Frida Mey | Mord ahoi!

Frida Mey | Mord ahoi!

Selten wurde so nett und freundlich gemordet wie von Elfie Ruhland, diesmal an Bord eines Kreuzfahrtschiffs und in Begleitung von Mops Amadeus: Während Kommissarin Alex das plötzliche Verschwinden des Chefcroupiers aufzuklären versucht, soll die patente Elfie eigentlich die Arbeitsabläufe an Bord in Ordnung bringen. Dabei trifft sie erneut auf einen Vorgesetzten, der seine Mitarbeiter schikaniert. Und das gefällt ihr gar nicht …

Frida Mey hat mit der Hauptakteurin Elfie Ruhland eine ungewöhnliche Figur im Bereich Kriminalroman ins Rennen geschickt – eine Täterin aus Überzeugung, die es schafft, unentdeckt für Ordnung zu sorgen. Jeder Mord ist für sie ein „Projekt“, bei dem sie höchst unfreundliche Personen eine Zeitlang beobachtet, bewertet und dann unkompliziert um die Ecke bringt.

Davon will sie jedoch nach Rücksprache mit ihrem seit 30 Jahren verstorbenen Verlobten (erfolgt mittels Beobachtung des Grablichtes: flackert oder nicht = ja oder nein)  zwar nun absehen, aber wer weiß?

In »Mord ahoi!« wird Elfie Ruhlande auf Bitte des Reeders Claaßen hin auf einem Kreuzfahrtschiff tätig. Dabei gerät sie an einen Kreuzfahrtdirektor, der sich beim Personal durch seine zynische Art mehr als unbeliebt macht, einen betrügerischen Chefcroupier und einen Bordfotografen mit ungewöhnlichen Geschäftsideen.

Da man als Leser bereits über Elfies „Hobby“ informiert ist, fragt man sich natürlich, ob diese Personen die Kreuzfahrt überleben – und siehe da, der Chefcroupier verschwindet plötzlich.

Kommissarin Alex, die mit ihrem Mops Amadeus von Elfie als Begleiterin auf die Kreuzfahrt mitgenommen wird, findet es zwar merkwürdig, dass in deren Umgebung immer wieder Leute verschwinden, lässt sich jedoch überzeugen, dass Elfie auch nicht mehr weiß als sie.

Der – vom Leser unvermutete – Täter wird zum Schluss entdeckt (klar), zuvor tun sich jedoch noch jede Menge Verwicklungen auf. Der Stil des Romans ist durchaus humorvoll (würde ich allerdings nicht als schwarzen Humor bezeichnen), jedoch werden auch teilweise Ereignisse und Personen eingebaut, die manchmal heftig an „Romane“ aus dem Adelsmilieu erinnern.

Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass jemand wie die von der Autorin beschriebene Elfie Ruhland es tatsächlich immer wieder schafft, unentdeckt Morde zu begehen. Doch der Krimi erhebt keinen Anspruch auf Realitätsnähe. Damit wäre ja der Spaß vorbei! Es kann davon ausgegangen werden, dass Elfie weitermordet.

Fazit: Frida Mey hat jede Menge humorvolle Episoden eingebaut, die jedoch streckenweise überkonstruiert wirken. Spannung kommt für mich nicht so wirklich auf; für Liebhaber leichter Lektüre akzeptabel.

 

Rezensent: Monika Röhrig.

 

Mord ahoi

Mord ahoi! | Erschienen am 15. Februar 2015 im Aufbai-Verlag
288 Seiten | 8,99 Euro
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