Tag: 23. Oktober 2015

Oliver Bottini | Im weißen Kreis

Oliver Bottini | Im weißen Kreis

Behr neigte den Kopf zur Seite, blinzelte konzentriert. „So tragisch, wie klassisch. Zwei junge Männer aus der ehemaligen DDR verlieren im Mahlwerk der Wiedervereinigung Orientierung und Status, radikalisieren sich. Irgendwann planen sie die Rache für alles, was sie nicht erreicht haben und erdulden mussten.“
„Und die anderen? Die geholfen haben?“
„Hier ein Sympathisant, dort ein Kamerad. Können wir ihnen Unterstützung nachweisen, kommen sie vor Gericht.“ […]
Louise nickte, sah Behr wieder an. „Und der Auftraggeber?“
„Welcher Auftraggeber?“
„Der Ludwig Kabangu töten lassen wollte.“
„Bei der Ausführung des Mordanschlags zu Tode gekommen.“ In Behrs Blick kroch Fatalismus. „Einen anderen Auftraggeber als die beiden gibt es nicht. Das müssen Sie doch verstehen, Frau Bonì.“ (Auszug Seite .214)

Von einem Undercover-Kollegen wird die Freiburger Hauptkommissarin Louise Bonì über den Kauf zweier Pistolen informiert. Die Spur führt in deutsche Neonazi-Kreise. Doch es gibt wasserdichte Alibis, schweigsame Zeugen, wenig Greifbares. Gleichzeitig befindet sich der Ruander Ludwig Kabangu in der Stadt und fordert die Gebeine eines Ahnen von der Universität zurück, einst von deutschen Rasseforschern geraubt. Ist er das perfekte Opfer? Bonì gräbt immer tiefer und stößt auf ein undurchsichtiges rechtes Netzwerk.

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