Tag: 29. November 2018

B. A. Paris | Breakdown

B. A. Paris | Breakdown

Breakdown – Sie musste sterben. Und du bist schuld.

„Weil ich vermute, dass sie eine Panne hat, halte ich ein kleines Stück vor ihr und lasse den Motor laufen. Sie tut mir leid, weil sie unter so schrecklichen Umständen aus ihrem Auto steigen muss und während ich in den Rückspiegel sehe (…), stelle ich mir vor, wie sie nach ihrem Regenschirm tastet. Mindestens zehn Sekunden vergehen, bevor mir klar wird, dass sie nicht aussteigen wird (…).“ (Auszug Seite 12)

Cass kommt von einer Feier wieder und nimmt – trotz des Unwetters, das tobt – die Abkürzung durch den Wald. Sie sieht ein Auto am Rand stehen, in dem eine Frau sitzt. Cass hält an, aber als die Frau auch nach einigen Minuten keine Anstalten macht auszusteigen, fährt sie weiter nach Hause. Am nächsten Morgen erfährt Cass, dass die Frau im Auto ermordet wurde. Hätte Cass sie retten können?

Flüssiger Schreibstil

Breakdown von B. A. Paris wird in Ich-Form aus Sicht von Cass erzählt und die Kapitel sind in Tage untergliedert. Cass ist Lehrerin und startet gerade in die Sommerferien, als der Mord passiert. Sie ist mit Matthew verheiratet und beide wohnen in einem Haus unweit des Tatorts. Die Handlung lässt sich flüssig lesen und ich bin gut durch die Seiten gekommen.

Was hätte ich getan?

Spannend finde ich die Frage, wie ich mich selbst in dieser Situation verhalten hätte und ich muss zugeben, dass ich nicht mutiger gewesen und auch weiter gefahren wäre. Also konnte ich mich in dieser Entscheidung gut mit Cass identifizieren. In der ersten Hälfte fand ich die Protagonistin trotzdem etwas anstrengend und fast ein bisschen nervig, weil sie ziemlich von ihren Schuldgefühlen zerfressen wird und ich immer gedacht habe, nun erzähl es doch wenigstens mal jemanden oder gehe mit deinen Beobachtungen zur Polizei!

Nicht nur Schuldgefühle, sondern Hysterie

Als bei Cass dann noch andere Symptome und Vorkommnisse dazukommen und ihr Alltag völlig aus dem Ruder läuft, wirkt sie wie hysterisch und das kam mir ein wenig überzogen vor. Beispielsweise wird sie von stummen Anrufen terrorisiert und mein erster Gedanke war, einfach den Stecker dem Telefon zu ziehen und sich nicht davon verrückt machen zu lassen.

Die Wendung

Etwa in der Mitte der Geschichte kommt es dann zu einer Wendung, die mich überrascht hat und die Geschichte wird zu einem Psychothriller vom Feinsten. Ab hier macht alles Sinn, worüber ich mich im Vorfeld aufgeregt habe und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

B. A. Paris wuchs in England auf, hat jedoch den Großteil ihres Erwachsenenlebens in Frankreich verbracht. Sie arbeitete in der Finanzbranche und als Lehrerin. Gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihren fünf Töchtern lebt sie auch heute noch in Frankreich. Dieses Buch ist der zweite Roman, der von der Autorin im Blanvalet-Verlag übersetz wurde.

 

Rezension und Foto von Andrea Köster.

Breakdown | Erschienen am 20. August 2018 bei Blanvalet
ISBN 978-3-7341-0264-6
448 Seiten | 9.99 Euro
Bibliografische Angaben & Leseprobe