Autor: Nora

Anja Marschall | Tod am Nord-Ostsee-Kanal

Anja Marschall | Tod am Nord-Ostsee-Kanal

Brunsbüttel 1894: Als sich ein tödlicher Unfall auf der Baustelle des Nord-Ostsee-Kanals ereignet, wird Kriminalinspektor Hauke Sötje an die Elbe geschickt, um den Vorfall zu untersuchen. War es ein Unfall oder gar Sabotage am prestigeträchtigsten Bauprojekt der Welt, das schon bald von Kaiser Wilhelm II. höchstpersönlich eröffnet werden soll? Ein Attentäter und die hübsche Tochter des Unternehmers Jennings verwickeln Sötje in einen Fall, der nicht nur das Leben Wilhelms II., sondern das gesamte junge Kaiserreich bedroht.

Mord am Nord-Ostsee-Kanal spielt 1894, in der Zeit der Fertigstellung des Nord-Ostsee-Kanals, kurz bevor Kaiser Wilhelm zur Eröffnung erwartet wird. Handlungsorte sind zum größten Teil Brunsbüttel und Rendsburg, der Beginn der Geschichte findet allerdings in Kiel statt. Hier wird Kriminalhilfssergant Hauke Sötje zur Observierung des Marktes eingeteilt, da ein Informant der Polizei mitgeteilt hatte, dass mehrere hundert Werftarbeiter einen aufrührerischen sozialistischen Aufmarsch in der Stadt planten.

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Jérôme Leroy | Der Block

Jérôme Leroy | Der Block

„Scheiße, Stanko, wach auf! Der gesamte Block lässt dich fallen. Wir stehen kurz davor, an die Regierung zu kommen, mein Junge. Ist dir das klar? Darauf warten wir seit fast fünfundvierzig Jahren. Alle. Und wenn wir, um die letzte Stufe zu erklimmen, einen der Unsrigen opfern müssen, selbst wenn du das bist, Stanko, wird keiner lange zögern.“ (Auszug Seite 68)

In Frankreich brennen die Vorstädte, seit Monaten gibt es schon blutige Unruhen, die TV-Sender blenden sogar inzwischen einen Live-Bodycount ein. Die konservative Regierung wird der Situation nicht mehr Herr und bricht mit einem Tabu – sie führt Koalitionsverhandlungen mit dem rechtsextremen Bloc Patriotique. In der Nacht der Verhandlungen sind zwei Männer ganz allein: Antoine Meynard, Ehemann der Parteivorsitzenden und Anwärter auf ein hohes Amt in der neuen Regierung, und Stéphane Stankowiak, Sicherheitschef des „Block“ und nun in Ungnade gefallen.

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Gard Sveen | Der letzte Pilger

Gard Sveen | Der letzte Pilger

Ein Blitzlicht leuchtete über Tommys Kopf auf, und der Lichtstrahl einer Taschenlampe traf das Ende des Zollstocks. Tommy sah noch immer nichts Besonderes. Der Kripos-Mann tippte mit dem Zollstock noch einmal auf die Stelle. Da stellten sich die Haare auf Tommys Armen auf, und alles Blut wich aus seinem Kopf. Für einen Moment fürchtete er, das Gleichgewicht zu verlieren. „Verdammt“, sagte Abrahamsen und sprach aus, was beide dachten. „Da liegen nicht zwei Menschen, da liegen drei.“ Tommy starrte mit weit aufgerissenen, trockenen Augen in das Loch. Eine fünfte Hand drückte sich unter den Rippen durch die Erde. Langsam zählte er die kleinen Finger. Die Hand war zur Faust geballt. Eine winzig kleine Faust. „Scheiße“, flüsterte er. Ganz unten lag ein Kind. (Auszug Seite 46 und 47)

