V.S.Gerling | Falsche Fährten

V.S.Gerling | Falsche Fährten

Innerhalb weniger Tage werden in Berlin und Ostdeutschland mehrere Ärzte ermordet: Ein Fall für die neue Einheit um Nicolas Eichborn und Helen Wagner. Zunächst wird ein rechtsradikaler Hintergrund vermutet, doch schon bald finden die Ermittler die Verbindung zwischen den Ärzten heraus. Alle arbeiteten zu DDR-Zeiten an der Charité und waren Teil eines geheimen Projekts, in dem die DDR für viele Devisen westdeutschen Pharmafirmen Tests an nicht eingeweihten DDR-Patienten gestattete.

Ein reales und interessantes Thema wurde als Aufhänger gewählt: Die Tests nicht zugelassener Medikamente von westdeutschen Pharmafirmen an unwissenden oder mangelhaft aufgeklärten Patienten in der DDR. Ein Thema, dass heute noch aktuell ist und sich inzwischen in die Entwicklungsländer verlagert hat. Allerdings hat der Autor nicht zum Vorteil des Buches die Story noch weiter ausgebaut. Es geht noch um feindliche Übernahmen und die japanische Mafia, Dinge, die die Story nicht glaubwürdiger machen.

Wer einen temporeichen, spannenden Thriller mit sympathischen (aber etwas eindimensionalen) Figuren sucht, der wird durchaus gut bedient. Wer jedoch abseits der leichten Unterhaltung einen realistischen Plot und vielschichtige Charaktere erwartet, könnte etwas enttäuscht werden.

 

Kurzrezension von Gunnar Wolters.

 

20151127_151120Falsche Fährten | Erschienen am 23. Juli 2015 im Bookspot Verlag
ISBN 978-3-95669-033-4
448 Seiten | 14,80 Euro
Bibliographische Angaben

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