Ein ermordeter Soziologe, ein verstörter 6-jähriger Zeuge und die Bedrohung durch gewaltbereite Randgruppen: Leo Junkers neuer Fall macht es ihm bei der Rückkehr in den Polizeidienst nicht gerade leicht. Und er muss allen beweisen, was er sich selbst täglich einzureden versucht – dass er körperlich und psychisch wieder genesen und komplett arbeitstauglich ist. Als Leo und sein Kollege Birck endlich eine heiße Spur entdeckt haben, wird ihnen der Fall entzogen und dem schwedischen Geheimdienst übergeben. Doch das weckt erst recht Leos Ehrgeiz und bestärkt ihn in seinem Gefühl, dass in diesem Fall wichtige Details vertuscht werden sollen …
Es wundert nicht, dass Christoffer Carlsson in die Nähe von Stieg Larsson gerückt wird: Sein neuer Roman Schmutziger Schnee ist mehr noch als der Auftakt seiner Leo-Junker-Reihe Der Turm der toten Seelen ein Roman, der sich dezidiert mit bedenklichen Entwicklungen in der schwedischen Gesellschaft auseinandersetzt und auf gefährliche Zustände in der politischen Landschaft und erschreckende Defizite bei den politisch und moralisch Verantwortlichen hinweist. Allerdings ist seine Darstellung eine eher nüchterne, sachliche Bestandsaufnahme, eine fast emotionslose Zustandsbeschreibung, der Versuch zu begreifen und zu verstehen wo Larsson verurteilt, eine wütende Anklage formuliert, aufruft zur Gegenwehr, zum Widerstand. Larsson fordert Rebellion, ja Revolution wo Carlsson um Ausgleich bemüht ist, noch vermitteln und versöhnen will und dabei objektiviert und nivelliert.
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