Monat: Juni 2015

Linus Geschke | Die Lichtung

Linus Geschke | Die Lichtung

Sommer 1986: Eine Kölner Clique verbringt ein Party-Wochenende in einer Blockhütte im Bergischen Land. Zwei Tage lang Bier, Musik, Baggersee und Flirts. Am Ende sind zwei junge Menschen tot – das Mädchen vergewaltigt und erstochen, der Junge brutal erschlagen. Der Doppelmord wird nie aufgeklärt. Der Kölner Zeitungsredakteur Jan Römer soll Jahre später über den ungelösten Kriminalfall schreiben. Römer erinnert sich gut, denn das Wochenende im Wald war das Ende seiner Jugend – er gehörte selbst zu jener Clique. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Mütze will er herausfinden, was damals wirklich geschah. Zu spät merkt er, in welche Gefahr er sich dadurch bringt …

Der Autor Linus Geschke ist freier Journalist, er schreibt Reportagen und Reiseberichte sowie sehr erfolgreich über Tauchsport. Jan Römer, der Protagonist seines Krimidebüts Die Lichtung ist so etwas wie sein Alter Ego: Reporter bei einem Kölner Magazin, zuständig für Reise und Sport. Als er für einen erkrankten Kollegen über einen ungeklärten Mordfall schreiben soll, eine schön menschliche Geschichte über sechs Seiten will sein Chef, erleidet Römer einen Schwächeanfall und kippt vom Stuhl.

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Patricia Highsmith | Der talentierte Mr. Ripley

Patricia Highsmith | Der talentierte Mr. Ripley

Hinter Sizilien lag Griechenland. Er wollte unbedingt nach Griechenland. Er wollte Griechenland als Dickie Greenleaf erleben., mit Dickies Geld, Dickies Kleidung, Dickies Auftreten Fremden gegenüber. Aber war es denkbar, dass er Griechenland nicht als Dickie Greenleaf erleben würde? Würde eine Sache nach der anderen geschehen und ihn daran hindern – Mord, Verdächtigungen, Leute? Er hatte nicht mit Vorbedacht gemordet; es war eine Notwendigkeit gewesen. Die Vorstellung, als Tom Ripley, amerikanischer Tourist, nach Griechenland zu reisen und über die Akropolis zu trotten, hatte keinerlei Reiz. Lieber fuhr er erst gar nicht hin. Tränen traten ihm in die Augen, als er am Glockenturm der Kathedrale hochschaute; dann wandte er sich ab und ging eine unbekannte Straße entlang. (Auszug Seite 249 bis 250)

Der mittellose und nicht gerade erfolgreiche Scheckbetrüger Tom Ripley wird in einer New Yorker Bar unvermittelt von Mr. Greenleaf angesprochen, dem Vater eines Bekannten. Greenleafs Sohn Dickie lebt sehr zum Verdruss seiner Eltern ein unbeschwertes Leben in Italien. Mr. Greenleaf hofft, dass Tom ihn zur Rückkehr nach Hause überreden kann. Tom übertreibt seinen möglichen Einfluss auf Dickie und lässt sich zu einer Reise nach Europa überreden. Dort angekommen hat er Mühe, Dickies Vertrauen zu gewinnen, doch schließlich werden beide dicke Kumpels und hauen Daddy Greenleafs Geld auf den Kopf. Doch als die Stimmung plötzlich kippt, droht Tom sein nun sorgenloses Leben zu verlieren und er trifft eine Entscheidung: Dickie muss sterben.

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Tim Parks | Der ehrgeizige Mr. Duckworth

Tim Parks | Der ehrgeizige Mr. Duckworth

Was Morris noch mehr faszinierte, war die Tatsache, dass er keinerlei tiefgreifende Veränderung an sich bemerkte. Sorgfältig hatte er sein Gewissen erforscht und nach einem Trauma gesucht. Aber das Ereignis hatte nichts hinterlassen. Keine geistige Lähmung oder Behinderung, ja nicht mal einen nachhaltigen Schrecken. Es funktionierte alles ganz ausgezeichnet. […]
Er hatte schließlich nicht töten wollen. Es hatte keinerlei Vorsatz gegeben, die Tat war völlig spontan gewesen. Dieser widerliche, geile Idiot hatte es gar nicht anders verdient, er hatte ihn ja förmlich dazu gezwungen, und Morris wollte verflucht sein, wenn er sich deswegen das Herz schwer machte. (Auszug Seite 179)

Morris Duckworth schlägt sich mehr schlecht als recht als Englischlehrer in Verona durch. Eigentlich unter seiner Würde, denn er ist auf jeden Fall zu Höherem geboren. Er will in der Gesellschaft höher kommen und am vielversprechendsten erscheint ihm seine Liaison zu seiner noch nicht ganz volljährigen Schülerin Massimina Trevisan. Doch deren Familie missbilligt die Verbindung. Als Massimina von zu Hause wegläuft, kommt Morris die Idee: Er entführt Massimina ohne ihr Wissen und erpresst Lösegeld. Eine aufregende Reise durch Italien beginnt.

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Der ehrenwerte Mr. Duckworth vs. Der talentierte Mr. Ripley

Der ehrenwerte Mr. Duckworth vs. Der talentierte Mr. Ripley

Rezensionsprojekt oder: Ein Lese-Tagebuch

 

Anfang des Jahres durchstöberte ich Verlagsvorschauen und da fiel mir beim Verlag Antje Kunstmann ein Slogan ins Auge:

„Talentierter als Mr. Ripley!“

Gemeint war Morris Duckworth, Romanheld einer Trilogie von Tim Parks. „Das wollen wir doch mal sehen!“, dachte ich spontan. Zugute kam mir dabei, dass Patricia Highsmiths Held Tom Ripley auch noch ein weißer Fleck in meiner Bibliothek war. Die Idee war geboren: Ich lese Tim Parks‚ „Der ehrenwerte Mr. Duckworth“ und Patricia Highsmiths „Der talentierte Mr. Ripley“ parallel und dann schaue ich mal, wer denn tatsächlich der talentiertere ist.

Meine Eindrücke von Morris und Tom habe ich mal in einer Art Lese-Tagebuch aufgenommen.

Aber Vorsicht: Es wird hemmungslos gespoilert!

>> Die beiden Einzelrezensionen werden ohne Spoiler morgen und übermorgen auf dem Blog veröffentlicht.

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Amélie Nothomb | Blaubart

Amélie Nothomb | Blaubart

Das Märchen vom Frauenmörder Blaubart, neu interpretiert: Die junge Saturnine bezieht ein Zimmer im Pariser Stadtpalais des Adeligen Don Elemirio. Wird sie seinem Charme ebenso erliegen wie ihre acht Vorgängerinnen, die allesamt spurlos verschwunden sind? Was wird siegen: Gefühl oder Verstand?

Einer Anzeige folgend, bewirbt sich die junge Belgierin Saturnine in Paris um ein Zimmer zur Untermiete bei Don Elemirio. Bis dahin nichtsahnend, wird sie noch im Vorraum des Stadtpalais von einer Dame, einer scheinbaren Mitbewerberin, darüber aufgeklärt, dass Don Elemirio Nibal y Milcar ein Mysterium umgibt, nämlich das seiner letzten acht Untermieterinnen. Acht Frauen bezogen in den vergangenen zwanzig Jahren das annoncierte Zimmer und verschwanden danach jeweils spurlos.

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