Monat: Juni 2014

Oliver Welter & Michael Gantenberg | Lang sind die Schatten

Oliver Welter & Michael Gantenberg | Lang sind die Schatten

Schock beim Stock-Car-Rennen im schönen Sauerland: im hohen Bogen fliegt beim Finish eine Leiche aus dem Kofferraum des Siegerautos. Der Tote war im Autoclub Hesborn sehr beliebt. Aber wie Kommissarin Inka Luhmann bald herausfindet, war er auch bekannt als Bordellbesitzer und Zuhälter. Und deswegen schon verurteilt. Damaliger Ermittler: Inkas Mann, Hauptkommissar Hendrik Luhmann, aktuell in Elternzeit.

Auf Inkas Fragen antwortet ihr Mann ausweichend. Verschweigt er etwas? Was wissen seine alten Kollegen? Als ein weiterer Mord geschieht, muss sich Inka fragen, wem sie bei der Jagd nach dem Täter noch vertrauen kann …

Um es vorweg zu sagen:  Oliver Welter & Michael Gantenberg liefern hier mit ihrem erst zweiten gemeinsamen Roman Lang sind die Schatten ausgesprochen solide Krimikost, das heißt, eine eher biedere, konservative Arbeit, erstaunlich routiniert aber thematisch und inhaltlich ohne größere Überraschung und leider auch etwas unentschlossen zwischen Krimi und Familienroman schwankend. Dennoch macht es großen Spaß, die Geschichte zu lesen, die mit viel Witz erzählt wird und ausgesprochen unterhaltsam ist, wenn auch nicht übermäßig spannend. Kein Thriller also, aber dennoch wieder einmal ein Serientäter, der mit zunächst nicht ohne Weiteres miteinander in Verbindung zu bringenden Morden das Ermittlerteam um die schon aus dem Erstling des Autorenteams bekannte Kommissarin Inka Luhmann und ihr Team in Atem hält.

Read More Read More

Annelie Wendeberg | Teufelsgrinsen

Annelie Wendeberg | Teufelsgrinsen

London, Ende des 19. Jahrhunderts, eine Stadt, die regelmäßig von Seuchen heimgesucht wird; Zehntausende leben in bitterster Armut.

Im Londoner Wasserwerk wird ein Cholera-Opfer entdeckt. Dr. Anton Kronberg, Englands führender Bakteriologe, wird hinzugezogen und findet heraus, dass der Mann absichtlich mit tödlichen Bakterien infiziert wurde.

Während Scotland Yard den Fall nur halbherzig verfolgt, begegnet Kronberg dem beratenden Detektiv Sherlock Holmes. Er entdeckt Kronbergs wahre Identität sofort: eine Frau, die sich als Mann ausgibt, um als Ärztin praktizieren zu können.

Im Gegenzug beginnt Anna – sehr zu dessen Verdruss – Holmes‘ kompliziertes Innenleben zu analysieren. Die beiden ungleichen, doch intellektuell ebenbürtigen Partner müssen sich zusammenraufen, um eine Verschwörung aufzudecken, die so monströs ist, dass sie die Taten von Jack the Ripper in den Schatten stellt …

Es war einmal … Sir Arthur Conan Doyle: * 22. Mai 1859 in Edinburgh; † 7. Juli 1930 in Crowborough, Sussex. Er studierte Medizin in Edinburgh, arbeitete als Arzt und hatte 1884 die Idee: „Ich schreib mal was!“

1887 wurde dann seine weltberühmte Romanfigur „Sherlock Holmes“ geboren, welche ich Verbindung mit Dr. Watson sehr viele Krimifans unendlich glücklich gemacht hat.

Es war einmal … Annelie Wendeberg:

Read More Read More

Gillian Flynn | Dark Places

Gillian Flynn | Dark Places

Sie war sieben, als die Schüsse fielen. Als sie in die kalte Nacht hinauslief und sich versteckte. Als ihre Mutter und ihre beiden Schwestern umgebracht wurden. Als ihre Zeugenaussage ihren Bruder hinter Gitter brachte.

Jetzt, 25 Jahre später, ist aus Libby Day eine verbitterte, einsame Frau geworden, deren Leben eigentlich keines mehr ist. Doch inzwischen gibt es Leute, die an der Schuld ihres Bruders zweifeln.

