Kategorie: 2.5 von 5

Abgehakt | Dezember 2019

Abgehakt | Dezember 2019

Unsere Kurzrezensionen zum 4. Quartalsende 2019

 

Romy Hausmann | Liebes Kind

Eine Frau wird nach einem Verkehrsunfall schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert, an ihrer Seite ihre vermeintliche Tochter Hannah. Die Frau benennt sich als Lena und sofort wird die Polizei auf einen alten Vermisstenfall aufmerksam: Vor vierzehn Jahren verschwand eine Münchner Studentin spurlos. Es stellt sich heraus, das die Verletzte nicht Lena ist, aber Hannah ist Lenas Tochter. Die Frauen wurden offenbar als Gefangene gehalten und die Verletzte konnte fliehen. In einer Hütte im Wald findet die Polizei dann auch die Leiche eines Mannes und ein weiteres Kind. Doch was genau ist geschehen?

Liebes Kind ist der Debütroman der TV-Redakteurin Romy Hausmann und war dank der Platzierung des Verlags als Spitzentitel des Frühjahrs auch ein Bestseller. Der Psychothriller lebt von seinen kurzen Kapitel- und Perspektivwechseln. Drei Perspektiven werden eingenommen: Von Jasmin (zunächst als Lena identifiziert), von Hannah und Matthias, Lenas Vater und demnach Hannahs Großvater. Dabei werden die Ereignisse durch Rückblenden bei den jeweiligen Personen teilweise erhellt, wenngleich dem Leser natürlich allzu Entscheidendes vorenthalten wird und die Erzähler nicht immer ganz zuverlässig sind bzw. sich deren eigene Wahrnehmung trübt.

Das ist alles stilistisch wirklich gut gemacht, aber der Plot reißt mich nicht zu Begeisterungsstürmen hin. Zu unrealistisch erscheint mir die Polizeiarbeit und die versteckten Hinweise lassen den weiteren Verlauf der Geschichte zumindest in Teilen erahnen. Irgendwie ist das mit mir und diesen Psychothrillern keine leichte Beziehung.

 

Liebes Kind | Erschienen am 28. Februar 2019 im dtv Verlag
ISBN 978-3-423-26229-3
432 Seiten | 15.90 Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Genre: Psychothriller
Wertung: 2.5 von 5.0

 

Thomas Hoeps & Jac. Toes | Die Cannabis-Connection

Staatssekretär Marcel Kamrath gilt als Mann mit Perspektive innerhalb der Bundesregierung. Eine aktuelle Gesetzesinitiative zur Legalisierung von Cannabis ist zu großen Teilen sein Verdienst, scheint er sie doch gegen massive Widerstände der konservativen Kräfte seiner Partei durchzubringen. Doch kurz vor den entscheidenden Abstimmungen taucht ein alter (totgeglaubter) Freund von Kamrath wieder auf: Der Niederländer Sander van den Haag. Beide verbindet eine intensive Freundschaft zu Studentenzeiten in Amsterdam zu Zeiten von Studentenprotesten und Hausbesetzungen Anfang der 1980er. Außerdem ein nicht ganz so legales Geschäft mit Cannabis. Und eine tote junge Frau. Sander macht Kamrath mit wachsendem Druck klar, dass er nichts von den Legalisierungsplänen der deutschen Regierung hält. Es beginnt ein gefährliches Duell, bei dem Kamrath mehr zu verlieren hat als nur seinen Gesetzesentwurf.

Das Autoren-Duo Hoeps und Toes arbeitet seit Jahren erfolgreich zusammen. Beide schreiben abwechselnd ihre Kapitel, wobei Thomas Hoeps seine auf Deutsch verfasst und die Kapitel seines niederländischen Kollegen Jac. Toes ins Deutsche übersetzt. Mit Die Cannabis-Connection haben sie einen clever konstruierten Thriller verfasst, der zum einen interessante und für mein Empfinden realistisch wirkende Einblicke ins Politikgeschäft und zum anderen einen spannenden Plot bietet. Abwechselnd zum aktuellen Geschehen flechten die Autoren immer wieder Kapitel ein, die auf die Vorgeschichte in Amsterdam 1982/83 zurückblicken. Das ist alles sehr solide geplottet, durchweg spannend und mit überwiegend glaubhaften Figuren. Nur der kleine Bruch ab dem zweiten Teil zu einer Ich-Erzählerin, einer niederländischen Ex-Geheimdienstlerin und nun Politikberaterin für heikle Angelegenheiten, hat mich etwas irritiert. Letztendlich hat mich dieser (Polit-)Thriller aber wirklich gut unterhalten.

