Autor: Nora

Adrian McKinty | Die verlorenen Schwestern

Adrian McKinty | Die verlorenen Schwestern

Ich sah sie an. Ihre Augen blitzten wütend, das rote Haar zerrte an den Spangen, die es zusammenhielten. „Haben Sie mich verstanden, Inspector?“

„Eigentlich nicht. Wollen Sie damit sagen… Mal sehen, ob wir ganz sicher über dieselbe Angelegenheit sprechen, Mrs. Fitzpatrick. Wenn ich den Mörder ihrer Tochter finde und Ihnen den hinreichenden Beweis für die Täterschaft liefere, dann.. dann…“
„Dann gebe ich Ihnen Dermot McCann“, sagte sie kaltlächelnd. (Seite 129 – 130)

Sean Duffys Polizeikarriere scheint am Ende. Nach den Vorkommnissen im letzten Fall (Die Sirenen von Belfast) bereits degradiert, wird er nun aufgrund von Falschaussagen zu einer angeblichen Fahrerflucht vollständig aus dem Dienst entlassen. Doch der Massenausbruch von IRA-Häftlingen aus dem Maze-Gefängnis im September 1983 bringt ihn wieder ins Spiel: Einer der gefährlichsten Ausbrecher ist Dermot McCann, ein Schulfreund Duffys. Der MI5 rekrutiert Duffy und setzt ihn in seinem alten Dienstgrad wieder ein. Sein Auftrag: Dermot McCann aufzuspüren.

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Sabine Kornbichler | Die Stimme des Vergessens

Sabine Kornbichler | Die Stimme des Vergessens

Als die Nachlassverwalterin Kristina Mahlo das Haus des verstorbenen Albert Schettler betritt, sind die Zeichen seiner Paranoia unübersehbar. Die Türen sind mehrfach gesichert, alle Fenster vergittert. In einem Brief, den er hinterlassen hat, steht, jemand werde versuchen, an den brisanten Inhalt seines Bankschließfachs zu gelangen. Kristina hält das für Verfolgungswahn, doch dann werden die Unterlagen tatsächlich gestohlen. War Schettlers Angst begründet? Kristinas Recherchen bringen ungeahnte Wahrheiten ans Licht …

Sabine Kornbichler hat es in diesem Buch geschafft, zwei Fälle miteinander zu verweben und bei beiden Handlungssträngen einen Spannungsbogen aufzubauen, der den Leser immer wieder gefangen nimmt.

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Martin Suter | Montecristo

Martin Suter | Montecristo

Als sein Intercity gewaltsam zum Stehen kommt, ahnt Jonas Brand noch nicht, in welches Abenteuer er gerade gerät. Die Weiterfahrt ist blockiert, draußen liegt ein Toter.

Brand schultert die Kamera, hält die beklemmende Situation fest und befragt die Mitreisenden. Er ist freischaffender Videojournalist, der allerdings von Höherem träumt: Er möchte Filme machen, und sein Projekt »Montecristo«, eine Geschichte über Verrat, Betrug und späte Rache, hat Blockbuster-Potenzial – wenn ihm nur jemand eine Chance geben würde.

Als er sich in Marina Ruiz verliebt und sie ihm seine Träume entlockt, rücken diese erneut in den Vordergrund. Knapp drei Monate später spielt ihm der Zufall wieder etwas Seltsames in die Hände: zwei Hundertfrankenscheine mit identischer Seriennummer – beide, wie man ihm bei der Bank verblüfft bestätigt, eindeutig echt.

Und dann wird Brands Wohnung durchwühlt und er selbst auf offener Straße zusammengeschlagen und beraubt. Jemand soll offenbar eine Ungereimtheit aus der Welt schaffen – und damit zugleich Zweifel an der Glaubwürdigkeit einiger staatstragender Persönlichkeiten.