Libby muss noch einmal ihre Vergangenheit aufrollen: Was hat sie in jener verhängnisvollen Nacht wirklich gesehen? Ihre Erinnerungen bringen sie in Lebensgefahr – so wie damals.

Bei „Dark Places“ handelt es sich um den 3. Krimi der in Kanses City geborenen Autorin Gillian Flynn. Die ehemalige Filmkritikerin machte bereits 2007 und 2012 mit ihren Roman „Cry Baby“ sowie „Gone Girl“ in der Welt der Krimis international auf sich aufmerksam und wurde dabei unter anderem vom Horror-Altmeister Steven King für ihren außergewöhnlich düsteren Schreibstil in den höchsten Tönen gelobt.

Read More Read More

Sven Koch | Dünentod

Sven Koch | Dünentod

Der zweite Fall für das ostfriesische Ermittlerduo Tjark Wolf und Femke Folkmer:

Ein Mann ohne Fingerabdrücke, ein Raum voller Leichen – die Polizei jagt einem Phantom nach, einem Wahnsinnigen, der ein Arsenal von Waffen und Sprengstoff an sich gebracht hat und ein Massaker plant. Bevor die Polizei den Gesuchten fassen kann, entführt er eine voll besetzte Nordseefähre, um sie in die Luft zu jagen. Ermittler Tjark Wolf schafft es in letzter Sekunde, an Bord zu gelangen. Ein perfides Spiel beginnt: Der Attentäter gibt Tjark eine Stunde Zeit, dann will er die Fähre in die Luft jagen…

Wie so oft in Kriminalromanen ist Rache das zentrale Motiv in »Dünentod« – ein Titel, der mit der Geschichte gar nichts zu tun hat und wohl nur auf den Umstand hinweisen soll, dass es sich hier um einen „Küsten-Krimi“ handelt. Genauer gesagt, um einen Roman, der in Friesland spielt, in Ostfriesland. Land und Leute werden ausgiebig geschildert, um die entsprechende raue aber herzliche Atmosphäre der Küste und ihrer Bewohner zu schaffen. Zumindest die Topografie wird akribisch genau bis in alle Einzelheiten beschrieben, wirkliche Friesen hingegen erleben wir eigentlich nur in ein paar wenigen Nebenfiguren, dann allerdings wie aus dem Bilderbuch. Im Übrigen sprechen die Personen zwar manchmal „nordisch“, sind aber eher beliebig.

Read More Read More

Jan Costin Wagner | Tage des letzten Schnees

Jan Costin Wagner | Tage des letzten Schnees

Anfang Mai, im finnischen Turku fällt der letzte Schnee.

Kimmo Joentaa wird gleich zwei Mal gerufen: an einen Unfallort, an dem eine Elfjährige durch einen Unbekannten ums Leben gekommen ist, und an einen Tatort, an dem zwei unbekannte Tote auf einer Parkbank liegen, als würden sie schlafen.

Für den Vater des bei dem Unfall verstorbenen Mädchens wird Kimmo Joentaa zum Begleiter in der Trauer, während er gleichzeitig daran arbeitet, die Unfallf lucht und den Doppelmord aufzuklären.

Die Ermittlung führt Joentaa in ein fatales Beziehungsgeflecht, das Menschen, die ursprünglich nichts verband, schicksalhaft zusammengeführt hat: einen Architekten, der den festen Glauben an die Symmetrie des Lebens verliert, einen Schüler, der unauf haltsam auf einen Amoklauf zusteuert, eine junge Frau, die versucht, der Armut zu entkommen, und einen Investmentbanker, der sich im Dickicht seines Doppellebens verliert.

Als Kimmo Joentaa die Linien, die diese Menschen verbinden, schließlich zu erkennen beginnt, ist es fast zu spät. Und erst dann begreift er, dass seine große Aufgabe nicht die Suche nach einem Doppelmörder ist, sondern eine, die ihm noch bevorsteht …

Jan Costin Wagners fünfter Teil seine Kimmo Joentaa-Reihe – Tage des letzten Schnees – war für mich eine kleine Offenbarung. Es gibt sie noch, die wohlfeinen Kriminalromane, denen man gerne einen Ehrenplatz im Bücherregal einräumt.

Tage des letzten Schnees ist eine unglaublich sanft und geschickt verwobene Geschichte mehrerer Schicksale von Personen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Doch durch die unterschiedlichen Schicksale sind sie vereint in dieser leisen aber nichtsdestotrotz imposanten Geschichte.

Read More Read More