Die Cannabis-Connection | erschienen am 15. Juli 2019 im Unionsverlag
ISBN 978-3-293-00551-8
352 Seiten | 19.- Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Genre: Thriller
Wertung: 3.5 von 5.0

 

Tom Callaghan | Erbarmungsloser Herbst

Inspektor Akyl Borubaew wird vom nicht ganz koscheren Fall einer Drogentoten abgezogen, mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert und vom Dienst suspendiert. Doch sein spezieller „Freund“, der Minister für Staatssicherheit Tynalijew, verlangt von Borubaew, einen Spezialauftrag anzunehmen. Doch als sie bei einem geheimen Treffen plötzlich beschossen werden, gerät die Situation außer Kontrolle. Borubaew flieht und schießt auf der Flucht Tynalijew nieder. Doch dieser überlebt und der vogelfreie Borubaew sucht Kontakt zum mächtigen Drogenboss Alijew.

Die vierbändige, nach Jahreszeiten aufgebaute Thriller-Serie um den kirgisischen Inspektor Akyl Borubaew hat nun mit Erbarmungsloser Herbst ihr Ende gefunden. Diese hartgesottene Krimi/Thriller-Reihe punktete vor allem durch die interessanten Figuren und die schonungslose Darstellung der Autokratie Kirgisistans bei gleichzeitiger eindrucksvoller Beschreibung von Land und Leuten. Nach einem aus meiner Sicht unnötigen Ausflug im dritten Band (Mörderischer Sommer) nach Dubai, kehrt der Autor nun wieder in Borubaews Heimat zurück, daneben gibt es einen Abstecher nach Bangkok.

Das Setting, Spannungsaufbau und auch das Thema Drogenhandel haben mich diesmal wieder überzeugt, auch wenn für mich nicht alle Wendungen plausibel waren. Callaghan schreibt wieder mit Borubaew als Ich-Erzähler in einem rauen, zynischen, fatalistischen Ton. Natürlich taucht auch Borubaews Geliebte, die Topagentin Saltanat wieder auf. Letztendlich findet diese Reihe dann ihren passenden Abschluss in einer Showdownszene in der kirgisischen Nationalgedenkstätte Ata-Bejit.

Erbarmungsloser Herbst | Erschienen am 7. Oktober 2019 im Atlantik Verlag
ISBN 978-3-455-00124-2
352 Seiten | 12.- Euro
als E-Book: 8.99 Euro (ISBN 978-3-455-00661-2)
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Genre: Thriller
Wertung: 3.5 von 5.0

 

Frederick Forsyth | Der Fuchs

Die amerikanische Regierung ist außer sich, hat es doch ein Hacker in den am schärfsten gesicherten Geheimcomputer der NSA geschafft – ohne Schaden anzurichten. Der Hacker wird als der 18-jährige, autistische Brite Luke enttarnt, die Amerikaner verlangen die Auslieferung. Die Briten jedoch überzeugen die Amis, dass dieser Junge mit seinen unglaublichen Fähigkeiten doch viel sinnvoller genutzt werden kann. Der ehemalige zweite Mann im MI6, Sir Adrian Weston, wird reaktiviert und sucht mögliche Ziele für Hackerangriffe. Als erstes gerät der Navigationscomputer des neuesten russischen Schlachtschiffes unter Kontrolle und sorgt für eine Havarie. Die Russen schäumen vor Wut und schwören Rache. Und sie werden nicht die einzigen bleiben, denn Sir Adrian hat schon das nächste Ziel für Luke ausgemacht.

Der mittlerweile 81-jährige Frederick Forsyth ist neben seinem Landsmann John le Carré unbestritten eine lebende Legende im Genre Polit- und Spionagethriller. Seine Thriller wie „Der Schakal“ oder „Die Akte ODESSA“ wurden millionenfach verkauft. In Sachen Spannung und brisante politische Themen bleibt sich Forsysth auch beim neuen Werk Der Fuchs treu. Das Ding ist ein rasanter Pageturner. Allerdings waren die kritischen Zwischentöne noch nie so die Sache des konservativen Forsyth. Und so stößt sich der etwas kritisch denkende Leser irgendwie schon bald daran, wie locker und lässig der MI6 mit seinem Cybergenie als Glücklos hier die größten Schurkenstaaten der Welt ausmanövriert. Auch der Plot ist nur bedingt überzeugend, vielmehr hat man das Gefühl, dass Forsyth eine Liste von fiesen Gegnern (Russland, Iran, Nordkorea) abarbeitet, die unbedingt noch in die Schranken gewiesen werden müssen. Das grundlegende Handwerk beherrscht er allerdings schon noch, was letztendlich doch etwas versöhnt.

 

Der Fuchs | Erschienen am 4. November 2019 im C. Bertelsmann Verlag
ISBN 978-3-570-10385-2
352 Seiten | 12.- Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Genre: Spionagethriller
Wertung: 3.0 von 5.0

 

Rezensionen und Fotos von Gunnar Wolters.

 

Weitere Krimis kurz besprochen findet ihr zu jedem Quartalsende auf unserem Blog, die bisher veröffentlichten Kurzrezensionen in der Rubrik Abgehakt.