„Ein Ruck ging durch den Zug.“ So beginnt Martin Suters aktueller Roman Montecristo. Und damit ist der Leser schon mittendrin im Getümmel des Bordrestaurants, von wo aus die Reisenden den Todessturz eines Passagiers miterleben. Unter ihnen ist Jonas Brand, Videojournalist, Anfang vierzig und bisher wenig ambitioniert, aus seiner einstmals vorübergehenden Tätigkeit als Videojournalist – und das auch noch für das Magazin Highlife – mehr zu machen. Nur ein Traum hält ihn gefangen: Montecristo – sein eigenes Filmprojekt, welches bisher jedoch keine Fürsprecher und Jonas somit keine Mittel zur Umsetzung fand.

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Ben Atkins | Stadt der Ertrinkenden

Ben Atkins | Stadt der Ertrinkenden

„Die Zwanziger: Wie konnte all das nur auf einer Illusion beruhen? Auf etwas, das es gar nicht gab? Ich besaß ein wirkliches Automobil. Ich besaß wirkliche Kleidung. Ich konnte sie mit meinen Händen befühlen, oder?“ Er schloss die Augen. „Wolle, Cordsamt, Baumwolle. Ich bewohnte ein wirkliches Apartment mit festen Wänden und Möbeln. Ich bezahlte Miete, es kostete mich wirkliches Geld. Es war teuer, aber ich zahlte stets pünktlich, Woche für Woche. Auch wenn es schwer war, tat ich alles, was ich tun musste, und mehr, denn das Geld, mit dem ich bezahlte, war wirklich. Wie konnte das alles zunichte werden durch einen – einen Kunstfehler der Banken?“

(Auszug Seite 24)

Ein Abend im November 1932, in irgendeiner amerikanischen Großstadt: Ich-Erzähler Fontana, Teilhaber eines lukrativen Alkoholschmuggelunternehmens, ist nach einer Europareise erst seit kurzem wieder in den Staaten. Ein Abendessen mit Damenbegleitung muss er relativ schnell beenden, denn sein Freund und Geschäftspartner Luca bittet ihn um einen Gefallen: Er soll die Oktober-Abrechnungen im Büro suchen und mitbringen. Doch Fontana findet keine Abrechnungen und als er in Lucas Apartment kommt, ist dieser spurlos verschwunden. So langsam kommt ihm der Verdacht, dass während seiner Abwesenheit etwas gründlich schiefgegangen sein muss. Fontana beginnt eine nächtliche Odyssee durch den korrupten und kriminellen Großstadtsumpf.

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Jörg Maurer | Der Tod greift nicht daneben

Jörg Maurer | Der Tod greift nicht daneben

Im idyllisch gelegenen Kurort fühlt sich Bertil Carlsson, ehemaliges Mitglied der Nobelpreisjury für Medizin, ganz zu Hause, ist seit Jahren im Trachten- und Heimatverein. Gerade hat er noch im Garten gearbeitet. Kurz danach macht seine Frau einen grausigen Fund – im großen Häcksler. War es ein Unfall? Oder doch Mord?
Kommissar Jennerwein und sein bewährtes Team forschen unter hartleibigen Brauchtumswächtern und neidischen Nobelpreiskandidaten. Da meldet die Gerichtsmedizin: im Puzzle der Leichenknochen fehlt eine Hand. Als Jennerwein nach ähnlichen Fällen sucht und ein gruseliges Forschungsprojekt entdeckt, zweifelt er, ob er diesen Fall in den Griff bekommen wird …

Eigentlich hatte ich niemals vor, ein Buch von Jörg Maurer zu lesen. Die Cover gleichen denen der üblichen verdächtigen Provinzkrimis zu sehr, als dass mir die Bücher gefallen könnten, dachte ich. Doch wie es der Zufall, an den ich nicht glaube, wollte, schlug ich den Einband der broschierten Ausgabe auf und las ein Zitat von Denis Scheck, mir bekannt aus der Reihe Druckfrisch, welche ich durch ihn schätze. In der Innenseite des Covers stand:

„Große deutsche Unterhaltungsliteratur – endlich!“ Denis Scheck, SWR

Die Gedanken kamen also, wie sie kommen mussten à la „Wenn Denis Scheck es für gut befindet, well, …“ und so weiter und so fort.

Vorweggenommen: Es hat sich gelohnt – wenigstens über weite Längen.

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