Autor: Nora

Simon Kernick | Bedrohung

Simon Kernick | Bedrohung

Zeit zu sterben …
Die Drohung: London, 8 Uhr morgens – eine Bombe verwüstet ein Café in der Innenstadt. Es gibt mehrere Tote.

Das Ultimatum: Wenige Minuten später geht der Anruf einer Terror-Gruppe ein. Die Unbekannten kündigen einen Anschlag an, der ganz England erschüttern wird. Verbleibende Zeit: 12 Stunden.

Der Gefangene: William Garrett erwartet die Verurteilung wegen Massenmords. Er behauptet, die Namen der Terroristen zu kennen. Aber er verlangt einen hohen Preis.

Der Countdown läuft: Die Detectives Mike Bolt und Tina Boyd müssen sich auf eine erbarmungslose Hetzjagd durch London begeben, um die angekündigte Katastrophe zu verhindern – bevor es zu spät ist …

Simon Kernick hat mit „Bedrohung“ wieder einen kurzweiligen Thriller vorgelegt.

London wird durch mehrere Bombenanschläge an einem Tag ins Chaos gestürzt, ein weiterer großer Anschlag ist für den Abend angekündigt. William Garrett – Codename Fox – sitzt wegen Massenmordes ein und bietet der Met seine Mitarbeit an, denn er behauptet zu wissen, wer hinter den Anschlägen steckt. Als Gegenleistung verlangt er, in ein sicheres Haus gebracht zu werden, denn er fühlt sich selbst im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses nicht sicher. So beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, bei dem einiges schiefgeht.

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Aldo Cazzullo | Bitter im Abgang

Aldo Cazzullo | Bitter im Abgang

Moresco ist tot, ermordet. Es ist der Tag der Befreiung, der 25. April 2011. Vor mehr als 65 Jahren wurde Virginia am Ende des Kriegs qualvoll zu Tode gebracht. Und Alberto hat Moresco insgeheim immer eine Mitschuld am Tod seiner großen Liebe gegeben. Als Partisanen waren beide in sie verliebt, doch als sich Virginia schließlich für Alberto entscheidet, schickt Kommandant Moresco sie auf eine gefährliche Mission. Sie wird verhaftet und von den Deutschen und italienischen Faschisten gefoltert. Hatte Moresco wirklich alles getan, um sie zu retten?

Wie besessen stellte sich Alberto ein Leben lang diese Frage. Er wollte damals auch keinen Anteil, als Moresco im Namen der Partisanen dem Pfarrer die Hälfte des Kriegsschatzes abnahm, den die italienische Armee bei ihrem Rückzug in Alba zurückgelassen hatte. Und dann geschieht keine drei Tage nach dem ersten ein zweiter Mord, und zwar an dem Altfaschisten Vergnano, der vor langem am Tod Virginias beteiligt war. Alberto scheint der Täter zu sein. Doch die Dinge sind nicht ganz so, wie sie scheinen.

Das Wein- und Trüffelstädtchen Alba im Piemont ist der Schauplatz dieser (…) Geschichte. Knapp und ohne Belehrung wird das komplexe Geflecht der Beziehungen seiner Bewohner entworfen, das seit Jahrzehnten auf Lüge, Verrat und Bestechung, auf alten Verpflichtungen und politischer Zugehörigkeit, aber auch auf Freundschaft und Liebe fußt.

»Bitter im Abgang« – die Geschichte einer tiefen Liebe , eines Schatzes und nicht verstummen wollenden Rachegelüsten. All das ist Aldo Cazzullos erster Roman, der in Italien hoch gelobt wurde.

Der Autor erzählt auf kurzen 152 Seiten sehr akzentuiert und auf den Punkt gebracht die Lebensgeschichte von Alberto und Moresco beginnend mit dem Auffinden der Leiche des letzteren. Dabei ist die Erzählung in drei strikte Zeiten geteilt: das Kriegsende 1945, 1963 sowie die Gegenwart 2011. Diese drei wechseln kapitelweise und immer in der selben Reihenfolge.