Beate Maxian | Mord im Hotel Sacher Bd.9

Beate Maxian | Mord im Hotel Sacher Bd.9

„Sarah drückte die goldene Klinke nach unten und schob die Tür vorsichtig auf, konnte aber nicht sofort etwas Außergewöhnliches erkennen. Erst als sie drei Schritte nach vorne zur offen stehenden Verbindungstür von Waschraum und Toiletten machte, erblickte sie die Frau auf dem Boden. Ihr Oberkörper in der Kabine, die Beine davor. Die Augen starr an die Decke gerichtet, das rechte Bein abgeknickt, das linke ausgestreckt. Auf der Stirn klaffte eine große Wunde.“ (Auszug Seiten 31 und 32)

Die Journalistin Sarah Pauli ist mit ihren Freunden nach Wien zum Frühlingsfest im Hotel Sacher eingeladen und beobachtet während der Veranstaltung eine Frau vor dem Eingang, die ihr nervös vorkommt. Wenig später wird diese Frau erschlagen in der Damentoilette gefunden. Sarahs Neugier ist sofort geweckt und schnell recherchiert sie, dass es sich bei dem Opfer um eine berühmte Konditorin mit außergewöhnlichen Tortenkreationen handelt. Sarah ist nach weiterer Recherche nicht überzeugt, dass ihr Ex-Mann sie getötet hat und begibt sich in die Welt der Zuckerbäcker.

Die Protagonistin

Sarah Pauli ist Journalistin im Wiener Boten und mit dem Herausgeber David liiert. Sie schreibt regelmäßig eine Kolumne über Aberglauben und Bedeutungen von Symbolen, zeigt aber auch reges Interesse an Mordfällen. Ihre Freunde müssen sie des Öfteren daran erinnern, dass sie nur darüber schreiben und nicht ermitteln braucht. Aktuell wohnt sie mit ihrem Bruder und ihrer Halbangora-Katze Marie in einer Wohnung in Wien, in wenigen Wochen steht aber ein Zusammenzug mit David an.

Schnell den richtigen Riecher

Mord im Sacher von Beate Maxian ist bereits der neunte Wien-Krimi um Sarah Pauli. Die Geschichte liest sich flüssig, meiner Meinung nach eher seicht und unblutig und mir persönlich etwas zu flach. Sarah hat einen guten Draht zum Chefermittler bei der Polizei und kommt somit auch an polizeiliche Details. Die offiziellen Ermittlungen führen natürlich erst mal zum Ex-Freund, der auch auf dem Fest war und sie wahrscheinlich als letzte gesehen hat, aber Sarah wittert gleich etwas anderes, stürzt sich in die Welt der Torten und entdeckt geheime Botschaften in ihnen. Die Auflösung wird etwas verschleiert, in dem die Bedeutung der Botschaften nicht gleich ganz klar ist, aber insgesamt habe ich mir noch mehr Überlegungen, Theorien und Verwerfungen gewünscht. Außerdem ist der Spannungsbogen kaum vorhanden.

Recherche ohne Anstrengung

In die Protagonistin kann ich mich nicht sehr gut hineinversetzen, sie ist für mich nicht wirklich greifbar. Sie hat selbstverständlich gleich den richtigen Riecher, was den Ex-Freund angeht, wenn sie etwas erfahren möchte, ruft sie entweder den Chefermittler an, der ihr auch immer bereitwillig Auskunft gibt oder sie gibt einen Begriff bei Google ein und wird auch gleich fündig. Außerdem sprechen alle Personen im Umkreis der Toten mit ihr. Mir kommt diese Recherche zu glatt vor, das ganze Journalisten-Leben wirkt mir in diesem Roman zu locker-flockig.

Fazit: Leicht zu lesender Krimi ohne sehr viel Tiefgang, aber mit der Garantie auf Torten-Appetit!

Beate Maxian lebt mit ihrer Familie in Oberösterreich und Wien und arbeitet neben dem Schreiben als Journalistin und Dozentin. Ihre Wien-Krimis um die Journalistin Sarah Pauli sind Bestseller in Österreich. Beate Maxian ist Initiatorin und Organisatorin des ersten österreichischen Krimifestivals.

 

Rezension und Foto von Andrea Köster.

Mord im Hotel Sacher | Erschienen am 18. März 2019 bei Goldmann
ISBN 978-3-442-48782-0
416 Seiten | 10.- Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Diese Rezension erscheint im Rahmen unseres .17special Blogkooperative: Adventsspezial Österreich.

