Monat: Juli 2016

Tim Herden | Harter Ort

Tim Herden | Harter Ort

„Damp lief zum Strand. Dort entdeckte er eine Menge Fußspuren. Sie führten nach Süden. Damp folgte ihnen. Die Steinmole bot ein wenig Schutz vor dem eisigen Wind. Durch den hochgeschlagenen Jackenkragen konnte er kaum etwas erkennen, sondern musste sich an den Fußspuren orientieren. Als er einige Hundert Meter gelaufen war, endete der Steinwall. Die Hiddenseer nannten den Strandabschnitt „Harter Ort“. Irgendwann in grauer Vorzeit war hier mal ein Schiff untergegangen.“ (Auszug Seite 265)

Von einem seltsamen Geräusch wird Malte Fittkau mitten in der Nacht wenige Tage nach dem Jahreswechsel geweckt. Ihm wird schnell klar, dass das alte Hotelschiff „Caprivi“ Schlagseite hat und kurz davor ist unterzugehen. Schnell alarmiert er die Feuerwehr, um das Schlimmste zu verhindern. Bei der Rettung des großen Dampfers entdecken die Helfer eine Leiche im Innenraum des Schiffes. Steifgefroren. Malte Fittkau informiert die Polizei und wenig später trifft der Inselpolizist Ole Damp ein. Es handelt sich bei dem Toten um Martin Dehn. Er war lange Zeit Biologielehrer auf der Insel und hat vor kurzem die alte Vogelwarte gekauft und zu dem noblen Hotel „Dornbusch“ umgebaut. Zuerst wird vermutet, dass der Tod ein Unfall war, aber nach eingehender Untersuchung finden die Kollegen der Pathologie auf Rügen Hinweise darauf, dass Dehn mit Chloroform betäubt wurde. Durch die hohe Dosis ist das Opfer nicht rechtzeitig vor dem Erfrieren aufgewacht. Also Mord.

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Der Tel Aviv Krimi | Shiv’a ►

Der Tel Aviv Krimi | Shiv’a ►

Nach ihrer Versetzung nach Tel Aviv wird Sara Stein, noch bevor sie ihren offiziellen Dienst antreten kann, mit einem diffizilen Fall betraut: Chief-Inspektor Noam wurde ermordet in seiner Wohnung aufgefunden. Die Neue aus Berlin soll sicherstellen, dass die Ermittlungen objektiv geführt werden. Widerstand im neuen Kollegenkreis ist vorprogrammiert, doch sie lässt sich nicht ins Bockshorn jagen. Sie verlässt sich wie immer auf ihren Instinkt und ihre eigenen Beobachtungen. Handelt es sich wirklich um einen Raubmord? Die Spuren führen Sara durch das arabische Ghetto bis in das wohlhabende Viertel von Tel Aviv. Doch am Ende liegt die Lösung so nah…

Ein Jahr ist vergangen. Zu Beginn der zweiten Folge joggt Sara am Strand von Tel Aviv entlang, sie ist mittlerweile mit David verheiratet und hat alle Zelte in ihrer alten Heimat Berlin abgebrochen. Mit ihrem ersten Auftritt in Tel Aviv ändert sich die Situation für Sara grundlegend. Sie ist plötzlich nicht mehr nur Kommissarin Sara Stein, sondern vor allem die deutsche Jüdin Sara, der man nicht nur auf Grund ihrer Herkunft mit Skepsis und Argwohn begegnet. Kein Wunder, nach gerade einmal einem Jahr in Israel, nach einer kurzen Grundlagenschulung auf der Polizeiakademie, mit dürftigen Sprachkenntnissen und immer noch viel Unwissen, was die religiösen Konventionen und Traditionen, die kulturellen Gewohnheiten, kurz, die Sitten und Gebräuche in ihrer neuen Heimat angeht, soll sie nun, noch vor ihrem offiziellen Dienstbeginn, in einem ungewöhnlichen, durchaus heiklen Mordfall ermitteln. Klingt plausibel? Das ist Kintopp.

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Der Tel Aviv Krimi | Tod in Berlin ►

Der Tel Aviv Krimi | Tod in Berlin ►

Über die Reihe:

Es soll weiter gedreht werden in Israel, die Fortsetzung des „Tel Aviv Krimis“ in der ARD wird in der Reihe der Donnerstags-Serien, laufen, für die man sich seit geraumer Zeit immer mehr Tatorte überall in Europa ausgedacht hat, nun also mit der ebenso modernen wie traditionsbeladenen, quirligen, hitzigen Mittelmeerstadt einen wirklich ungewöhnlichen, exotischen, neuen Schauplatz. Aber Tel Aviv ist auch ein Schmelztigel verschiedener Nationen, Kulturen und Religionen – und ein Pulverfass: Der Dreh der ersten Folge der neuen Krimireihe musste abgesagt werden, da wieder einmal kriegerische Auseinandersetzungen um den Gaza-Streifen aufflammten.

