von Ziegenhirten auf. Die ärmlichen Dörfer ringsum werden von den „Ehrenmännern“ kontrolliert. Doch die Jungs wollen sich nicht damit abfinden, von der Mafia rekrutiert zu werden. Sie ziehen lieber ihr eigenes Ding durch. Schon als Schüler drehen sie die ersten Dinger: Einbrüche, Diebstähle, schließlich Überfälle. Schließlich gehen sie nach Mailand und steigen dort erfolgreich in den Drogenhandel ein. Das Geschäft wächst und wächst, aber sie gehen auch Verbindungen ein, die sich nicht so einfach aufkündigen lassen.

Read More Read More

Jim Thompson | Der Mörder in mir

Jim Thompson | Der Mörder in mir

Es war fast drei Uhr früh, als Sheriff Maples und Howard Hendricks, der Staatsanwalt, mit mir fertig waren, und man kann sich vorstellen, daß mir nicht gerade nach Singen und Tanzen zumute war. Ich hatte ein flaues Gefühl in der Magengegend, und stinksauer war ich außerdem. Es hätte alles ganz anders kommen sollen, das war einfach ungerecht.
Ich hatte alles in meiner Macht Stehende getan, um zwei unerwünschte Mitbürger auf glatte, saubere Weise zu beseitigen. Und nun war Joyce noch am Leben, während Elmer schon im Fegefeuer schmorte. (Auszug Seite 56)

In der Kleinstadt Central City in Texas verrichtet der junge Deputy Lou Ford seinen Dienst. Ein durchaus umgänglicher Typ, vom Sheriff geschätzt, liiert mit der Lehrerin Amy. Doch in ihm sieht es ganz anders aus. Eine Liaison mit der Prostituierten Joyce und der Hass auf den reichen Unternehmer Chester Conway, den er für den Tod seines Bruders Mike verantwortlich macht, lassen seine angestaute Wut ausbrechen.

Read More Read More

Ken Bruen | Kaliber

Ken Bruen | Kaliber

HUUUIIIII, es tut mir leid, dass ich so lange weg war. Leute umbringen kostet Zeit. Echt, damit möchte ich nicht meinen Lebensunterhalt verdienen müssen, wie ätzend wäre das denn! Zum Glück ist es nur Freizeitspaß. (Auszug Seite 77)

Im Londoner Südosten treibt ein Serienkiller sein Unwesen. In seinem Visier sind allgemein unbeliebte, unangenehme Mitbürger. In einem Brief an den zuständigen Superintendent enthüllt er seine Motivation: „Die Mission, die ich auf mich genommen habe, ist es, den Bewohnern unseres Fleckens Erde eine Lektion zu erteilen. Eine Lektion in puncto Manieren.“ Doch der „Manners Killer“ hat nicht damit gerechnet, dass das zuständige Polizeirevier ebenfalls eine beträchtliche Zahl Gestörter beherbergt, allen voran Detective Sergeant Brant.

Read More Read More

Yasmina Khadra | Worauf die Affen warten

Yasmina Khadra | Worauf die Affen warten

„Wir würden gerne Monsieur Hamerlaine sprechen.“
„Sind ihre Vorgesetzten informiert?“
„Warum stellt man uns nur immer dieselbe Frage?“, wundert sich Zine.
„Das ist die normale Vorgehensweise“, antwortet der junge Mann. „Monsieur Hamerlaine ist einer der Gründerväter der Nation. Es ist das Mindeste an Korrektheit, den Umweg über ihr Ministerium zu machen, bevor sie bei ihm vorstellig werden. Normalerweise kommen die Minister persönlich vorbei. Untergebene zu schicken wird als schwerer Verstoß gegen das Protokoll gewertet.“
„Wovon redet der nur?“, fragt Zine die Kommissarin.
„Wie auch immer, Monsieur Hamerlaine ist in seinem Heim in Hydra. Dies ist eine seine Zweitresidenzen. Wenn sie einen Rat wollen, informieren sie vorab Ihre Vorgesetzten über ihre Pläne. Die amtliche Rückendeckung federt so manchen Sturz ab“
Er winkt ihnen lässig zu und verschwindet. (Auszug Seite 127)

Auf einer Waldlichtung in der Nahe von Algier wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Attraktiv und auffällig wie eine Braut geschminkt. Todesursache ist eine Verstümmelung, ihr wurde ein Busen abgebissen. Kommissarin Nora Bilal und ihr Team haben zunächst wenig Anhaltspunkte. Doch dann führt sie eine Spur zu Hadsch Saad Hamerlaine, dem inoffiziellen Herrscher über Algier.

Read More Read More

Pete Dexter | Unter Brüdern

Pete Dexter | Unter Brüdern

“Ich meine, mir ist egal, ob jemand ein Großmaul ist oder ein stilles Wasser, solange ich weiß, auf welcher Seite er steht.“ Der Onkel schaut Peter wieder an. Fragend.
Peter gibt keine Antwort.
„Wenn’s hart auf hart kommt, brauchst du dir über einen Mann, der dein Feind ist, nicht groß Gedanken zu machen. Gedanken machst du dir über den, von dem du nicht weißt, ob er dein Feind ist.“ Er blickt Peter an. „Ich sag dir das, weil ich’s gut mit dir meine. Das ist der Mann, der dich ans Messer liefert – der Verräter.“
„Ich bin kein Verräter“, sagt Peter.
Sie sind zu Hause angekommen. Sein Onkel stellt den Wagen ab. Er lächelt. „Das hätte ich auch niemals von dir gedacht.“ (Auszug Seite 116-117)

Peter Flood ist acht Jahre alt, als ein tragischer Unfall seine Familie zerstört. Er wächst fortan bei seinem Onkel Phil auf, dem Boss der Dachdeckergewerkschaft. In Philadelphia des Jahres 1961 sind die irisch kontrollierten Gewerkschaften Teil eines großen korrupten Netzwerks. Immer wieder versuchen die Italiener, die die Geschäfte auf der Straße kontrollieren, den Iren die Gewerkschaften streitig zu machen. Im Laufe der Jahre eskaliert der Bandenkrieg zusehends und Peter ist inzwischen alt genug, um in diesem Sog von Gewalt und Korruption zu verschwinden.

Read More Read More