Josef Haslinger | Opernball

Josef Haslinger | Opernball

Ein Februar in Wien. Der traditionelle Opernball steht an. Diesmal wird der Ball nicht vom ORF übertragen, sondern der europäische Privatsender ETV hat sich erstmals die Rechte gesichert und überträgt live nach ganz Europa. Die Übertragung leitet Kurt Fraser, sein Sohn Fred bedient eine der Kameras aus dem Saal. Draußen toben die üblichen Demonstrationen gegen den Opernball von linken Gruppen, die Polizei hat alle Hände voll zu tun. Da kommt es im Opernhaus zu einem terroristischen Anschlag einer rechtsradikalen Gruppe, live übertragen: Plötzlich brechen die Ballbesucher zusammen, Giftgas wurde ins Lüftungssystem eingeleitet. Mehrere tausend Tote sind zu beklagen. Auch die Täter sind unter den Opfern. Doch Kurt Fraser reichen die offiziellen Erklärungen nicht. Der Journalist (und Kriegsberichterstatter) will wissen, wie es so weit kommen konnte und beginnt seine eigenen Nachforschungen.

Der Aufbau dieses Romans ist relativ ungewöhnlich. Kurt Fraser, Sohn nach England vertriebener Wiener Juden, tritt als Rahmenerzähler auf. Er beginnt das Buch mit der Schilderung des Attentats, wie er es aus dem Übertragungswagen erlebt hat, vor allem die Gewissheit, dass sein Sohn unter den Opfern ist. Danach geht er in der Rahmenerzählung weiter zurück, berichtet von seinen Einsätzen als Kriegsreporter, vom schwierigen Verhältnis zu seinem Sohn aus geschiedener Ehe und nähert sich aus der Vergangenheit wieder dem Attentatstag an und berichtet anschließend von seinen Recherchen. Unterbrochen wird dieser Rahmen immer wieder durch Protokolle. Bei seinen Recherchen hat Fraser die Aussagen mehrerer Personen protokolliert, die er nun abwechselnd einbaut. Dabei handelt es sich um (fiktive) transkribierte Tonbandaufzeichnungen. Die jeweiligen Personen erzählen aus ihrer Perspektive und beleuchten so die Ereignisse vor, während und nach dem Attentat. Der wohl wichtigste Interviewpartner ist der „Ingenieur“, ein Mitglied der „Bewegung der Volkstreuen“, die den Anschlag verübt haben. Ebenfalls häufig zu Wort kommt Fritz Amon, ein Polizist, der bei den Demonstrationen außerhalb der Oper eingesetzt war und Einblicke aus dem Polizeiapparat liefert. Schließlich berichten mit der Hausfrau Claudia Röhler und dem Fabrikanten zwei Teilnehmer des Opernballs, die überlebten, weil sie kurz vor dem Anschlag vorzeitig die Oper verließen.

Als mich der Blick des Geringsten traf, war mir, als wäre es der Blick Gottes. Er hätte in dieser Stunde alles von mir verlangen können, ich hätte es getan. Es war die Gewißheit einer großen Bestimmung, und der Geringste war nicht einfach ein Freund, sondern er war mein Lebensspender. Er allein war in der Lage, mir meine Bestimmung bewusst werden zu lassen. (Auszug Seite 144).

Der „Ingenieur“ ist der „Gesprächspartner“ mit dem größten Anteil. Wie der Leser erst ganz am Schluss erfährt, hat ihn Kurt Fraser in einem Versteck auf Mallorca aufgestöbert und ihn dazu gebracht, die Geschichte seiner „Bewegung“ zu erzählen. Eine kleine Gruppe von Rechtsradikalen mit der Sorge vor der Vermischung ihrer weißen Volksgemeinschaft und mit einem Anführer, dem „Geringsten“, der die Gruppe mit theoretischem Input versorgt und mit kühler Autorität führt. Die Gruppe sucht sich ein Hauptquartier auf einem ländlichen heruntergekommenen Hof, zelebriert Sonnenwendfeiern mit der örtlichen bäuerlichen Bevölkerung, putscht sich mit gewalttätigen Angriffen auf Ausländer auf, beginnt sich im aufkommenden Internet zu vernetzen. Nach dem ersten größeren Anschlag auf Wohnungen von Ausländern werden zwei aus der Gruppe verhaftet, der Rest zerstreut sich. „Der Geringste“ emigriert in die USA, kehrt aber nach einiger Zeit gestärkt zurück, mit dem Ziel, ein wirkliches Fanal zu setzen.

Der Roman überzeugt meines Erachtens in zwei Dingen: Seine Gesellschaftskritik und Medienkritik ist auch fast fünfundzwanzig Jahre später nach wie vor aktuell. Eine übersättigte Gesellschaft, sensationslüsternde Medien mit ausgeprägterem Hang zur Meinung anstatt zur Fakten basierten Hintergrundinformation, diffuse Ängste vor dem Fremden, eine Politik, die dies aufgreift, eine Polizei, die auf dem rechten Auge blind ist (oder sogar Schlimmeres). Eine rechtsradikale Szene, die sich vernetzt, die neue Ideologien entwickelt und in die Mitte der Gesellschaft zielt. Kommt einem irgendwie bekannt vor. Geradezu hellsichtig spiegelt der Roman eine sehr gegenwärtige Entwicklung wider – gerade auch in Österreich.