Beim Zelten in einem Waldgebiet in der norwegischen Nordmarka stoßen Studenten auf die Skelette von drei verscharrten Leichen. Laut Gerichtsmedizin handelt es sich um zwei Frauen, die per Kopfschuss hingerichtet wurden und ein kleines Mädchen. Das Verbrechen muss schon etliche Jahre zurückliegen und wird in den 40er Jahren zu Kriegszeiten verortet. Einige Tage nach der Veröffentlichung in der Zeitung wird der betagte Ex-Handelsminister Carl Oscar Krogh brutal ermordet in seiner Villa aufgefunden. Der hochangesehene Politiker wurde bestialisch mit zahllosen Messerstichen getötet. Der ermittelnde Kommissar im Polizeipräsidium Oslo ist Tommy Bergmann, der aufgrund von privaten Problemen freiwillig über Pfingsten Dienst schiebt. Der eigenwillige Kommissar verbeißt sich in den Fall und fragt sich, wer einen Grund und so viel Wut hat, um den ehemaligen Kriegshelden umzubringen.

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Sebastian Fitzek | Das Paket

Sebastian Fitzek | Das Paket

„Fast hätte ich es vergessen. Könnten Sie das hier für ihren Nachbarn annehmen?“
Salim hob ein etwa schuhkartongroßes Paket vom Boden auf, von dem Emma gedacht hatte, es wäre nicht für sie bestimmt, womit sie im Prinzip ja auch richtiglag.
„Für meinen Nachbarn?“ Ihre Knie begannen zu zittern, während sie die Konsequenzen zu begreifen begann, die diese ungeheuerliche Bitte nach sich ziehen würde, sollte sie so verrückt sein, darauf einzugehen.
Sie würde wie letztes Mal, als sie so freundlich gewesen war und die Bücherlieferung für die Zahnärztin entgegengenommen hatte, stundenlang in der Dunkelheit des Wohnzimmers sitzen, unfähig, etwas anderes zu tun, als ununterbrochen darüber nachzudenken, wann es passieren würde. Wann die Klingel die Stille zerreißen und den ungewollten Besuch ankündigen würde. (Auszug Seite 72)

Emma Stein ist Psychiaterin, hat eine Privatpraxis in Berlin und setzt sich für die Verbesserung der Rechtsstellung von Patienten in psychiatrischer Behandlung ein. Nach einem Kongress, bei dem sie eine Rede zu dem Thema, für das sie sich einsetzt, gehalten hat, übernachtet sie in einem Hotelzimmer. Dort wird sie vergewaltigt und ihr werden die Haare abrasiert. Nach diesem Muster wurden bereits weitere Frauen vor ihr überfallen, die Presse nennt den Täter den „Friseur“. Danach leidet Emma unter Wahnvorstellungen und Angstzuständen. Sie verschanzt sich in ihrem Haus und macht keinen Schritt mehr nach draußen. Dann bittet sie ihr Postbote ein Paket für einen Nachbarn einige Häuser weiter anzunehmen. Das Paket ist an A. Palandt adressiert, der Name sagt Emma gar nichts. Was steckt hinter dem Paket?

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Donald Ray Pollock | Knockemstiff

Donald Ray Pollock | Knockemstiff

Ich zog mir die dünne Decke über den Kopf und steckte mir die Finger in den Mund. Eine süßer, salziger Geschmack biss mir in die aufgeplatzte Lippe und zog über meine Zunge. Es war das Blut des Jungen, das noch an meinen Händen klebte.
Während das Bett meiner Eltern im Nebenzimmer laut gegen die Dielen stampfte, leckte ich mir das Blut von den Knöcheln. Die geronnenen Stückchen lösten sich im Mund auf und verwandelten meine Spucke in Sirup. Nachdem ich alles Blut heruntergeschluckt hatte, leckte ich weiter an meinen Händen. Ich riss mit den Zähnen an der Haut. Ich wollte mehr. Ich wollte immer mehr. (Auszug Seiten 26-27)

Eine ländliche Gegend im südlichen Ohio. Dünn besiedelt, wenig Arbeitsplätze. Hier leben die Abgehängten, die Außenseiter. Lebenswege, die nicht von Hoffnung und Zuversicht geprägt werden, sondern von Resignation, Ausweglosigkeit, Verwahrlosung und Gewalt. 18 Kurzgeschichten werden in Knockemstiff zu einem Erzählband zusammengefasst, der von einem Ort der Düsternis und Depression berichtet.

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