Kurzerhand wurde in Berlin gedreht, eine Art Vorgeschichte, die Kommissarin Sara Stein (Namen sind Schall und Rauch) bei ihrer Arbeit und im Privatleben in ihrem Kreuzberger Kiez zeigt. Sie hat jüdische Wurzeln, was aber keine Rolle spielt, nicht für sie, die diesen Umstand eher achselzuckend als gegeben hinnimmt, nicht für ihr Umfeld, das von dieser Tatsache gar nichts weiß, und erstaunlicherweise auch nicht für das Drehbuch, das keinen Gebrauch macht von den Möglichkeiten, die eine solche Konstellation böte.

Zum Film „Tod in Berlin“:

Sara Stein ist Berliner Kriminalkommissarin jüdischer Abstammung, die sich unabhängig von allen und allem fühlt. Religion spielte in ihrem Leben bislang keine Rolle, bis sie den Mord an der israelischen DJane Tamar aufklären muss. Dabei rückt die Familie von Tamars palästinensischem Freund, Khalid, immer mehr in den Fokus. Ist Tamar Opfer des israelisch-palästinensischen Konflikts geworden? Obwohl Khalids Vater den Mord gesteht, spürt Sara, dass etwas nicht stimmt. Beharrlich ermittelt sie weiter und verbeißt sich regelrecht in den Fall.

Die Eingangssequenz zeigt Sara beim abendlichen Jogging rund um den Bahnhof Kottbusser Tor. Unversehens stolpert sie auf dem Hinterhof einer Disco über eine sterbende junge Frau: es ist die bekannte DJane Tamar, eine Israelin, die in den Berliner Szene-Clubs einiges Ansehen genießt und die ihre Beliebtheit in vielerlei Hinsicht ausnutzt und auskostet. Mit ihrem Freund hat sie sich kurz zuvor noch heftig gestritten, jetzt schleudert sie Khalid, der zufällig am Tatort auftaucht, wütend die letzten Worte „fuck off!“ entgegen.

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Rita Falk | Leberkäsjunkie

Rita Falk | Leberkäsjunkie

Schluss mit Fleischpflanzerln von der Oma oder mit »Warmen« vom Simmerl – die Cholesterinwerte vom Eberhofer sind so hoch wie die Laune im Keller. Dazu macht die Susi ihm Stress mit dem Sprössling: knallhart durchorganisierte Besuchszeiten, da kennt sie kein Pardon.

Und dann dieser grausame Mord an einem Fremden in der Pension von der Mooshammer Liesl, der mit Brandpaste beschmiert und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt wurde. Warum hatte sich dieser Gast nach Niederkaltenkirchen verirrt? Und warum wollte man ihn so brutal aus dem Weg schaffen? Als ausgerechnet der angolanische Fußballspieler Buengo vom FC Rot-Weiß Niederkaltenkirchen unter Mordverdacht gerät, nimmt der Eberhofer die Ermittlungen auf.

Zuerst muss ich wohl erwähnen, dass dies nicht das erste Buch dieser Begebenheiten um den Franz Eberhofer ist, das ich gelesen habe, daher habe ich sozusagen diesem entgegen gefiebert. Um es direkt zu sagen: dieses Mal wurden meine Erwartungen doch etwas enttäuscht. Rita Falk hat sich für Franz Eberhofer zwar wieder einen spannenden Fall ausgedacht, aber leider kommt das Ganze erst relativ spät in Fahrt.

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Óscar Martínez | Eine Geschichte der Gewalt

Óscar Martínez | Eine Geschichte der Gewalt

In dem Brunnen liegen Leichen. Vielleicht zehn, vielleicht zwölf, vielleicht sogar zwanzig. Bestimmt nicht weniger als vier. Wir befinden uns in der Gemeinde Turín im Westen El Salvadors. Man fährt über eine ungepflasterte Straße, an Bahngleisen entlang, an Lehmhütten vorbei, und dann, hinter einem Maisfeld, da gibt es einen Brunnen, und tief unten, auf dem Boden des Brunnens, liegen Leichen. (Auszug Seite 119)

El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua – vier Länder Mittelamerikas, die aktuell nicht unbedingt im Fokus der Weltöffentlichkeit stehen. Das war mal anders als im Kalten Krieg die Amerikaner mit allen Mitteln ihren „Hinterhof“ sauber halten wollten und rechte Militärs im Kampf gegen linke Guerillas und Oppositionsgruppen unterstützten. Der Kalte Krieg ist vorbei, die Abhängigkeit von den Gringos ist geblieben, die Probleme auch. Alle diese Länder haben nach wie vor große soziale Probleme und hohe Kriminalitätsraten, denn sie liegen strategisch günstig an den zwei lukrativen Transitstrecken von Drogen und Flüchtlingen Richtung USA.

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