Was ihm aber leider bei mir nicht gelungen ist: Diese inhaltlichen Pluspunkte in eine angenehme sprachliche Form zu bringen. Den pseudo-dokumentarischen Stil mit den Perspektivwechseln durch die Gesprächspartner Frasers empfand ich als sehr zäh und wenig fesselnd. Die Figuren erzählen und erzählen, verlieren sich in Details und Nebensächlichkeiten, weil Fraser (bzw. Haslinger) sie einfach so drauf los plaudern lässt. Ein Spannungsbogen ist für mich nicht erkennbar. Die SZ hat diesen Roman in seine Kriminalbibliothek aufgenommen, aber ein wenig kann man die Einordnung schon anzweifeln. „Opernball“ mag ein guter Gesellschaftsroman sein, als Spannungsliteratur hat er mich hingegen nicht überzeugt.

 

Rezension und Foto von Gunnar Wolters.

Opernball | Erstmals erschienen 1995
Die gelesene Ausgabe erschien 2006 im Rahmen der Süddeutsche Zeitung Kriminalbibliothek
Die aktuelle Taschenbuchausgabe erschien 1997 im Fischer Verlag
ISBN 987-3-596-13591-2
480 Seiten | 11.- Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Diese Rezension erscheint im Rahmen unseres .17special Blogkooperative: Adventsspezial Österreich.

Abgehakt | September 2019

Abgehakt | September 2019

Unsere Kurzrezensionen zum 3. Quartalsende 2019

 

Hazel Frost | Last Shot

Auf einem einsamen Parkplatz in den bayrischen Alpen wird eine russische Familie von einer Killerin attackiert. Der Vater Youri, ein Bordellbesitzer, und die erwachsenen Zwillingstöchter sterben. Der Sohn Dima bleibt unversehrt, seine Tochter Mathilda überlebt und wird von der Polizei aufgefunden. Die Killerin namens November nimmt eine Tasche voll Geld und wertvoller Waffensoftware an sich. Doch eigentlich hatte sie es noch auf etwas anderes abgesehen. Die Jagd ist noch nicht zu Ende und es mischen weitere merkwürdige Gestalten mit.

Die Autorin mit dem halbherzigen Pseudonym Hazel Frost (alias Katja Bohnet) erwähnt im Nachwort, dass Last Shot zu Beginn ihrer schriftstellerischen Karriere entstand. Inspiration für diesen ungewöhnlichen Thriller – das offenbart die Autorin selbst – waren legendäre Filmthriller aus den Neunzigern wie Pulp Fiction oder Leon – Der Profi. Und so beherbergt dieser Roman einige schräge Figuren, einen rasanten und harten Plot und eine Menge Blei und Blut. Das ist vielleicht hier und da etwas „drüber“ und bizarr, aber zumeist durchaus unterhaltsam, kurzweilig und in manchen Momenten sogar melancholisch. Insofern gar nicht übel.

 

Last Shot | Erschienen am 10. September 2019 im Droemer Verlag
ISBN 978-3-426-30642-0
368 Seiten | 14.99 Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Genre: Thriller
Wertung: 3.0 von 5.0

 

John Steele | Ravenhill

Jackie Shaw kehrt nach zwanzig Jahren nach Belfast zurück, um am Begräbnis seines verstorbenen Vaters teilzunehmen. 1993 war Jackie Mitglied der loyalistischen Paramilitärs der UDA – und ein verdeckter Ermittler der Polizei. Nach einem Vorfall mit drei Toten wurde auch er für tot erklärt und aus der Schusslinie gebracht. Nun erwartet Jackie bei seiner Rückkehr nicht nur der MI5, sondern auch Rab Simpsons und Billy Tyrie, Jackies ehemalige Chefs der UDA-Sektion. Beide sind inzwischen zu Gangstergrößen aufgestiegen und verlangen von Jackie, den jeweils anderen zu töten.

Belfast oder Nordirland bieten mit den gesellschaftlichen Konflikten ein unglaublich interessantes, intensives und auch vielseitiges Setting. In Ravenhill erzählt der gebürtige Belfaster John Steele die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Einmal einige Jahre vor und dann deutlich nach dem Karfreitagsabkommen, das die Situation oberflächlich natürlich erheblich befriedet hat. Allerdings stellt Steele auch unmissverständlich klar, dass die damaligen Protagonisten zwar mit dem Terrorismus aufgehört haben, aber weiterhin Schurken sind, die sich nun in Schutzgelderpressung oder Drogenhandel verdingen. Und die auch kaum angetastet werden, um den Frieden nicht zu stören. Allerdings verlaufen die Fronten nun auch mal innerhalb der ehemaligen Organisationen, was Rückkehrer Jackie Shaw bald feststellt.

