Erich Kästner | Emil und die Detektive
Zum ersten Mal darf Emil allein nach Berlin fahren. Seine Großmutter und die Kusine Pony Hütchen erwarten ihn am Blumenstand im Bahnhof Friedrichstraße. Aber Emil kommt nicht, auch nicht mit dem nächsten Zug. Während die Großmutter und Pony Hütchen noch überlegen, was sie tun sollen, hat Emil sich schon in eine aufregende Verfolgungsjagd gestürzt. Quer durch die große fremde Stadt, immer hinter dem Dieb her, der ihm im Zug sein ganzes Geld gestohlen hat. Zum Glück bekommt Emil bald Unterstützung: von Gustav mit der Hupe und seinen Jungs.
Emil Tischbein ist aufgeregt! Zum ersten Mal darf der Zwölfjährige alleine vom überschaubaren Neustadt („Wir haben drei Plätze!“) zu seiner Oma und Kusine nach Berlin reisen. Berlin! Das ist für den Heranwachsenden wie eine Verheißung, eine andere Welt, die viel verspricht. Selbstbewusst und im besten Sonntagsanzug macht sich Emil im Zug auf den Weg, der immerhin mehr als vier Stunden beträgt. In der Holzklasse sucht er sich ein freies Plätzchen in einem bereits zum Teil besetzten Abteil und fühlt sich großartig! Aber auch etwas geplagt von der Angst, er könne die 140,- Mark der Mama, die zum Großteil für die Oma gedacht sind, verlieren, sodass er sich immer wieder an die Innenseite seiner Jacke fasst, um das leise Knistern des Kuverts zu hören.
Dorothy L. Sayers | Lord Peter Wimsey-Reihe
… und das waren die nachfolgenden Fälle des Lord Peter Wimsey, allesamt empfehlenswert:
Diskrete Zeugen (1926)
In »Diskrete Zeugen« muss Lord Peter seinen Bruder, den Herzog von Denver, vom Mordverdacht befreien. Schwierig wird das Ganze, da der Tote, gefunden auf dem Landsitz des Herzogs, der Bräutigam seiner Schwester ist. Da diese ein Geheimnis hütet (einen weiteren, von der Familie garantiert nicht akzeptierten Bräutigam, mit dem sie in der Nacht des Mordes durchbrennen wollte), behindert sie zunächst die Ermittlungen, um sich dann auch noch als Täterin zu outen. Lord Peter hat also alle Hände voll zu tun, um den wahren Täter zu überführen (auf den man als Leser erst sehr spät sozusagen mit der Nase draufgestoßen wird). Hierzu muss er noch das Abenteuer eines Fluges – man bedenke die Entstehungszeit des Romans – auf sich nehmen, um während der bereits laufenden Gerichtsverhandlung in letzter Minute die Lösung zu präsentieren. Sehr schön ist auch die Beschreibung der Personen, die zu dieser Verhandlung gegen ein Mitglied des Oberhauses berufen werden.
Dorothy L. Sayers | Der Tote in der Badewanne
Eine peinliche Überraschung für den biederen Mr. Tipps: Da liegt doch tatsächlich eines Morgens ein nackter Unbekannter in seiner Badewanne. Und nicht nur das, der Fremde ist auch noch tot. Lord Peter Wimsey interessiert sich natürlich sofort für den skurrilen Fall, zumal fast gleichzeitig ein dem Toten entfernt ähnlich sehender Börsenmakler spurlos verschwunden ist. Fehlt da ein Toter?
Mit Der Tote in der Badewanne, erschienen 1923, startet Dorothy L. Sayers Serie mit dem Hobby-Detektiv Lord Peter Wimsey. Dieser löst seine Fälle mit einer unnachahmlichen Kombinationsgabe und mit Hilfe seines Butlers Bunter, seinem ehemaligen Offiziersburschen, der einen Großteil der Arbeit übernimmt, die heutzutage von der Spurensicherung geleistet wird. Hierfür steht ihm – nach dem Stand der damaligen Technik – ein Equipment zur Verfügung, dass sich mit dem der Polizei durchaus messen kann. Teilweise wird er auch als Undercover-Agent eingesetzt, zum Beispiel wenn ein Dienstmädchen ausgehorcht werden soll.