Monat: September 2016

Dietmar Lykk | Totenufer

Dietmar Lykk | Totenufer

„Er war offen für jedes Gespräch, gleichzeitig verspürte man aber auch seine Verschlossenheit. Dieses Lächeln, das ich oft an ihm beobachtet habe, war nicht Ausdruck von Lebensfreude, sondern das war die Gewissheit, dass er ein Leid in sich trug, das niemals jemand ermessen, geschweige denn erahnen könnte. Da er nie etwas Fröhliches, Erheiterndes von sich gegeben hat, fühlte ich mich bestätigt. Er trug ein ganz persönliches Geheimnis, das er mit niemandem teilen konnte.“ (Auszug Seite 263, eine der Nachbarinnen über Bertold Stein)

Kriminalhauptkommissar a. D. Bertold Stein wird tot in seinem Auto am Stadtrand von Kiel gefunden. Offensichtlich mit einem spitzen Gegenstand ermordet. Für die Ermittlungen werden die Herren Malbek, Vehrs, Lüthje und Frau Herning eingeteilt. Zuerst wird die Wohnung des Toten und das ehemalige Arbeitsumfeld beleuchtet. In seiner Matratze findet die Spurensicherung ein Bündel mit Einzahlungsbelegen, die Eintragungen sind leider schlecht zu lesen. Außerdem hat Stein an zwei ungelösten Fällen gearbeitet. In beiden Fällen ging es um ein Haus in Krattenbek. Bei der ersten Anklage hatte man eine beachtliche Waffensammlung im Keller gefunden und als das Haus Jahre später abgerissen werden sollte, fand sich in dem Kriegskeller nebenan eine Leiche, die damals nicht identifiziert werden konnte.

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Donald Ray Pollock | Die himmlische Tafel

Donald Ray Pollock | Die himmlische Tafel

„Und was ist mit dir?“, fragte Cane. „Worauf freust du dich, wenn wir hier wegkommen?“
„Ich?“, fragte Chimney. „Ich werde die nächsten zehn, fünfzehn Jahre saufen, vögeln und rummachen, dann suche ich mir ein nettes Mädchen und werde sesshaft. Vielleicht noch ein paar Kinder“
„Zehn, fünfzehn Jahre?“
„Klar“, sagte Chimney. „Scheiße, ich bin doch erst siebzehn.“
„Tja, das stimmt.“
„Und du?“
Cane zögerte. Er war sicher, sein Bruder würde nicht begreifen, was er für ein lebenswertes Leben hielt, aber was machte das für einen Unterschied? Zum Teufel, sie konnten morgen alle tot sein, und ihre Träume mit ihnen. (Auszug Seite 185-186)

Die drei Brüder Cane, Cob und Chimney Jewett arbeiten mit ihrem Vater Pearl als Farmhelfer im Georgia des Jahres 1917. Die Familie lebt unter extrem harten Bedingungen, denn Pearl meint, sich durch Armut und Verzicht auf Erden einen Platz an der „himmlischen Tafel“ zu sichern. Abends liest Cane, der Älteste, der einzige, der von seiner verstorbenen Mutter noch das Lesen beigebracht bekommen hatte, seinen Brüdern aus einem Groschenroman vor, „Bloody Bill Bucket“. Als ihr Vater letztlich an den Entbehrungen stirbt, beschließen die Brüder, ihre neu gewonnene Freiheit zu nutzen – auf den Spuren des Bankräubers und Outlaws „Bloody Bill Bucket“.

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Eoin McNamee | Blau ist die Nacht

Eoin McNamee | Blau ist die Nacht

Wo war das Blut gewesen? Siebenunddreißig Messerstiche. Es hätte auch im Wagen sein müssen, auf ihrer Kleidung, aber als Ferguson frühmorgens zum Tatort kam, war nirgends Blut. […]
Die Currans und ihre Taschenspielertricks. Gegenstände und Menschen tauchten auf und verschwanden. Patricias Juliet-Kappe, ihre Mappe und ihre Bücher am Rand der Zufahrt zwischen den Bäumen. Die Liste mit den Telefonverbindungen jener Nacht wie vom Erdboden verschluckt. Patricia tot. Gordon und Doris hinter Schloss und Riegel. Eine Darbietung wie im Varieté. Schwerer Vorhang, Drehbühne und Curran als zylindertragender Conférencier. (Auszug Sete 176-177)

Nordirland 1949: In Belfast beginnt der Prozess gegen den Frauenmörder Robert Taylor. Ankläger ist Generalstaatsanwalt Lancelot Curran, der unbedingt ein Todesurteil erreichen will. Auf der Tribüne sitzt sein Adlatus Harry Ferguson, den allerdings anderes umtreibt, denn eine Verurteilung Taylors könnte die unruhige Lage in Nordirland verschärfen. Ferguson wird zudem abgelenkt von Currans 16jähriger koketter Tochter Patricia, die neben ihm den Prozess verfolgt und dafür die Schule schwänzt.

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Gila Lustiger | Die Schuld der anderen

Gila Lustiger | Die Schuld der anderen

Nun war er wieder da. Unter Strom. Mitten im Geschehen. Das gnadenlose Raubtier Rappaport, das ungesehen den endlosen Flur entlangstreifte, flink Treppen hinunterhuschte und, die Gunst des Augenblicks nutzend, die Halle durchquerte, als alle gerade damit beschäftigt waren, eine Gruppe Jugendlicher in die Ausnüchterungszelle zu verfrachten. Die fünf Kids randalierten und wollten sich nicht bändigen lassen? Umso besser. (Auszug Seite 67)

Der brutale Mord an der jungen Prostituierten Emilie Thevenin vor fast 30 Jahren in Paris wurde nie aufgeklärt. Als man jetzt im Jahrhundertsommer mit Hilfe einer DNA-Analyse den vermeintlichen Täter überführt, kommen dem engagiertem Journalisten Marc Rappaport Zweifel an der Schuld des Verdächtigen. Nach Rücksprache mit seinem Chefredakteur fährt der ehrgeizige Reporter zwecks Recherche nach Charfeuil, die Kleinstadt, in der Emilie aufwuchs.

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Alexandra Oliva | Survive

Alexandra Oliva | Survive

Zwölf Kandidaten, eine Survival-Show, nur einer kann gewinnen – wenn alle anderen aufgeben. Aber dann geschieht, was keiner planen konnte: etwas TÖDLICHES.

Die Handlung spielt in einem felsigen Waldgebiet im Nordosten der USA. Hier soll eine Fernsehshow gedreht werden, in der zwölf Kandidaten in einem Überlebens-Spiel teils in Gruppen, teils als Einzelkämpfer gegeneinander antreten, ein Moderator erklärt zu Beginn jeder Challenge, welche Aufgaben die Teilnehmer zu lösen haben. Die Teilnehmer wurden sorgfältig gecastet, jedem wird bereits zu Beginn ein Charakter verliehen, der bestimmte Erwartungen bei den Zuschauern auslösen und das ganze unterhaltend gestalten soll. Dem geneigten Publikum wird die Show als „Reality-Erfahrung bisher unbekannten Ausmaßes“ angepriesen, etwas, was sich leider als nur allzu wahr herausstellen wird, allerdings ohne dass der Sender dies beabsichtigt hätte.

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