Ravenhill ist ein komplexer Noir über Loyalität und Verrat, außerdem eine Hommage an Belfast. Der Autor schreibt hart und realistisch und zeigt auf, wie brüchig der Frieden in Nordirland immer noch ist.

 

Ravenhill | Erschienen am 1. Mai 2019 im Polar Verlag
ISBN 978-3-945133-77-4
352 Seiten | 20.- Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Genre: Noir/Hardboiled
Wertung: 3.0 von 5.0

 

Jutta Profijt | Unter Fremden

Die Syrerin Madiha kommt als Flüchtling nach Deutschland. Zwar ist sie Analphabetin, aber da sie als Kind nach dem Tod ihrer Mutter bei einem Verwandten mit einer deutschen Ehefrau aufwuchs, spricht sie Deutsch. Auf ihrer Flucht half ihr ihr Landsmann Harun. Nun ist dieser aus dem Flüchtlingsheim verschwunden, nicht ohne Madiha den Schlüssel zu seinem Spind mit seinen wenigen Habseligkeiten anzuvertrauen. Madiha will Harun wieder aufspüren, das glaubt sie, ihm nach seiner Hilfe schuldig zu sein. So stellt sie mit den wenigen Anhaltspunkten, die sie hat, ein paar Nachforschungen an. Und ruft damit nicht nur das LKA, sondern auch andere Personen auf den Plan, die kein Interesse an Madihas Suche haben.

Unter Fremden ist ein Roman, der sich vor allem mit seiner Protagonistin und der Erzählperspektive aus der Masse abhebt. Madiha ist eine scheue, junge, gehbehinderte Frau aus einer traditionellen Familie, die es auf der Flucht vom Bürgerkrieg nach Deutschland verschlägt. Was einerseits gut ist, da sie aufgrund eines Zufalls auch Deutsch spricht, aber was sie dennoch auf eine harte Probe stellt, da sie ganz allein nun ihren Weg gehen muss und ihr Deutschland völlig fremd ist. Diese naive, scheue Madiha mausert sich im Verlauf der Geschichte und verfolgt ihr Ziel mit Beharrlichkeit und großem Herz. Ihre Suche nach Harun, der eine andere Vergangenheit hatte, als sie glaubte, führt sie zu einem Netzwerk, das den Krieg aus Syrien bis nach Deutschland trägt. Nebenbei liefert Madiha dem Leser einen Einblick in ihr Inneres und wie die Flüchtlinge unser Land und seine Bewohner empfinden könnten, den gut organisierten, aber immer rastlosen Deutschen mit ihrem faden Essen.

Spannungstechnisch stößt die Erzählperspektive aber auch an ihre Grenzen, zu mühsam ist manchmal Madihas Weg. Und gelegentlich erscheint auch Madihas Entwicklung ein wenig zu schnell zu verlaufen. Dennoch ist Unter Fremden (für den Autorin Jutta Profijt 2018 den Friedrich-Glauser-Preis erhielt) auf jeden Fall ein lesenswerter Kriminalroman mit ungewöhnlicher Perspektive.

 

Unter Fremden | Die Originalausgabe erschien am 8. September 2017,
die Taschenbuchausgabe erschien am 21. Juni 2019, beide im dtv Verlag
ISBN 978-3-423-21774-3
336 Seiten | 10.95 Euro
E-Book: ISBN 978-3-423-43227-6 | 9.99 Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Genre: gesellschaftskritischer Krimi
Wertung: 3.5 von 5.0

 

Remigiusz Mróz | Die kalten Sekunden

Damien Werner macht seiner langjährigen Freundin Ewa am Flussufer einen Heiratsantrag. Doch wenig später treffen sie auf eine Gruppe betrunkener Männer. Diese schlagen Werner nieder und vergewaltigen seine Verlobte. Als Werner wieder aufwacht, ist Ewa verschwunden. Und taucht nicht mehr auf. Zehn Jahre später ist es mit Werners Leben rapide abwärts gegangen, von Ewa gibt es nach wie vor keine Spur. Doch da entdeckt ein Freund von ihm Ewa auf einem Bild bei einem Konzert. Werner engagiert eine Detektei, da die Polizei keine Anstalten macht, ihm zu helfen. Als Werners Freund ermordet wird, begibt sich Werner auf eine Jagd quer durch Polen auf der Suche nach weiteren Hinweisen auf Ewa. Unterstützt wird er aus der Ferne von Kassandra Reimann, Chefin der Detektei, die allerdings diesen Fall auch aus eigenem Antrieb verfolgt.

