Sie sieht sich auf dem Hof um. Er ist ungefähr zehn Meter breit, fünfzehn Meter lang und vollständig betoniert bis auf einen runden Blumengarten in der Mitte und halbkreisförmige Blumenbeete an den Kanten, wo der Beton an die vier Gebäude grenzt, die den Apartmentkomplex bilden. Vier Bänke rahmen den Blumengarten in der Mitte ein. Die Gebäude sind fünf Stockwerke hoch. Kat hat keine Ahnung, wie viele Wohnungen sich in dem Komplex befinden, aber sie weiß, dass ungefähr die Hälfte von ihnen Ausblick auf den Hof haben, und sie sieht, dass hinter einigen Fenstern Licht brennt. So viel Licht in so vielen Wohnungen hat sie noch nie brennen sehen, wenn sie von der Arbeit nach Hause kam. In mindestens einem Dutzend der Wohnzimmer brennt Licht. Es sind bestimmt dreißig oder mehr Menschen, die hinter erleuchteten oder dunklen Fenstern stehen. Sie erkennt Gesichter, die zu ihr hinunterblicken.
Bei einigen kann sie das Weiß der Augäpfel sehen.
„Hilfe“, sagt sie. „So hilf mir doch jemand.“ (Auszug Seite 89)
Katrina Marino kommt mitten in der Nacht von ihrem Job nach Hause. Sie wohnt im Erdgeschoss eines Apartmentkomplexes in New York. Im Innenhof, direkt vor ihrer Haustür, wird sie von einem Unbekannten überfallen und niedergestochen. Trotz der späten Stunde sind noch viele ihrer Nachbarn wach. Das Verbrechen bleibt nicht ungehört, doch das Unfassbare geschieht: Niemand kommt Katrina zur Hilfe.
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