Autor: Nora

Léo Malet | Spur ins Ghetto

Léo Malet | Spur ins Ghetto

In einem Atelier wird die Leiche einer jüdischen Frau gefunden. Der Maler beauftragt den mit unkonventionellen Methoden arbeitenden Privatdetektiv Nestor Burma, den Täter zu finden. Die Spur führt ins Ghetto von Paris.

Der Roman erschien zuerst 1957 und gehört nach meiner Meinung zu den besten der Reihe. Gerade diese Geschichte ist atmosphärisch äußerst dicht, hat viel Flair und besonders malerische Kulissen. Malet schickt seinen Helden diesmal in das vierte Arrondissement, Hotel-de-Ville, das Ghetto der jüdischen Bevölkerungsgruppe. Burma taucht ab ins Milieu der einfachen Handwerker, Mützenschneider, Schneider, Tuchhändler, von denen es hier wimmelt. Dort sucht er einen jüdischen Kriminellen, einen Betrüger in großem Stil, der im Marais-Viertel untergetaucht ist und sich vor mehreren unterschiedlichen Gruppen versteckt.

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Léo Malet | Stoff für viele Leben (Autobiographie)

Léo Malet | Stoff für viele Leben (Autobiographie)

Léo Malet war vieles in seinem turbulenten Leben, Vagabund, Chansonnier, Anarchist, Surrealist, Trotzkist, Statist, Pazifist, Poet und Revolutionär, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Malet hat viel erlebt, viel gesehen und viel gelesen – und schließlich viel geschrieben. Er hat letztlich auch viel erduldet und weiß davon fesselnd zu erzählen, mit Augenzwinkern, ohne Pathos, lakonisch und genau, knapp und immer höchst interessant und amüsant, wie in seiner Autobiographie.

Die erschien 1990 unter dem Titel „La vache enragée“, der Titel erinnert an ein Kabarett, in dem der junge Léo Malet auftrat. Das Buch gibt faszinierende Einblicke in das „alte“ Paris, den politischen und sozialen Alltag seiner Bewohner. Zeitgeschichte zum anfassen, gallige, zynische, mitunter desillusionierte Kommentare. Aber auch optimistische und witzige Beschreibungen seltsamer Gruppierungen mit kruden Ansichten und absurden Absichten, Sekten , geheime Zirkel, in jedem Fall spannende Begegnungen mit höchst interessanten Persönlichkeiten, bekannten wie unbekannten. Viele prominente Weggenossen werden in kurzen Portraits und treffenden Anekdoten vorgestellt, dazu gibt es eindrucksvolle Fotos.

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