Tag: 26. November 2016

Volker Kutscher | Der stumme Tod

Volker Kutscher | Der stumme Tod

März 1930: Der Tod einer Schauspielerin führt Gereon Rath in die Studios der Filmmetropole Berlin. Der junge Kommissar lernt die Schattenseiten des Glamours kennen und erlebt eine Branche im Umbruch. Der Tonfilm erobert die Leinwände, und dabei bleiben viele auf der Strecke: Produzenten, Kinobesitzer – und Stummfilmstars.

Volker Kutscher hat die 30er Jahre der Weimarer Republik als Hintergrund für seine Kriminalromane um den Kölner Kommissar Gereon Rath gewählt, den es nach Berlin verschlägt, jener Stadt, die für Kutscher eine mindestens ebenso spannende Kulisse abgibt wie die amerikanischen Metropolen, in denen die von ihm geliebten Gangstergeschichten Hammetts und Chandlers sich abspielen. Dabei verfolgt der Autor einen ehrgeizigen Plan, er will einen weiten Bogen schlagen, auch über die Weimarer Zeit hinaus bis ins Jahr 1936, wenn die Reichshauptstadt und Hitler-Deutschland Gastgeber der Olympischen Spiele sein werden, soll sein Ermittler in jedem Jahr ab 1929 (in dem sein Erstling Der nasse Fisch spielt) einen Fall in acht Romanen lösen(inzwischen hält Kutscher es für durchaus denkbar, dass es vielleicht noch weiter geht) und nebenbei die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen jener Epoche beobachten.

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Marek Krajewski | Pest in Breslau

Marek Krajewski | Pest in Breslau

„Da ist er!“ rief das Mädchen. „Dieser Mann verfolgt mich schon die ganze Zeit! Ich wollte sehen, ob er in der Graupenstraße weitergehen würde, wenn ich den Laden betrete, aber nein! Er blieb vor dem Geschäft stehen und wartete auf mich. Ich habe Angst vor ihm, er ist doch bestimmt ein Perverser, schauen Sie, was für ein kriminelles Gesicht er hat!“ (Auszug Seite 103)

Breslau 1923. Oberwachtmeister Eberhard Mock ist im Grunde kein Typ Mann, der Schrecken verbreitet, wenn ihn Autor Marek Krajewski auch als äußerst schludrigen und und nachlässigen Typen mit einem Selbstbewusstsein groß wie ein Elefant angelegt hat. Besonders ins Gewicht fällt dabei sein Hang zum Alkohol, dem er sich einer Rückschau folgend bereits ein ganzes Jahr hingegeben hat, ohne Rücksicht auf Verluste. Dabei lebte er in dieser Zeit stumpf in einer Zelle des Reviers und ließ sich einfach gehen.  Als er nunmehr von der Kriminalpolizei zu einem Tatort gerufen wird, bei dem es den Doppelmord an zwei Dirnen aufzuklären gilt, entbrennt in ihm sein alter Traum; denn er wäre so unsagbar gern Teil der Mordkommission.

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