Remigiusz Mróz ist ein absoluter Bestsellerautor in Polen und ein Vielschreiber. Seit seinem Debüt 2013 sind bis heute 25 (!) Romane von ihm erschienen. Die kalten Sekunden ist der erste auf Deutsch erschienene und ein klassischer Thriller mit einigen üblichen Zutaten, aber auch Unerwartetem. Überzeugend sind in erster Linie die Erzählperspektiven (hier wählt Mróz mit Werner und Kassandra zwei Ich-Erzähler) und die äußerst realistische Darstellung des Hauptthemas des Buches: Häusliche Gewalt. Gerade in Polen noch ein großes Problem nutzt Mróz seine Popularität, um auf dieses Tabuthema aufmerksam zu machen. Das tut er drastisch und schockierend, aber vielleicht ist das auch nötig. Allerdings muss ich auch feststellen, dass der Plot bei mir eine Menge Fragezeichen hinterlässt. Plausibel ist das alles meiner Meinung nach nicht und daher bin ich nur mittelmäßig zufrieden.

 

Die kalten Sekunden | Erschienen am 21. Mai 2019 im Rowohlt Verlag
ISBN 978-3-499-27606-4
384 Seiten | 9.99 Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Genre: Thriller
Wertung: 2.5 von 5.0

Alle vier Rezensionen und Fotos von Gunnar Wolters.

 

Frank Goyke | Mörder im Chat

Miriam wird mit einer Machete ermordet, einziger Zeuge ist ein Schweizer, der die Tat im Chat auf seinem Computer beobachtet hat. Die Rostocker Ermittler Jonas Uplegger (alleinerziehender Vater eines Teenagers und Ja-Sager, zuletzt hat er einen ehrenamtlichen Vorsitz angenommen, den er nicht wollte) und Barbara Riedbiester (stark übergewichtig, bekämpft gerade nicht besonders erfolgreich ihre Alkoholsucht und lässt sich von Uplegger ständig irgendetwas googeln) ermitteln in dem Fall und treffen bald auf einige Ungereimtheiten im Leben des Opfers.

Mörder im Chat von Frank Goyke liest sich meiner Meinung nach durch umständliche Formulierungen und viele Fremdwörter nicht sehr flüssig. Außerdem werfen die Protagonisten mit viel Fachwissen auf unterschiedlichen Ebenen um sich. Wer sich aber in Rostock auskennt, wird seine Freude haben und an einigen Stellen konnte ich wirklich lachen.

 

Mörder im Chat | Erschienen am 27. März 2013 im Hinstorff-Verlag
ISBN 978-3-35601-574-4
336 Seiten | 12.99 Euro
Bibliographische Angaben & Leseprobe

Genre: Regionalkrimi
Wertung: 3.0 von 5.0

Rezension und Foto von Andrea Köster.

 

Stephan Schad | Der Fall Collini

Bei diesem Hörspiel zur Literaturverfilmung Der Fall Collini führt der Erzähler Stephan Schad souverän und mit sonorer Stimme durch die dramatische Geschichte, unterbrochen durch Original Tonmaterial aus dem Film.

Fabrizio Collini, ein seit Jahrzehnten in Deutschland lebender Italiener, erschießt scheinbar ohne Grund den angesehenen Großindustriellen Jean-Baptiste Meyer in dessen Luxus-Suite eines Hotels und traktiert den sterbenden Greis noch mit brutalen Kopftritten. Collinis Pflichtverteidigung übernimmt der unerfahrene Caspar Leinen. Dieser ist total befangen, weil der Ermordete nicht nur der Großvater seiner Jugendliebe war, auch er selbst hat Meyer viel zu verdanken. Der erfahrene Strafverteidiger Professor Richard Mattinger schlägt ihm einen Deal vor, vorausgesetzt der betagte Collini bekennt sich schuldig. Doch der schweigt eisern und so begibt sich Leinen auf die Suche nach einem möglichen Motiv. In dem italienischen Heimatdorf Collinis kommt er dabei einem großen Justizskandal der deutschen Rechtsgeschichte auf die Spur. Wenn zum Schluss im Gerichtssaal die Wahrheit ans Licht kommt, hat das Hörspiel seine besten – weil emotionalsten – Momente.

Bei meinem ersten Film-Hörspiel hatte ich die Bilder des Kinofilms nach einer Romanvorlage von Ferdinand von Schirach mit Schauspielern wie Elyas M‘Barek und Heiner Lauterbach noch im Kopf. Sonst wären mir die ca. 140 Minuten Laufzeit aufgrund der Handlungsdichte vielleicht etwas zu komprimiert gewesen. So fand ich, auch unter dem Einsatz von entsprechender musikalischer Untermalung, ein gelungenes, lebendiges, durch die Brisanz des Themas aufwühlendes Audio-Erlebnis.

 

Der Fall Collini | Das Original-Hörspiel zum Film erschien am 18. April 2019 im Jumbo Verlag
ISBN 978-3-8337-4024-4
2 Audio CDs | 15.99 Euro
Gesamtspielzeit: ca. 140 Minuten
Erzähler: Stephan Schad
Bibliographische Angaben & Hörprobe | Romanvorlage | Filmtrailer

Genre: Spannungsroman
Wertung: 3.5 von 5.0

Rezension und Foto von Andy Ruhr.

