Autor: Nora

Eric Ambler | Doktor Frigo

Eric Ambler | Doktor Frigo

„Wenn du in einem Ölkonsortiums wärst, Ernesto, und vorhättest, Milliarden von Dollar in eine Kaffeerepublik zu investieren, würdest du die Regierung dann nicht genau unter die Lupe nehmen, bevor du dich entscheidest?“
„Vermutlich.“
„Und wenn du siehst, dass ein paar Grundbesitzer das Land mit Hilfe kleiner Gangster beherrschen, die sich als Miliz kostümieren, und dass die Inflationsrate bei achtzig Prozent liegt – was würdest du dann machen?“
„Die CIA bitten, eine neue Regierung einzusetzen, schätze ich.“ (Auszug Seite 75)

Die CIA spielt dann zwar nur eine Nebenrolle in dieser Geschichte, aber es finden sich andere Dienste, die nur allzu gerne übernehmen. Aber der Reihe nach: Ernesto Castillo ist Arzt auf einer französischen Antilleninsel. Seine Heimat ist ein fiktiver mittelamerikanischer Staat, der von einer Militärjunta regiert wird. Sein Vater war dort Oppositionsführer mit großen Aussichten auf den Präsidentenposten, bevor er vor zwölf Jahren bei einem Attentat ums Leben kam. Seitdem war Ernesto nicht mehr in der Heimat, hat Medizin studiert und hegt keinerlei politische Ambitionen. Doch nun soll er plötzlich als Leibarzt und Spitzel fungieren, denn ein ehemaliger Weggefährte seines Vaters ist auf die Insel gekommen, offenbar protegiert vom französischen Geheimdienst, und es werden Pläne geschmiedet, in der Heimat wieder die Macht zu übernehmen.

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Lukas Pellmann | Mord im Zweiten

Lukas Pellmann | Mord im Zweiten

„Aber eines würde mich ja schon interessieren. Wissen Sie, ich bin Mathematiker. Und deshalb achte ich immer besonders auf Zahlen. Und ich habe mich gefragt, ob es vielleicht einen Grund hatte, dass der Mann ausgerechnet am Waggon mit der Nummer zwei aufgehängt wurde.“
Moritz hatte der Zahl auf dem Waggon bisher keine Beachtung geschenkt. Wer weiß, vielleicht hatte es tatsächlich etwas mit dem speziellen Waggon auf sich. Moritz verabschiedete sich von dem Herrn. (Auszug Seite 64)

Am Wiener Riesenrad wird der Theaterintendant Valentin Karl gefunden. Er hängt am Waggon 2 und es wurde ihm mit einem Messer ein trauriger Smiley in den Bauch gestochen. Für die Ermittlungen sind Chefinspektorin Vera Rosen und ihr neuer Kollege Moritz Ritter zuständig. Um mögliche Motive zu finden, wird das gesamte Umfeld des Toten befragt. Schnell stellt sich heraus, dass er sich mit dem Theater nicht nur Freunde gemacht hat. Kürzlich hat Valentin Karl einige Flüchtlinge im Theater untergebracht und sie sogar in sein neues Bühnenstück integriert. Das bringt bei den Mitarbeitern nicht gerade Freude. Außerdem wollte der Intendant ein Sommertheater auf der Kaiserwiese erreichten und stößt damit auf Gegenwehr der „Freien Bürger Wiens“, die sich für eine konsumfreie Kaiserwiese einsetzen. Und dann tauchen Erpresserbriefe im Theater auf. Wer wollte Valentin Karl aus dem Weg räumen?

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Volker Kutscher | Lunapark

Volker Kutscher | Lunapark

Ein blaues Auge schaute ihn an. Kein kompletter Augapfel, eher eine Halbschale, gleichwohl perfekt gerundet. Rath musste unwillkürlich an das blutige Auge denken, das im Mülleimer des Sturmlokals gelegen hatte, und ihm wurde flau im Magen. Doch dieses Auge hier war anders. Hart und unerbittlich. „Daran ist er gestorben?“ Karthaus nickte. „Wie zum Teufel, Doktor, bekommt jemand ein Glasauge in seine Luftröhre?“ „Eine interessante Frage, Kommissar“, sagte der Gerichtsmediziner, „die zu beantworten dann wohl ihre Aufgabe sein dürft.“ (Auszug Seite 111)

Der Tote, der 1934 in Berlin unter einer Eisenbahnbrücke gefunden wird, trägt eine braune SA-Uniform und scheint auf brutalste Weise totgeschlagen zu sein. Der alarmierte Kommissar Gereon Rath trifft am Tatort auf seinen ehemaligen Untergebenen Reinhold Gräf. Dieser hat die Zeichen der Zeit erkannt und hofft mit seinem Wechsel zur Geheimen Staatspolizei auf einen Karrieresprung. Da über dem Opfer an der Mauer eine kommunistische Parole prangt, fühlt sich die Gestapo hier zuständig. Während Gräf den Täter nur in Kommunistenkreisen sucht, zweifelt Rath an den politischen Motiven und ermittelt auf eigene Faust.

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Lesung: Anja Behn | Küstenbrut

Lesung: Anja Behn | Küstenbrut

Am 16. Februar war ich bei der Lesung von Anja Behn zu ihrem Buch Küstenbrut, das bereits im August 2016 veröffentlicht wurde. Auf Facebook bin ich auf diese Veranstaltung gestoßen und da ich im letzten Jahr ebenfalls auf der Lesung zu Anja Behns Debütroman Stumme Wasser in Wustrow war, wusste ich, dass sie gute Lesungen macht. Das aktuelle Buch habe ich vom Verlag dann auch noch ziemlich spontan bekommen, damit ich es gleich signieren lassen kann, wenn ich da bin.

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Anja Behn | Küstenbrut

Anja Behn | Küstenbrut

„Ich werde das dumpfe Gefühl nicht los, dass unser Mordopfer in irgendwas verwickelt war“, riss Mulsow ihn aus seinen Gedanken. „Dieses Strandlokal, in dem sie ihre Galerie eröffnen wollte… ich wette, da ist was faul. In den Papieren herrscht ein heilloses Durcheinander, und die Eigentumsverhältnisse einiger Werke sind völlig unklar. Auch wenn dieser arrogante Kunstheini mir weismachen will, die Ausstellungsstück wären nichts wert.“ (Seite 27)

Im Wald in Niederwiek an der Ostsee wird eine Leiche gefunden, das Opfer wurde vergewaltigt und erstochen. Der örtliche Polizist Bert Mulsow findet in den Unterlagen der Toten eine Visitenkarte des Kunstexperten Richard Gruben aus Münster mit einer sehr persönlichen Widmung. Gruben ist ein alter Bekannter von Mulsow, vor eineinhalb Jahren war er auch in einen Mordfall an der Ostsee verstrickt. Mulsow bittet ihn, bei den Ermittlungen zu helfen, da die Tote, Dana Wolff, vor kurzen aus Berlin zurück an die Ostsee gezogen ist, um dort eine Kunstgalerie zu eröffnen.

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