Monat: Mai 2014

Dominique Manotti | Ausbruch

Dominique Manotti | Ausbruch

Filippo hat mit Politik nichts am Hut, bis er im Knast auf den älteren Carlo trifft, einen politischen Gefangenen der extremen Linken. Carlos Erzählungen von den Kämpfen der 1970er ­befeuern Filippos Phantasie. Als Carlo flieht, springt er spontan mit auf, wird dann aber sitzengelassen. Während der junge Ausbrecher noch zu Fuß durch Italien pilgert, kommt Carlo in Mailand bei einem Banküberfall ums Leben.

Filippo flüchtet nach Paris, sucht Kontakt zu Exil-Italienern, doch der Empfang ist nicht gerade herzlich. Entwurzelt, isoliert und ohne Perspektive muss er seinem Leben eine Wendung geben: Er beginnt zu schreiben. Auf Nachtwachen im Büroturm in La Défense schmückt er aus, was er erlebt hat, erschafft einen Mythos, in dem er die Rolle des Helden spielt, mit Carlo an seiner Seite. Ein Roman entsteht. Doch das Buch bringt Filippo zwischen die Fronten aus italie­nischen Polit-Exilanten, italienischer Polizei und Geheimdiensten. Es ist die ­Sorte Geschichte, die einen umbringen kann …

Wenn man Dominique Manottis Krimi noir runterbricht, könnte man ihn auf die Nenner Aufstand und Rebellion fürs Vaterland und Handlungen aus Liebe bringen. Aber er ist so viel mehr.

»Ausbruch« erzählt die Geschichte von Filippo Zuliani, der im Februar 1987 durch eine spontane Entscheidung die Welt der politischen Flüchtlinge Italiens in Frankreich auf den Kopf stellt. Er entschließt sich in Sekunden, gemeinsam mit dem politischen Gefangenen Carlo aus dem römischen Gefängnis auszubrechen, ungeplant für beide Seiten, denn es sollte nur Carlo Fedelis Ausbruch sein, des einstigen Logistikchef der Roten Brigaden, einer kommunistischen Untergrundorganisation in Italien.

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Simon Kernick | Bedrohung

Simon Kernick | Bedrohung

Zeit zu sterben …
Die Drohung: London, 8 Uhr morgens – eine Bombe verwüstet ein Café in der Innenstadt. Es gibt mehrere Tote.

Das Ultimatum: Wenige Minuten später geht der Anruf einer Terror-Gruppe ein. Die Unbekannten kündigen einen Anschlag an, der ganz England erschüttern wird. Verbleibende Zeit: 12 Stunden.

Der Gefangene: William Garrett erwartet die Verurteilung wegen Massenmords. Er behauptet, die Namen der Terroristen zu kennen. Aber er verlangt einen hohen Preis.

Der Countdown läuft: Die Detectives Mike Bolt und Tina Boyd müssen sich auf eine erbarmungslose Hetzjagd durch London begeben, um die angekündigte Katastrophe zu verhindern – bevor es zu spät ist …

Simon Kernick hat mit „Bedrohung“ wieder einen kurzweiligen Thriller vorgelegt.

London wird durch mehrere Bombenanschläge an einem Tag ins Chaos gestürzt, ein weiterer großer Anschlag ist für den Abend angekündigt. William Garrett – Codename Fox – sitzt wegen Massenmordes ein und bietet der Met seine Mitarbeit an, denn er behauptet zu wissen, wer hinter den Anschlägen steckt. Als Gegenleistung verlangt er, in ein sicheres Haus gebracht zu werden, denn er fühlt sich selbst im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses nicht sicher. So beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, bei dem einiges schiefgeht.

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Aldo Cazzullo | Bitter im Abgang

Aldo Cazzullo | Bitter im Abgang

Moresco ist tot, ermordet. Es ist der Tag der Befreiung, der 25. April 2011. Vor mehr als 65 Jahren wurde Virginia am Ende des Kriegs qualvoll zu Tode gebracht. Und Alberto hat Moresco insgeheim immer eine Mitschuld am Tod seiner großen Liebe gegeben. Als Partisanen waren beide in sie verliebt, doch als sich Virginia schließlich für Alberto entscheidet, schickt Kommandant Moresco sie auf eine gefährliche Mission. Sie wird verhaftet und von den Deutschen und italienischen Faschisten gefoltert. Hatte Moresco wirklich alles getan, um sie zu retten?

Wie besessen stellte sich Alberto ein Leben lang diese Frage. Er wollte damals auch keinen Anteil, als Moresco im Namen der Partisanen dem Pfarrer die Hälfte des Kriegsschatzes abnahm, den die italienische Armee bei ihrem Rückzug in Alba zurückgelassen hatte. Und dann geschieht keine drei Tage nach dem ersten ein zweiter Mord, und zwar an dem Altfaschisten Vergnano, der vor langem am Tod Virginias beteiligt war. Alberto scheint der Täter zu sein. Doch die Dinge sind nicht ganz so, wie sie scheinen.

Das Wein- und Trüffelstädtchen Alba im Piemont ist der Schauplatz dieser (…) Geschichte. Knapp und ohne Belehrung wird das komplexe Geflecht der Beziehungen seiner Bewohner entworfen, das seit Jahrzehnten auf Lüge, Verrat und Bestechung, auf alten Verpflichtungen und politischer Zugehörigkeit, aber auch auf Freundschaft und Liebe fußt.

»Bitter im Abgang« – die Geschichte einer tiefen Liebe , eines Schatzes und nicht verstummen wollenden Rachegelüsten. All das ist Aldo Cazzullos erster Roman, der in Italien hoch gelobt wurde.

Der Autor erzählt auf kurzen 152 Seiten sehr akzentuiert und auf den Punkt gebracht die Lebensgeschichte von Alberto und Moresco beginnend mit dem Auffinden der Leiche des letzteren. Dabei ist die Erzählung in drei strikte Zeiten geteilt: das Kriegsende 1945, 1963 sowie die Gegenwart 2011. Diese drei wechseln kapitelweise und immer in der selben Reihenfolge.

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