 

Weitere Kurzrezensionen findet ihr in der Rubrik Abgehakt.

Krischan Koch | Mörder mögen keine Matjes

Krischan Koch | Mörder mögen keine Matjes

„Bei der Planung des morgigen Ausflugs nach Hamburg ist es spät geworden. Antje belegt gerade noch einen Croque „Störtebeker“ mit Hering und Krabben. Die Kühltasche mit ein paar Bieren ist bereits fertig gepackt. Die Imbissrunde ist gerade im Aufbruch, als Tadje und ihr Freund Lasse in „De Hidden Kist“ stürmen. Tadje hat den kleinen Affen auf dem Arm.“ (Auszug Seiten 20/21)

Die Tochter von Polizeiobermeister Thies Detlefsen und ihr Freund entdecken im Watt einen Container voll mit Elektroschrott, einem Affen und einer Leiche. Thies nimmt sich sofort der Sache an und findet heraus, dass der Container aus Hamburg stammt. Nur gut, dass die Kriminalhauptkommissarin Nicole Stappenbek, mit der Thies schon in früheren Mordfällen zusammengearbeitet hat, jetzt nicht mehr für Kiel, sondern für Hamburg zuständig ist. Er fährt zu ihr in die Großstadt und gemeinsam versuchen sie die Umstände des Mordes und den Täter herauszufinden.

POM Detlefsen mit trockenem Humor

Mörder mögen keinen Matjes von Krischan Koch ist der siebte Fall um POM Thies Detlefsen. Es handelt sich hier um einen Küstenkrimi, der sich hauptsächlich in der Hansestadt Hamburg abspielt und mit seinen kurzen Kapiteln sehr leicht zu lesen ist. Die Geschichte wird eher lustig erzählt und der trockene Humor des Protagonisten und einiger handelnder Personen haben mich ab und zu zum Schmunzeln gebracht. Die Handlung wird keineswegs ins Lächerliche gezogen, aber ist so ganz ernsthaft auch nicht gemeint. Meinen Geschmack hat es allerdings nur teilweise getroffen.

Von Fredenbüll nach Hamburg

Thies‘ „Dunstkreis“ besteht in seiner Heimatstadt Fredenbüll an der Nordsee aus seiner Familie, also aus Frau Heike und den Zwillingstöchtern Tadje und Telje, und den Stammgästen der „Hidden Kist“, einem Imbiss, in der vor allem Matjesbrötchen verspeist werden. Dass in diesem Fall nun im Hamburg ermittelt wird, heißt natürlich nicht, dass die heimische Belegschaft nicht auch dort unterstützen kann. Einer der regelmäßigen Gäste ist für eine Knie-OP in der Hansestadt und alle anderen kommen zum Krankenbesuch nach. So sind sie wieder vereint. Schnell ist auch ein neuer regelmäßiger Treffpunkt gefunden, nämlich „Mannis Matjeshalle“, fast alles wie zu Hause.

Weniger typische Ermittlungsarbeit

Die Ermittlungen von Nicole und Thies sind meiner Meinung nach eher stümperhaft, im Buch wird weniger Wert auf die eigentlichen Ermittlungen als auf das ganze Drumherum gelegt. Beide befragen zwar einige Personen und stellen Vermutungen an, aber von der restlichen typischen Recherchearbeit oder gar von Obduktionsberichten wird eher nebensächlich berichtet. Dafür, dass es sich um einen eher seichten Krimi handelt, gibt es meiner Meinung nach am Ende auch etwas viele Tote, die nicht hätten sein müssen. Außerdem sollte man meinen, dass Hamburg eine wirklich große Stadt ist, aber die Metropole ist scheinbar Mannis Fischhalle, denn dort finden sich nicht nur die Fredenbüller ein, sondern auch sämtliche Verdächtige. Zweiter kulinarischer Schauplatz ist ein China-Restaurant.

Fazit: Muss man mögen, aber wer etwas Unkompliziertes für zwischendurch sucht und auf trockenen Humor steht, wird hier seine Freude haben.

Krischan Koch lebt dicht am Wasser in Hamburg, wo er als Filmkritiker für den NDR arbeitet, und auf der Nordseeinsel Amrum, wo er die verrückt-bösen Kabarettprogramme für den »Hamburger Spottverein« erfindet. Dort schreibt er, mit Blick auf die See, auch seine Kriminalromane.

 

Rezension und Foto von Andrea Köster.

Mörder mögen keinen Matjes | Erschienen am 28. Februar 2019 bei dtv
ISBN 978-3-423-21781-1
288 Seiten | 9.95 Seiten
Bibliografische Angaben & Leseprobe