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Ingrid Noll | Hab und Gier

Ingrid Noll | Hab und Gier

Lange schon hatte die Bibliothekarin Karla vom Rentnerdasein geträumt: sich zurücklehnen und endlich in Ruhe selber lesen. So gibt sie mit 60 ihren Job in der Stadtbücherei auf. Mit einigen Kollegen hält sie lose Kontakt – bis zu einer folgenschweren Einladung.

Beim »Gabelfrühstück« macht ihr der kinderlose Witwer Wolfram todkrank ein Angebot: Falls sie sich um seine Beerdigung und die Inschrift auf seinem Grabstein kümmert, erbt sie ein Viertel eines Vermögens. Pflegt sie ihn bis zu seinem Tod, erbt sie die Hälfte. Und bringt sie ihn wunschgemäß um, bekommt sie alles, eine Villa in Weinheim inklusive … Die Ruhe der Rentnerin ist dahin.

Ingrid Noll erzählt in »Hab und Gier« in bekanntem Stil die Geschichte der allein lebenden Karla, dem krebskranken Wolfram und Karlas jugendlicher Freundin Judith. Es ist, wie man sich denken kann, eine gefährliche Ménage-à-trois und auch eine Geschichte, die so oder so ähnlich sicherlich schon passiert ist oder gerade irgendwo in Deutschland stattfindet. Für mich machte das immer die Geschichten von Ingrid Noll aus.

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Harald Gilbers | Germania

Harald Gilbers | Germania

In der zerbombten Reichshauptstadt macht ein Serienmörder Jagd auf Frauen und legt die verstümmelten Leichen vor Kriegerdenkmälern ab. Alle Opfer hatten eine Verbindung zur NSDAP. Doch laut einem Bekennerschreiben ist der Täter kein Regimegegner, sondern ein linientreuer Nazi.

Der jüdische Kommissar Richard Oppenheimer, einst erfolgreichster Ermittler der Kripo Berlin, wird von der Gestapo reaktiviert. Für Oppenheimer geht es nicht nur um das Überleben anderer, sondern nicht zuletzt um sein eigenes. Womöglich erst recht dann, wenn er den Fall lösen sollte. Fieberhaft sucht er einen Ausweg aus diesem gefährlichen Spiel.

Feuilleton-Redakteur beim Fernsehen, freier Theaterregisseur und jetzt Autor… der 1969 in Moers geborene Harald Gilbers hat viele Facetten. Letztere hat er sich jetzt ganz besonders zur Aufgabe gemacht und das anscheinend mit großem Erfolg. Sein Romandebüt mit dem Titel »Germania« wurde für den diesjährigen Friedrich-Glauser-Preis nominiert sowie von diversen Pressestimme hochgelobt . Letztendlich stellt sich nun für mich – dem geneigten Leser – die große Frage: „Hat er dies tatsächlich verdient?“ Nun ja….wir werden sehen.

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Inge Löhnig | Deiner Seele Grab

Inge Löhnig | Deiner Seele Grab

»Der Dämon in dir wird siegen. Deine dunkle Seite. Das Böse. Das Teuflische. Alle Demütigungen, Verletzungen, Ungerechtigkeiten, die du erleiden musstest, formen dich. Zu dem, was du sein wirst. Sie machen dich dazu.«

Wer ist der Samariter, der in München alte Menschen von ihren Leiden erlöst? Ein verblendeter Erlöser, der glaubt, Gutes zu tun? Oder ein eiskalter Killer? Was hat es mit der geheimnisvollen Elena auf sich, die nur ein Ziel kennt: Rache! Sind der Samariter und sie ein Team? Plötzlich ist sie verschwunden.

Als Kommissar Konstantin Dühnfort schließlich begreift, worum es wirklich geht, ist es beinahe zu spät …

Es gibt nichts zu lachen in diesem Roman. Inge Löhnig verschont uns erfreulicherweise mit den heute auch in Krimis so beliebten komödiantischen Einfällen, ihr Verzicht auf Witzchen und Mätzchen, auf müde Kalauer und fade Wortspiele tut dem Buch gut. Und kommt natürlich dem Thema entgegen, denn es geht um Pflegenotstand und Sterbehilfe, um unwürdige, unerträgliche Zustände in Heimen und Kliniken und um Vereinsamung und Vernachlässigung von Senioren.

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