Patricia Highsmith | Der talentierte Mr. Ripley
Hinter Sizilien lag Griechenland. Er wollte unbedingt nach Griechenland. Er wollte Griechenland als Dickie Greenleaf erleben., mit Dickies Geld, Dickies Kleidung, Dickies Auftreten Fremden gegenüber. Aber war es denkbar, dass er Griechenland nicht als Dickie Greenleaf erleben würde? Würde eine Sache nach der anderen geschehen und ihn daran hindern – Mord, Verdächtigungen, Leute? Er hatte nicht mit Vorbedacht gemordet; es war eine Notwendigkeit gewesen. Die Vorstellung, als Tom Ripley, amerikanischer Tourist, nach Griechenland zu reisen und über die Akropolis zu trotten, hatte keinerlei Reiz. Lieber fuhr er erst gar nicht hin. Tränen traten ihm in die Augen, als er am Glockenturm der Kathedrale hochschaute; dann wandte er sich ab und ging eine unbekannte Straße entlang. (Auszug Seite 249 bis 250)
Der mittellose und nicht gerade erfolgreiche Scheckbetrüger Tom Ripley wird in einer New Yorker Bar unvermittelt von Mr. Greenleaf angesprochen, dem Vater eines Bekannten. Greenleafs Sohn Dickie lebt sehr zum Verdruss seiner Eltern ein unbeschwertes Leben in Italien. Mr. Greenleaf hofft, dass Tom ihn zur Rückkehr nach Hause überreden kann. Tom übertreibt seinen möglichen Einfluss auf Dickie und lässt sich zu einer Reise nach Europa überreden. Dort angekommen hat er Mühe, Dickies Vertrauen zu gewinnen, doch schließlich werden beide dicke Kumpels und hauen Daddy Greenleafs Geld auf den Kopf. Doch als die Stimmung plötzlich kippt, droht Tom sein nun sorgenloses Leben zu verlieren und er trifft eine Entscheidung: Dickie muss sterben.