Tag: 10. Mai 2014

Dominique Manotti | Ausbruch

Dominique Manotti | Ausbruch

Filippo hat mit Politik nichts am Hut, bis er im Knast auf den älteren Carlo trifft, einen politischen Gefangenen der extremen Linken. Carlos Erzählungen von den Kämpfen der 1970er ­befeuern Filippos Phantasie. Als Carlo flieht, springt er spontan mit auf, wird dann aber sitzengelassen. Während der junge Ausbrecher noch zu Fuß durch Italien pilgert, kommt Carlo in Mailand bei einem Banküberfall ums Leben.

Filippo flüchtet nach Paris, sucht Kontakt zu Exil-Italienern, doch der Empfang ist nicht gerade herzlich. Entwurzelt, isoliert und ohne Perspektive muss er seinem Leben eine Wendung geben: Er beginnt zu schreiben. Auf Nachtwachen im Büroturm in La Défense schmückt er aus, was er erlebt hat, erschafft einen Mythos, in dem er die Rolle des Helden spielt, mit Carlo an seiner Seite. Ein Roman entsteht. Doch das Buch bringt Filippo zwischen die Fronten aus italie­nischen Polit-Exilanten, italienischer Polizei und Geheimdiensten. Es ist die ­Sorte Geschichte, die einen umbringen kann …

Wenn man Dominique Manottis Krimi noir runterbricht, könnte man ihn auf die Nenner Aufstand und Rebellion fürs Vaterland und Handlungen aus Liebe bringen. Aber er ist so viel mehr.

»Ausbruch« erzählt die Geschichte von Filippo Zuliani, der im Februar 1987 durch eine spontane Entscheidung die Welt der politischen Flüchtlinge Italiens in Frankreich auf den Kopf stellt. Er entschließt sich in Sekunden, gemeinsam mit dem politischen Gefangenen Carlo aus dem römischen Gefängnis auszubrechen, ungeplant für beide Seiten, denn es sollte nur Carlo Fedelis Ausbruch sein, des einstigen Logistikchef der Roten Brigaden, einer kommunistischen Untergrundorganisation in Italien.

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