Monat: Dezember 2015

Deon Meyer | Icarus

Deon Meyer | Icarus

Cupido stand auf. Er hasste das Herumsitzen, er konnte so nicht nachdenken. Er verließ sein Büro und ging ziellos den Gang hinunter.
Verdammter Benna: Musste er ausgerechnet jetzt saufen, wo sein Partner ihn brauchte?
Er hatte nämlich das dringende Bedürfnis, mit Griessel über den Fall zu reden. Sie waren ein Team, das Yin und Yang der Valke, Batman und Robin. Cupido dachte manchmal, sie passten so gut zusammen, weil er der Tänzer war: leichtfüßig, Pappie, blitzartige geistige Fußarbeit, er war der Ermittlungskünstler, mit allem was dazu gehörte – er war kreativ, exzentrisch, manchmal ein bisschen empfindlich. Benna dagegen war der Philosoph, der Denker, der Methodische von ihnen. Und er stand mit beiden Beinen auf dem Boden, abgesehen natürlich von seinem Alkoholproblem, aber das lag nun mal daran, dass Benna zu viel nachdachte. Zu viel grübelte. In ihrem Job war das gefährlich. (Auszug Seite 67)

An einem Strand bei Kapstadt wird der prominente Internetunternehmer Ernst Richter ermordet aufgefunden. Seine Firma verschafft ihren Kunden passende, falsche Alibis. Dementsprechend umstritten war der Tote. Zudem lief das Unternehmen nicht besonders gut, er war in akuten Geldnöten. Das Ermittlungsteam der Valke hat somit ziemlich viele Leute mit Motiv, aber kaum Ansatzpunkte. Zudem gibt es ein weiteres Problem: Kaptein Bennie Griessel hat nach einem erschütternden Erlebnis sein Alkoholproblem nicht mehr im Griff.

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Verlosung zum Klassiker-Spezial

Verlosung zum Klassiker-Spezial

Liebe Leser,

zum Abschluss unseres Klassiker-Spezials möchten wir uns bei euch allen mit einer kleinen Verlosung bedanken. Gunnar hat sich das Rätsel ausgedacht, ihr dürft es lösen. Unter allen, die uns bis zum Jahresende (31. Dezember 2015 23.59 Uhr) an info(at)krimirezensionen.de schreiben, welche Titel gesucht werden und uns den entsprechenden Autor dazu nennen, verlosen wir einmal das folgende Buch:

Krimi! Mord und Totschlag in der Literatur

Mörder, Diebe und Doppelagenten – der Faszination von Kriminalliteratur kann sich niemand entziehen.

Krimi! liefert Wissen und Unterhaltung in origineller und kompakter Form: Woher stammt der Begriff „Detektiv“? Welches Buch ist der meistverkaufte Krimi aller Zeiten? Wie mordet man, ohne Spuren zu hinterlassen? Warum ist Dr. Watson unverzichtbar? Und vor allem: Wer war’s?

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Ulf Miehe | Ich hab noch einen Toten in Berlin

Ulf Miehe | Ich hab noch einen Toten in Berlin

„Wenn der Coup wirklich so riesig ist“, sagte Gorski, „warum willst du ihn uns dann überhaupt erzählen? Warum machst du ihn zum Beispiel nicht einfach selber?“
Sparta nickte.
„Eine gute Frage. Ich kenn sie alle hier, und ich weiß keine Deutschen, die bei uns auf so was spezialisiert sind. Richtig organisiert sind hier nur die Perser. Die machen das Heroingeschäft. Da ballerts öfter mal.“ Er lachte. „Mit denen will ich nicht.“
„Aha“, sagte Gorski.
„Nix aha“, antwortete Sparta sofort, „Die verstehen meine Sprache, aber ich ihre nicht, capito? Ich müßte mir Fachleute aus dem Ausland holen. Das wären Vorkosten, um die hunderttausend Mark. Und dadurch würde das Risiko auch nicht kleiner. Mir ist das Ding einfach ein paar Nummern zu groß. Ich hab das nicht nötig, Meister. Aber für einen Film – wie gemacht.“ (Auszug Seite 38)

Der Drehbuchautor Benjamin und der Regisseur Gorski haben bereits erfolgreich zwei Filme fürs Fernsehen zusammen gedreht. Nun reisen sie ins geteilte Berlin, um dort einer Idee für einen neuen innovativen Kriminalfilm nachzugehen. Ihr Ansprechpartner ist Sparta, ein alter Bekannter Benjamins und eine Größe in der Berliner Unterwelt. Er erzählt den beiden von einem möglichen Coup für den Film: Zweimal im Monat wird der Sold der amerikanischen Soldaten eingeflogen und dann mit einem Transporter und zwei Jeeps als Begleitung zum Hauptquartier gebracht. Benjamin und Gorski beginnen mit der Recherche und je länger diese dauert, desto mehr haben beide das Gefühl, dass dieser Coup machbar ist – nicht nur im Film.

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Léo Malet | Spur ins Ghetto

Léo Malet | Spur ins Ghetto

In einem Atelier wird die Leiche einer jüdischen Frau gefunden. Der Maler beauftragt den mit unkonventionellen Methoden arbeitenden Privatdetektiv Nestor Burma, den Täter zu finden. Die Spur führt ins Ghetto von Paris.

Der Roman erschien zuerst 1957 und gehört nach meiner Meinung zu den besten der Reihe. Gerade diese Geschichte ist atmosphärisch äußerst dicht, hat viel Flair und besonders malerische Kulissen. Malet schickt seinen Helden diesmal in das vierte Arrondissement, Hotel-de-Ville, das Ghetto der jüdischen Bevölkerungsgruppe. Burma taucht ab ins Milieu der einfachen Handwerker, Mützenschneider, Schneider, Tuchhändler, von denen es hier wimmelt. Dort sucht er einen jüdischen Kriminellen, einen Betrüger in großem Stil, der im Marais-Viertel untergetaucht ist und sich vor mehreren unterschiedlichen Gruppen versteckt.

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